Ich weiss natürlich nicht, was Susanne Abbuehl, Caterina Di Perri, Mayo Bucher und Gérard de Haro 2017 so alles erlebten, auf jeden Fall ist es lohnend, sich die kleinen Filme anzuschauen, die Ingo in letzter Zeit über sie drehte, über Menschen, die auf die eine und andere Weise mit dem Label ECM verbunden sind. Die links finden sich bei den „comments“.
Kurz vor Nikolaus, als wir noch gute Freunde waren, anno 2017, spielten Gregor und ich unser Lieblingsspiel: wir listeten unsere liebsten Alben eines Jahrgangs wie eine Hitparade. Damals hatte jeder seine Top 30 zusammengestellt, mit etlichen Überschneidungen. Interessant war auch, als ich über die Bestenliste 2017 stolperte, dass mir weit mehr als die Hälfte der Alben heute nicht mehr so viel bedeutet. Zu welchen würde ich wirklich liebend gern zurückkehren? Nun, die ersten vier Positionen sind gleich geblieben, ansonsten gab es ein munteres Plätzerücken. Mit ganz nach vorne geschoben hat sich in meinen TOP 12 Björn Meyers Soloalbum „Provenance“ (Sehen sie dazu, und auch zu dem Cover, Ingos Film!) P.S. Der einzige Grund, warum Neil Youngs Hitchhiker nicht mehr mit dabei ist, liegt darin, dass das Album zwar 2017 erstmals erschien, aber das Resultat einer Nacht des Jahres 1976 auf seiner kalifornischen Farm war. Also historischer Stoff – ein unfassbar wunderbares Soloalbum mit einer überragenden Aufnahme- und Vinylqualität. David Briggs sat at the controls.
- Father John Misty: Pure Comedy (masterpiece with microsdosing lsd)
- Tinariwen: Elwan (my favourite album of the Touaregs)
- The Mountain Goats: Goths (a class of its own – cool AND heartfelt)
- Anouar Brahem: Blue Maqam (one of his best)
- Brian Eno: Reflection (without words)
- Björn Meyer: Provenance (deep, ascetic, melodic)
- Ray Davies: Americana (old master meeting The Jayhawks)
- Ryuichi Sakamoto: async (deep & deeper)
- Crescent: Resin Pockets (completely under the radar – i love them)
- Gas: Narkopop (i would call it „narkopop“)
- Sam Genders: Dorothy (from another end of the world)
- Darren Hayman: Thankful Villages, Vol. 2 (great picture book, too)
In der Nacht von Freitag auf Samstag, am 19. August 2017, tobte ein heftiges Unwetter über dem Münchner Raum. Bäume fielen auf Straßen, Bäume und Äste auf Gehwege, es gab vollgelaufene Keller, Pkws steckten in überschwemmten Straßenunterführungen – das sind nur einige der Einsatzstichworte für die Kräfte der Feuerwehr. Niemand nahm körperlich Schaden. Im ganzen Stadtgebiet waren die Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr unterwegs. Durch die Integrierte Leitstelle München wurden zusätzlich zu den Einsätzen im Stadtgebiet noch etwa 80 Einsätze für den Landkreis München disponiert. Das Unwetter beschädigte zudem eine Engelsfigur in Haidhausen. Die Feuerwehr sicherte die Figur auf dem 45-Meter hohen Kirchturm und seilte sie ab. In seinem Auto musste auch der Produzent Manfred Eicher ausharren, die Wassermassen zwangen ihn dazu, mehr als eine Stunde auf den Rettungsdienst zu warten. Immerhin funktionierte das Autoradio noch, und so schaltete er gegen 1.15 Uhr den Deutschlandfunk ein. Und so misslich seine Lage war, er musste wohl innerlich schmunzeln, als er rasch eine vertraute Radiostimme erkannte, und nur wenige Minuten vergingen, bis er, in den „Klanghorizonten“, der kleinen Premiere eines Musikstückes aus Björn Meyers Album „Provenance“ lauschte.