Tief unten macht sich elektronische Widerborstigkeit bemerkbar, melden sich Samples, lassen Streicher Federn fernab eines Hollywoodhimmels, fetzt ein Bläsertrio zum wohlfeilen Funk. So schleiche ich mich in (und verwandle) lang gefallene Worte von Konrad Heidkamp zu einer meiner drei Lieblingsalben von Bill Frisell, Unspeakable. Irgendwie passt das alles nicht, schreibt er, und macht sich doch ganz großartig. Und der Produzent und kühne Mitspieler dieser Aufnahme aus den frühen Jahren des Jahrhunderts ist nun auch von Corona erledigt worden, der wunderbare Hal Willner. Was hat er alles für Projekte angezettelt, rasch fallen Nino Rota, Kurt Weill und Thelonious Monk ein. Und Mingus auch. Die Besetzungslisten all dieser Genresprenger lasen sich „all-star“-mässig – der Name des „producers“ war das Gütesiegel. Bei Unspeakable steht er an Turntables und den Samples, verleiht den Stücken genau das, was der Titel deklariert, zudem jede Menge allerfeinst abgedrehter Dejavues!