Discourses ist das dritte Pianosoloalbum von Jon Balke, das einmal mehr Manfred Eicher produziert hat. Zum Klang des Flügels gesellen sich des öfteren manch fremdartige, sorgsam ausgewählte Sounds. Der Klavierklang verliert seine reine Autonomie. Mit all den auf Prägnanz zielenden Kompositionen – nichts ufert aus oder verliert sich in einem poetischen Nirvana – geht erstaunliche Luftigkeit daher. Das Album fesselt vom ersten Ton an. Alle Magie hat ihre ganz alltäglichen Begleitphänomene. Solche Geschichten gefallen mir immer wieder.
„Es gab viele spezielle Situationen im Studio in Lugano, die meisten drehten sich um die Arbeit – intensives Hören, kurze Kommentare. Stille. Die Sache ist die, dass das Aufgehen in der Musik und die Konzentration enorm sind. Aber das erste, was mir in Erinnerung kommt, ist, dass ich Manfred eine Menge Schweizer Münzen schulde. Nach der Landung, oder auch früh morgens, ging ich stets gleich ins Studio, ich bekam es nie hin, mein Geld zu tauschen. Und jedesmal, wenn wir eine Kaffeepause machten, nahe den Toiletten, ausserhab des Studios, ist der Raum mit all den Kaffeemaschinen, hatte ich nie passende Münzen. Ein ums andere Mal öffnete Manfred seine Geldbörse und besorgte mir den Kaffee. Das passierte wieder und wieder, und mit der Zeit machte es mich doch etwas verlegen. Also schulde ich ihm tatsächlich eine Menge Kaffee. Wir hatten so viele gute Gespräche dort, während wir an den hohen Tischen standen und unseren Kaffee tranken, aus kleinen Plastikbechern.“