Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2019 2 Dez

Meine Platten 2019

von: Jan Reetze Filed under: Blog | TB | 3 Comments

 

Meine Top 10:

 

1. Terry Riley: Sun Rings (Kronos Quartet)

2. Gong: The Universe Also Collapses

3. David Byrne: American Utopia on Broadway

4. Laurie Anderson, Tenzin Choegyal & Jesse Paris Smith: Songs from the Bardo

5. Creedence Clearwater Revival: Live at Woodstock

6. Kit Downes: Dreamlife of Debris

7. Willie Nelson: Ride Me Back Home

8. Leonard Cohen: Thanks for the Dance

9. Various: Kankyō Ongaku — Japanese Ambient, Environmental & New Age Music 1980-1990

10. Joe Lovano: Trio Tapestry

 

Sun Rings gehört für mich zum Besten, was Terry Riley bis jetzt komponiert hat, und bessere Interpreten als das Kronos Quartet konnte man dafür nicht finden.

Willie Nelson gehört schon allein wegen dieses Songs in die Liste, den ich manchen Leuten gern dreimal am Tag vorspielen möchte, wenn es denn helfen würde. Und Leonard Cohen hatte ich zunächst glatt vergessen. Wie konnte ich nur.

 

In der engeren Auswahl waren außerdem:

 

Areni Agbabian: Bloom
Nick Cave & The Bad Seeds: Ghosteen
Fennesz: Agora
John Fogerty: 50 Year Trip Live At Red Rock (2-CD-Version)
Matmos: Plastic Anniversary
Múm & Kronos Quartet: Smell Memory (Split single)
Lee „Scratch“ Perry: Rainford
Pet Shop Boys: Agenda (EP)
Pet Shop Boys: Inner Sanctum
Bruce Springsteen: Western Stars

 

Keine Chance hatten:

 

Lana Del Rey: Norman Fucking Rockwell
Jeff Lynne’s ELO: From Out Of Nowhere
Madonna: Madame X

 

Reissues:

 

Beatles: Abbey Road (Super DeLuxe Edition)
Brian Eno, Daniel Lanois, Roger Eno: Apollo (Ext. Version)
Gong: Love from Planet Gong — The Virgin Years 1973-1975 (12 CD + DVD)
Tangerine Dream: In Search Of Hades — The Virgin Recordings 1973-1979 (16 CD, 2 BD)
Eberhard Weber: The Following Morning

 

Ob man wirklich die ganze Gong-Box benötigt, möge dahinstehen. Die Remasters, in einigen Fällen auch Neuabmischungen, sind erstklassig; die Flying-Teapot-Trilogie habe ich noch nie so gut gehört (definitiv besser als die Versionen des Charly-Labels), desgleichen das Shamal-Album. Dazu gibt es Live-Aufnahmen und ein sehr schönes Buch. Es gibt aber die Trilogie auch als Einzel-CDs (Flying Teapot, Angel’s Egg und You), ergänzt jeweils um eine Live-CD. Schade nur, dass die ersten Alben (Magick Brother, Mystic Sister, das seinerzeit nicht mal auf Tape aufgenommen wurde, sondern in einer Garage auf einer Tonfilmpiste, und Camembert electrique) nicht enthalten sind, aber sie entstanden vor dem Virgin-Vertrag.

Die Tangerine-Dream-Box enthält einige Highlights, aber auch einige Aufnahmen, die meines Erachtens in der Schublade gut aufgehoben waren, zumal die Auswahl einige Fragezeichen aufwirft — wo sind Exit, Hyperborea, Logos, White Eagle? Außerdem gab es Mitte der 1990er Jahre bereits eine remasterte “definitive edition” — ist die Industrie inzwischen schon so verzweifelt, dass sie anfangen muss, die Remasters zu remastern?

Das Apollo-Reissue lohnt sich vor allem wegen der neuproduzierten zweiten CD, die mir fast besser gefällt als die erste.

 

Rediscovered:

 

 

Willy DeVille: The Willy DeVille Acoustic Trio in Berlin (2002)
Stephan Eicher: Hotels (2001)
Pat Metheny Group: Travels (1982)
Lalo Schifrin: Mission Impossible … And More! (The Best, 1962-1972)
David Van Tieghem: These Things Happen (1984)

 

This entry was posted on Montag, 2. Dezember 2019 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

3 Comments

  1. ijb:

    Ich freue mich ja immer, bei dir auf die Pet Shop Boys zu treffen – auch wenn ich die neue EP noch nicht gehört habe. Bin ja mal gespannt, ob das kommende Album etwas anders macht als die letzten. Oder, naja – das ist ja eigentlich eine rhetorische Überlegung – bestimmt werden sie wieder was anders machen; das ungewohnte Covermotiv des Albums macht das ja bereits klar.

    Terry Rileys „Sun Rings“ fand ich am Ende meiner Reise im Sommer übrigens auch in einem kleinen Plattenladen in Williamsburg. Wenn ich mich daran zurück erinnere, denke ich immer, es wäre in San Francisco gewesen. Das Lustige daran ist natürlich, dass ich im Sommer gar nicht in San Francisco war, aber Wiliiamsburg, speziell nach all den anderen Orten, die wir auf der Reise besucht hatten, eben nicht viel anders ist als der „Hipster“-Teil von San Francisco. Ich war dort allerdings nur ganz kurz, auf dem Weg von meinem Hostel in Queens nach Tribeca, wo ich am Nachmittag Meredith Monk besuchte. Daher kann ich nicht viel zu Williamsburg sagen, wollte mir aber wenigstens endlich mal einen ersten, wenn auch oberflächlichen Eindruck verschaffen. Wenn dir aber Terry Riley zusagt, wäre bestimmt auch John Luther Adams eine gute Entdeckung für dich.

    David Byrnes Live-Album will ich auch früher oder später noch erwerben; immerhin war ich sehr begeistert von der Show. Bislang war hier die CD aber noch zu teuer.

  2. Michael Engelbrecht:

    Ich bin erschüttert, Jan, und einiges gewöhnt, schlechten Eiergrog auf Amrum, Pharisäerinnen aus Neumünster, ein an seinem doofen Handy gescheitertes Interview mit Bill Callahan, 38,7 Grad Fieber vor der JazzFactsRoduktion am Donnerstag, und dann kommst auch noch du um die Ecke und verkündest: Norman Fucking Rockwell, keine Chance. Was kann ich sagen, ich liebe dieses Album, das mich heute, nach nochmaligem Hören und unter Fieber senkenden Drogen, voll „gecatcht“ hat, Alter, und immer wieder aufs Neue „flasht“. Ich dachte immer, Lana Del Ray, na, ich bin zu alt für diesen Scheiss, aber dann las ich im Spätsommer eine unendlicn lange Analyse, ja, Analyse des Albums, einen seitenlangen Essay, aber sowas von spannend, ich habe mir das Teil kommen lassen, und war hin und weg. Das ist ein sowas von ausgekochtes megasublimes wildes zartes Songgebräu. Ich hatte es auch letzte Woche im Ohr, im Wald, als ich auf einer Parkbank sass und das Album zu Ende ging. Ich holte mir meinen gekühlten Kakao (Landliebe / Bio!) aus der Wandertasche, und hörte einem Paar neben mir zu, die beide aussahen, als hätten sie gerade in Ottobeuren zuviel Orgelmusik gehört, oder als wären sie mit Handke Pilze suchen gegangen, die hatten so einen ergriffenen Tonfall und sprachen über ihren geliebten Dietrich Fischer-Diskau, oder wie man den schreibt. Ja, ich kenne ihn schon, ich kann diese Art von Gesang aber nicht aushalten, egal, ob er Schubert singt oder Humperdinck, ich kann es nicht hören. Aber natürlich, das war schon ein permanent so ehrfurchtsschwangeres Paar, die redeten sich ganz heiss, und diskutierten ihre Lieblingsplatten vin Dieterich. Ich hörte gebannt zu, weil ich das unfreiwilllig komisch fand. Also, klar, ich respektiere, dass er auch für Menschen, die keinen Vollschuss haben, grossen Wert haben kann, und sowieso viele Verdienste. Ich habe ihn einmal gespielt, als Garbarek von ihm schwärmte, und ich dann natürlich nicht störrisch sein wollte, alles gut, aber ich kann die Stimme nur schwer aushalten. So wie du Lana del Ray, und ihre wunderbar verwunschene Platte. Die dann gleich in meinen Top 40 einen Riesensprung nach vorne gemacht hat. Wenn wir uns mal treffen, legen wir „Katzenmusik“ auf. Schöne Grüsse über den Teich. Und a propos Orgeln: „Dreamlife of Debris“ ist beeindruckend.

  3. Jan Reetze:

    Lana Del Rey, Micha, war 2017 unter meinen Top-Alben, und ich mag sie nach wie vor. Schon allein der Name ist zum Verlieben. “Rockwell” habe ich jetzt zwei- oder dreimal gehört, und bis jetzt bin ich nicht recht warm geworden damit. Das kann noch kommen, es wäre nicht das erste Mal.

    Von Dietrich Fischer-Dieskau ertrage ich auch nur die “Winterreise”, insbesondere seine erste Einspielung mit Jörg Demus am Pianoforte. Da passen sein Gesangstil und seine damals noch relativ junge Stimme exakt zum Text. Ansonsten ist diese Art von klassischem Schmettergesang auch nicht unbedingt mein Ding.

    Auf die Katzenmusik können wir gern zurückkommen. Für heute schöne Grüße zurück über den Atlantik.


Manafonistas | Impressum | Kontakt | Datenschutz