Manafonistas

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2020 30 Mrz

The Highwomen

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | 4 Comments

Es steht nicht besonders gut um die Deutsch Amerikanische Freundschaft und längst ist nicht „Alles ist gut“. Über die Ratinger Straße flanieren längst keine Herren in schönen Uniformen mehr. Die ehemalige Punkavenue ist so tot Gabi Delgado.

Ebenso ist eine warme, mir vertraute Stimme für immer weg, die von Kenny Rogers. Das Leben geht weiter, ein Lasso hat eine neue Countryband eingefangen. Vier Musikerinnen sind seit 2019 unterwegs in der amerikanischen Prärie. Sie nennen sich „The Highwomen“. Wer sich gerne mit unterschiedlichen Frauentypen beschäftigt, hat mit den Highwomen eine anschauliche Vorlage.
 
 

 
 
Unterschiedlicher als die Vier kann man kaum sein.Sie tragen Vintage oder feinstes Designertuch, machen auf Barbie oder Diana Keaton. Sie treten noch etwas ungelenk ins Rampenlicht und treffen längst nicht immer den richtigen Ton.Man ist versucht, John Lennon recht zu geben: „Frauen werden nie auf einer Beatles Platte singen“. Nun, sie singen allemal besser als Yoko. Brandi Carlile ist ein Glück für die formidablen Vier, sie zieht den musikalischen Karren. Textlich sind sie sehr stark. Ihre Lyrics sind Weckamine, nicht nur wegen ihren outings (Brandi ist Lesbe).

Auf dem  gleichnamigen Album „The Highwomen“ singen die Musikerinnen gegen die vorwiegend männlichen Countrysänger an, verehren diese aber gleichwohl. Sie erzählen über das Unrecht der Frauen in der Welt und haben einen anderen Impetus als die metoo-Bewegung.
 
 

„We are the Highwomen, singing stories still untold, we carry the sons you can only hold, we are the daughters of the silent generations …“

 
 
Diese Frauen wollen Supercountrysängerinnen sein, so wie Lucinda Williams, die es als Solofrontfrau alleine versucht mit ihren musikalischen „Desperados“ im Hintergrund. Auch Dolly Parton versucht, den Weg ohne „graue Eminenz“. Sie ist wirklich eine hochbegabte Countrysängerin und hat mit ihrer gewaltigen Mähne und ihrem Frauenbusenwunder erhebliche PR Vorteile gegenüber Lucinda, die sich unvorteilhaft in ihre schwarzen Ledersachen zwängt. Ich bin Fan von Beiden. Ich mag die bleischwere Stimme von Lucinda sehr. Die ansteckende Fröhlichkeit von Dolly ist wunderbar.

Cheers to these Countryladies and say welcome to The Highwomen in the Americana world.

This entry was posted on Montag, 30. März 2020 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

4 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Da bekomme ich doch Lust, Robert Altmans NASHVILLE aus dem Archiv zu holen. Ich sah ihn einst in München-Schwabing, in einem kleinen Programmkino, und finde ihn nach wie vor herrlich abgedreht.

    https://www.youtube.com/watch?v=272voTjeHy4

    (Out soon)

  2. Jochen:

    Thanks for introducing those Countyladies, Lajla. Apropos (Miss) Americana: über Taylor Swift, die ich nicht kannte, gibt es eine sehenswerte Netflix-Doku. James Taylor schrieb in der ZEIT, dass ihre Eltern die junge Sängerin nach ihm benannten.

  3. Michael Engelbrecht:

    Lajla, ich kenne ein Paar, das in Las Vegas geheiratet hat. Und auf der Bühne spielten THE HIGHWAYMEN. Also vier Helden der Countrymusik. Da wäre ich gerne dabei gewesen.

  4. Lajla:

    Taylor Swift ist umwerfend. So süss wie die erste Frau von George Harrison.

    The Highwaymen sind Vorbilder der Frauenband, deswegen der Name The Highwomen.


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