Ich hatte heute das, was man einen lazy afternoon nennt. Ich war faul und ging nur die kleine Bergrunde, und legte mich mit einer Schlampe an, die dieses Attribut sehr wohl verdient, weil sie ihren potentiell tödlichen Hund in freier Wildbahn laufen liess. Da ich gefährlich bin, war der Hund ganz schnell an der Leine. Das reichte mir aber noch nicht an action, und ich sah die finale Episode der dritten Staffel von „Yellowstone“ (ein grossartiger Western aus der Gegenwart, mit Kevin Costner). Die Folge hatte es in sich, und hinterher musste ich erst mal schlucken. Das war hart. Dann ging ich zum einzig guten Italiener im Umkreis von drei Meilen, und wurde von einem heftigen Regenguss erwischt, so dass am Tisch eine kleine Pfütze entstand. Wieder daheim, fand ich die letzte von 11 Langspielplatten, die sich über Jahre im Archiv verteilt hatten, aus der Box „The Beatles In Mono“. Vor Tagen entdeckte ich, dass man für diese Kiste mittlerweile um die 1500 Euro zahlt. Mhmm, dachte ich, das wäre doch ein kleiner Extra-Verdienst, hatte ich doch in letzten Jahren fast ausschliesslich das weisse Album, Sgt. Pepper und Abbey Road in den Surround-Mixen erlebt, und ich schwöre, jeder, der das hier in meiner Höhle mal erlebt hat, versteht den Spruch „get high without drugs“. Ich dachte mir, komm, mono ist nett und fein, und die Beatles hatten immer superintensiv an den Monomixen gearbeitet – es war ihr favorisiertes Klangbild -, aber alles hat seine Zeit, verkauf die Box, und gib einer Platte noch ein au revoir mit auf den Weg. Gesagt, getan. Ja, und nachdem Rubber Soul seine Runden gedreht hatte und dann noch die Magical Mystery Tour, war ich sprachlos. Wie kommt es, dass man bei diesen sensationellen Abmischungen immer wieder denkt, das sei Stereo, und, verdammt, wie kann das so lebendig klingen!? Psychoacoustic trickery, but, goodness, is this thrilling… Die Kiste wird natürlich nicht verkauft. Think big, think mono. Obwohl ich auch weiter das Surround pflege, haben mich diese anderthalb Stunden von der Couch geschmissen. Wie gesagt, a lazy afternoon.