Manafonistas

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Archives: Januar 2020

2020 17 Jan

Private Parts (12)

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Von ihm wird zum Beispiel erwartet, dass er
Positiv und hilfreich beim Frühstück
In der Reihenfolge der Dinge, ist es wichtiger, dass sie wissen
Über die Pflaumen als dass die Aufnahme sich ändern sollte
Und was ist mit den Problemen, die wir bei ihm gesehen haben
Er sitzt immer noch auf dem Bett, beide Füße auf dem Boden
Das kleine Getränk in dem geriffelten Plastikglas ohne Eis ist kaum angerührt
Das Telefon hat gerade aufgehört zu klingeln
In seinen Gedanken sind die beiden Männer auf der Bank eingefroren
Das Pferd schaut dumm, der Kiefer des Kriegers ist fest
Unglaublich langsam beginnt der Blick zu gleiten
Seine Vorstellung ist, dass der Tod einen immer überrumpelt
Es gibt immer keine Möglichkeit, sich vorzubereiten.

Er stellt sich das absolute Bewusstsein auf der anderen Seite vor
Er fragt sich, wie wir alle, wie es einem bewusst wird, dass man tot ist.
Wir waren abgelenkt durch den flüssigen rechten Rand
„Es gibt eine Absolutheit der Überraschung“, denkt er.
Er wendet diesen einfachen Gedanken
Auf das Problem, wie man die Aufnahme bewegt
Unglaublich langsam beginnt unser Blick zu gleiten
Aber der Anfang ist ein Problem
Wir sind verzaubert von dem Park in all seinen Details
Eingefroren, gebrochen am rechten Rand
Von dem Körper der Person, ganz nah, unscharf, rhythmisch bewegt

2020 16 Jan

Private Parts (13)

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Wie kann es beginnen, sich zu verändern?
Wie kann der Anfang unbemerkt bleiben?
Wie kann man von einem Zustand in einen anderen übergehen?
Ist es möglich, wenn man bereits eine gewisse Lebenserfahrung hat
direkt auf dem Pfad zu beginnen?
Oder ist es gefährlich, fortgeschrittene Praktiken zu versuchen
ohne die richtige Grundlage zu haben?
Sie kamen zu der Überzeugung, dass, wenn
man nicht tatsächlich durch die vorbereitenden Erfahrungen gegangen ist
Schlussfolgerungen auf der Basis von unzureichenden Informationen gezogen werden können
Und dass diese Schlussfolgerungen genau das Gegenteil von dem bewirken können
als die, die beabsichtigt ist

Mit anderen Worten: Man weiß es nie.
Und so beginnt der Blick ohnehin zu gleiten, wie man sagt
Nach Osten zu gleiten, nach Osten zu drehen
Die Einzelheiten, die sich von links nach rechts durch das Bild bewegen
Eine Art Parade
Und schließlich kommt er zur Ruhe.
auf der Straße, der Straße, die den Park hält.
Wir sind immer noch besessen
Wir sind nicht erleichtert
Diese Aussicht ist nicht anders
Wie könnte es anders sein?
Außer, dass wir uns vom Körper der Person entfernt haben
Ganz nah und unscharf, und jede Kante ist rau

Und es nähert sich eine Maschine
Breiter als hoch, wie man sagt
Eine Meute von Motorrädern, eine Elefantenherde, ein Stamm von Beduinen
Etwas aus dem Osten
Bewegt sich kaum in einer Wolke aus Hitze und Staub
Im äußersten Tunnel Foto
Kalt und grün und flach
Die Idee der Teilung
Das Nadelöhr

2020 15 Jan

Belated best of 2019

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Fellow Manafonistas, and regular readers of the site: apologies for my prolonged absence. I am still alive, still kicking. And I’ll aim to post some stories here more often in this new year of a new decade. Forwards, onwards, upwards, etc.

But for now, though, a quick look backwards to my best of 2019. There’s not an awful lot here as I suffer from temporal dyslexia so date stamps on recorded music are nonsensical to me. 1988 may as well be 1899. Know what I mean? Either way, here’s what I believe may be my records of what I think may have been 2019:

 
 

Upon Reflection – Wretch 32
EDM Vol. 2 – Jodey Kendrick
Igor – Tyler, the Creator
Sonne und Wasser – H. Takashi
Komachi – Meitei
Forgotten Hill – Chihei Hatakeyama
Dreams Never End – Spangle Call Lilli Line
i,i – Bon Iver
Intoxicate – George Pannell
Quantized Angel – Alberich
37 Minute Workout Vol. 2 – Russell Haswell
John Luther Adams‘ Canticles of the Sky + Three High Places – Oliver Coates

 
 

Do have a listen. These weren’t picked for any critical reasons, they were picked because they are fun to hear.

El Hierro es muy bonito

 

Unlängst stieg eine Frau in die Straßenbahn ein, sie pfiff die ganze Zeit. Alle Fahrgäste schauten in ihre Richtung, ich auch. Mir gefiel ihr unbekümmertes Treiben. Pfeifen hat was Fröhliches, Beschwingtes, aber nicht immer. Der schrille Pfiff, der zur Ordnung ruft, kann durch Mark und Bein dringen. Welcher Fussballnarr kennt nicht das bange Warten auf den erlösenden Schlusspfiff des Schiedsrichters. Das Pfeifen als Sprache ist mir auf El Hierro begegnet. Bei der Ankunft auf dem kleinen Inselflughafen lernte ich einen alten Mann kennen, der mir unter anderem erzählte, dass er die Pfeifsprache von früher beherrsche. Ich bat ihn spontan, mir mehr über „El Silbo“ zu erzählen. Wir verabredeten uns in einer Bar. Folgende Fragen hatte ich für das Treffen vorbereitet:

 

Von wem haben Sie die Sprache gelernt?

Wer kann das Pfeifen heute noch?

Wann und wo wird die Pfeifsprache benutzt?

Wie wird die Sprache ins Pfeifen umgesetzt?

Können auch Frauen so kommunizieren?

Lernen Kinder in der Schule „El Silbo“?

 
 

 
 

Der alte Herreño hatte sichtbare Freude an unserer Unterhaltung. Er zeigte mir die drei Methoden des Fingeranlegens am bzw. im Mund. Er sagte, dass man bei bestimmter Wetterlage und Stille in der Umgebung das Pfeifen bis zu 3 Kilometer hõren, verstehen und beantworten könnte. Es seien vor allem die Priester gewesen, die ihre „Schäflein“ zur Messe zitierten und natürlich die Hirten, die ihre Ziegen zusammentrieben. Früher gab es Warnpfeifer, die die Inselbewohner mittels Pfeifen zum Strand riefen, wenn die Insel vom Meer her angegriffen wurde. Die Silbensprache ist eine alte kulturelle Tradition und es gleicht einem Wunder, dass einige noch in dieser alten Guanchensprache über weite Distanzen kommunizieren können. Ich hatte grossen Respekt vor dem alten Mann, der stolz auf das Weitertragen seiner Kultur war. Er sagte mir, dass bei ihm zu Hause die Silbensprache gesprochen wurde und er sich noch gut an die Kommunikation seiner Mutter mit seinem Vater in der Küche erinnere:

 

Domingo! – Què? Ya voy, ya voy. – Bueno, bueno.

 

Die Basis der Silbensprache ist das gesprochene kastilianische Spanisch . Die Vokale werden erhõht, die Töne werden durch die Kraft der Luft in der Lunge erzeugt, die im Mund mehr oder weniger stark zirkuliert.

 
 

 
 

Der Herreño erzählte mir, dass er am Vortag in einer Schule war und erstaunt war, wie die Kinder die Technik der Silbensprache so selbstverständlich erlernten, fast wie ihre Muttersprache. Er hätte den Schulkindern erklärt, dass die Pfeifsprache auf Silben basiert. Dass ein kleiner Mund kleine Pfeifvokale herausbringt und ein grosser Mund die schweren Töne bewältigt. Es brauche sehr viel Übung, um den richtigen Pfeifton der Silben zu treffen und dann zu kommunizieren.

 

 

Also – mano a la boca: „yi-yo-ye-yo-ya-yo …“

2020 14 Jan

Medienphrasen 2019

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Und hier wieder meine jährliche Blütenlese der abgegriffensten, schiefsten und tötesten Phrasen in den (vorwiegend deutschen) Medien:

 
 

Frauen und Kinder
eine Fülle
wie durch ein Wunder
crushing defeat
an der Preisschraube drehen
entzaubern
toxic/toxisch
Kandidatenkarussell
die Eliten
Morgenluft wittern
Schlag ins Gesicht
Gegenfinanzierung
Rosenkrieg
hochkarätig
proaktiv
Kiss-and-Go-Zone
Bärendienst
Land der aufgehenden Sonne
Reich der Mitte
den Namen tanzen
Man cave
Kompetenzteam
Brücken bauen
Vordenker
Trauma
politische Klasse
Aktivist
Schnappatmung
Starke-Familien-Gesetz
Gute-Kita-Gesetz
Faire-Kassenwahl-Gesetz
Geordnete-Rückkehr-Gesetz
Respekt-Rente
neoliberal
gläserne Decke
Kellerduell
offenes Geheimnis
Framing
Spaghettiwestern
Frauenpower
Powerfrau
Funktionsjacke
Rock-Röhre
Bestsellerautor
der geneigte Leser
X-Bewegung
Sprech
stellar

 
 

Wir treffen uns wieder nächstes Jahr zu noch stellarerem Sprech.

 

2020 14 Jan

Only (one) Sky

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„Only One Sky“ – Todd Neufeld

 

„Only Sky“ – David Torn

 

2020 14 Jan

Neues Feld

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Manchmal taucht ganz unvermittelt eine Neugier oder ein Interesse auf und schon ist man drin in einem selbstgestrickten Film („XYZ ungelöst“). Es muss so zwischen Nikolaus und Weihnachten gewesen sein, das Tablet war zur Hand, die Körperhaltung war entspannt und wie ein Trojanisches Pferd stand die entscheidende Frage im Raum: „Gibt es eigentlich Alben von Tyshan Sorey?“ Sorry, what, mag sich jetzt der Leser fragen, zumal jener, der sich in der politischen Parteienlandschaft besser auskennt als in der Jazz- und Avantgardeszene New Yorks. Und so kommt der Schreiber dieser Zeilen um eine Statement nicht herum: der gesuchte Interpret ist ein Schlagzeuger von imponierender Gestalt, recht jung noch, spielt ebenfalls Posaune und Klavier. Man sah ihn einst in Hamburg live und fand ihn gut. Das Ergebnis einer durch einen Streamingdienst des Vertrauens gestützten Internetrecherche führte flugs zu einem Album namens Koan, dass mit Zen erstmal recht wenig zu tun hat. Dort musiziert im Trio neben Sorey am Schlagzeug und Thomas Morgan am Bass auch Todd Neufeld an der Gitarre. Dieser Gitarrist war auf meiner Karte bislang nicht verzeichnet gewesen und ist insofern eine Überraschung auf dem Gebiet massgeblicher, hörenswerter und richtungsweisender Gitarrenmusik. Genau der Klang, der mir seit langem auch vorschwebt beim Spielen. Jedem, der irgendein Instrument spielt, steht es frei, einen Vertrag zu kündigen, der so auch nie abgeschlossen wurde, nämlich Dienstleister zu sein im Feld akustischer DIN-Normen, als Sklave des Rhythmus, mit dem jeder mit muss, und als hart ackernder Mojo im begrenzten Feld strikt vorgegebener Funktionsharmonik, wie man sie aus simplen Schlagern kennt, aber auch den höherwertigen Jazz Standards oder dem reizvollen Bossa Nova. Wer hier die Flucht ergreift, tut gut daran, lässt Altes hinter sich, und entdeckt Neuland. Oder eben Todd Neufeld. Vorbilder hinsichtlich gelungener Ausbruchsversuche gab es ja schon immer. Sein Spiel kann man als eine verblüffende Mixtur verschiedener Einflüsse hören, in Wahlverwandschaft zu David Torn etwa, Mary Halvorson, Derek Bailey, Marc Ducret, vor allem auch John Abercrombie. Als Gitarrist für mich die Entdeckung des Jahres Zwei-Null-Neunzehn, und bis auf Weiteres, was das eigene Musizieren angeht, die Referenz. Vorhang auf und alle Klänge offen, zu hören ist „Embed“.

 
 

2020 13 Jan

Dreizehn Eins Zwanzig

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Und dort, weiter vorne, auf der Landstrasse kurz nach der letzten Strassenlaterne geht der Weg noch weiter. Die Asphaltierung ist nicht mehr gut zu sehen, Unkraut und Gras haben hier ihren eigenen Weg gefunden. Ob das Weitergehen, seinen eigenen Weg weiter gehen lohnend ist, wirst Du erst unterwegs feststellen; das haben eigene Wege nun einmal so an sich. Nimm zur Not die Taschenlampe von deinem Handy zur Hilfe, wenn nicht gerade Vollmond und das bleiche Nachtlicht am Himmel nur ein schmaler Fingernagel ist. Und nach Hause zurückgekehrt, lege überall die Zettel hin: damit nichts verloren geht „von unterwegs“; lege Rechenschaft ab über deine Tage in kleinen Notizen. Am Ende wird sich alles aufaddieren zu wiederum 366 Tagen ohne Umtauschrecht, wenn schon geöffnet. Die Kassenbons bitte aufbewahren.

 

2020 12 Jan

Constellation in Still Time

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Wie                        viel                                        Raum          
 
braucht                               ein            Ton,                            
 
ein                Klang,                              um                       die    
 
                     allgegenwärtige                              Stille              
 
    hörbar                                     zu                               machen?
 
                  Kann               eine                                    
 
 Ewigkeit                               zwischen                           zwei      
 
          Töne          passen                         und                            
 
 trotzdem                             die                     Musik          erkennbar
 
               bleiben?                                 Vielleicht                    
 
         bleibt                       es     ganz                      konzentriert  
 
 
       und                               warm                          und          
 
 eine          unbekannte                                  Schönheit                
 
        erfüllt                       den                  auf    den                
 
  nächsten                          Klang                                wartenden  
 
                    Hörer      in                                   seiner            
 
                     geborgenen                        Einsamkeit.               Rafael
 
                       Toral                    hat                                  
 
 das                            möglich          gemacht.                              
 
                           Hört                                doch!

 
 

 


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