„Wenn du zuhören willst, gib mir dein Handy.“ Also kassierte ich sechs Handys ein, und der Chef war nur zu begierig, den alten Player ans Laufen zu kriegen. Eine Altbierbowle zur Mittagsstunde, ein Caipirinha, Blick auf den Rhein, und dann: the first run is the deepest. Kein Absacker dabei. Kein Abgrund entgeht der gegerbten, verwitterten Stimme, ein halbes Dutzend one-liner sitzt schon beim ersten Lauschen. „Hör dir das an, ich glaube es nicht“, sag ich, als Dylan dann einmal richtig aufdreht, und die Gitarre den Ton eines wilden Tieres trifft. Ich bestelle gleich noch ein Bier mit Früchten. Hinterher waren wir erst mal still. Baff. Lajla musste ich auf dem Weg über die grosse Brücke noch erklären, wieso Desire mein Lieblingsalbum ist, das nun wirklich fast jeder Dylanologe weiter hinten anordnet. Und wir lachten, als wir uns vorstellten, wie oft es mal wieder heissen wird: sein bestes Album seit .… Modern Times, … Time Out Of Mind, oder gar … Street Legal!!??