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2020 6 Jul

Diversity Checklist

von: Jan Reetze Filed under: Blog | TB | 6 Comments

 

Wer bei der Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein (FFHSH) Fördermittel für einen Spielfilm beantragen will, muss jetzt eine Diversity Checklist ausfüllen — hier zum Download — und mit dem Antrag einreichen.

Was für ein Meisterwerk deutscher Beamtenseligkeit! Da lacht der politisch korrekte Amtsschimmel, bis es kracht. Demnächst werden die FFHSH und ihre Komplizen uns auch noch die Handlung der anzufertigenden Filmwerke vorgeben — rein fürsorglich natürlich, damit wir es leichter haben.

Schafft diese Filmverhinderungsanstalten endlich ab. Vielleicht wird’s dann auch wieder etwas mit dem deutschen Film.

 

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6 Comments

  1. ijb:

    Ich sehe schon den nächsten Til-Schweiger-Film vor mir – mit dem Bemühen jede einzelne Kategorie mit „Ja“ anzukreuzen.

  2. Lajla:

    Jan, andrerseits sind die Mittel für Künstler in Coronazeiten überraschend unbürokratisch gestattet worden.

  3. ijb:

    Man muss aber auch sagen, dass ein Großteil der freischaffenden Künstler/innen nicht in den Genuss dieser Corona-Förderungen kommen, weil das Geld nur für regelmäßige Kosten ausgegeben werden darf, nicht für Lebenshaltung, Wohnungsmiete und dergleichen, unter mehrfacher Androhung von Subventionsbetrug; daher haben eine ganze Menge Leute in unserem unmittelbaren Umfeld das Geld entweder gar nicht beantragt oder es nach den „Androhungen“ zurückgezahlt. Es wird von den entsprechenden Stellen deutlich drauf verwiesen, dass man bitte ALG2 beantragen solle statt Corona-Förderung, so lange man keine Mieten für Ateliers, Technik usw. zahlen muss. ALG2 aber wiederum hat auch deutliche Restriktionen, habe ich alles schon durch. Wenn meine Frau z.B. ein Stipendium über 1500 bekommt, falle ich weitestgehend durchs ALG2-Raster.

  4. Lajla Nizinski:

    Hm, Ingo, in Düsseldorf haben die Künstler die 9000 + 2000 (in Berlin 5000) gerne angenommen. Sie haben Ateliers, Utensilien und kleine Projekte damit gemacht. Und sie fanden es beruhigend, endlich mal ne Zeitlang nicht jobben zu müssen, sondern sich ganz ihrer Kunst zu widmen.

    Mittlerweile können sie ihre Lebenshaltungskosten auch von dem Geld abziehen. Hartz für die Künstler ist eine Schande! Grütters müsste schon längst weg sein. Sie hatte es den Künstlern vorgeschlagen.

  5. ijb:

    Ja, sicher, gerne angenommen hätten es die Leute hier natürlich auch – und tatsächlich kenne ich nicht wenige, die es ebenfalls gerne für Projekte, wie du sie erwähnst, investiert hätten. Die Vorgabe war aber explizit (und wiederholt), dass man das Geld nur für belegbar regelmäßige Geschäftskosten ausgeben darf, und da viele von zu Hause aus oder ortsflexibel ihrer Kunst nachgehen, gab es da die deutliche Androhung von Strafen wg. Subventionsbetrug. Ich kann mir vorstellen, dass einige sich da auch Tricks überlegt haben oder es u.U. auf eine Überprüfung ankommen lassen. Das betrifft die 5000 vom Land, die du erwähnst. Die weiteren 9000 vom Staat konnte man vor allem für die Lohnfortzahlung von Angestellten beantragen.

    Ich habe aber auch gehört, dass die Regelungen in NRW anders sind/waren als hier. Die Corona-Notförderung ist hier auch nicht explizit für Künstler, – so sehr ich zahllose Menschen kenne, die sich herzlich danach sehnen, nicht jobben zu müssen und sich einmal ganz ihrer Kunst widmen zu können – sondern auch für alle Selbständigen und Freiberuflichen.

  6. suresh subramaniya:

    Endlich machen sie sich Gedanken über Diversity. Ich finde es prima.

    Keine Diskriminierung auf Grund von Alter, Aussehen, Behinderung, Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Weltanschauung, sexueller Identität oder sozioökonomischem Status.


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