Manafonistas

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Archives: Dezember 2019

2019 31 Dez

The 50 Best Albums of the Decade

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Dozens of „best of the decade“ lists have been popping up all over the internet, many of which are quite inspiring. I just came across this one in a video by English music fanatic Oliver aka „Deep Cuts“. Oliver has been very actively publishing highly inspiring, extensive and knowledgeable „A Guide to …“ videos on lots of different bands‘ and musicians‘ discographies – Swans, David Bowie, Eno, Autechre, King Crimson, PJ Harvey, Tom Waits, Aphex Twin, and many others. Usually they result from a lot of research and attentive listening, like his most recent one on Miles Davis, which I haven’t finished watching/listening.

He presents a very nice and interesting list and overview, and I like his comments on some of the albums, even though quite a few of them would not be my own choices. I think it’s great that in his selection Oliver has been looking out for and choosing music and artistic views that are really contemporary and reflect on the present of the 2010s – instead of choosing music for some sort of hipness value or based on the respective musicians‘ work in the past. I can find my own opinion reflected in several of his selections, but I am severely missing the two albums that come into my mind instantly when thinking about the best records of 2010 to 2019: Poliça’s debut Give You The Ghost and Algiers‘ The Underside of Power. Two other albums without which a top 50 list of this decade would not be complete in my opinion are PJ Harvey’s Hope Six Demolition Project – her very best album among many great ones – and Low’s masterpiece Double Negative. Both of them are very much product and reflective of the cultural landscape of the past ten years.

Obviously this list does not care for anything jazz-related or „contemporary classical“, but I don’t consider that a downside. For jazz-related „best ofs“ The Free Jazz Collective’s Top 101 Recordings Of The 2010s is a good starting point. They actually include four albums by Wadada Leo Smith („It is the combination of innovative music, its creativity combined with its deep soul and universality, with the humanistic approach and human rights appeal that lift this album to a level that few albums can achieve.“), which I think is a great thing to do. So here are the best albums of the decade by Deep Cuts:

 

50. Oceansize – Self Preserved While the Bodies Float Up (2010)

49. Greg Ward – Touch my Beloved’s Thoughts (2016)

48. Mitski – Be the Cowboy (2018)

47. Death Grips – No Love Deep Web (2012)

46. Blood Orange – Freetown Sound (2016)

45. Weyes Blood – Titanic Rising (2019)

44. Flying Lotus – You’re Dead (2014)

43. Sophie – Oil of Every Pearl’s Un-insides (2018)

42. Carly Rae Jepsen – Emotion (2015)

41. Ghostpoet – Dark Days + Canapés (2017)

40. A Tribe Called Quest – We Got It from Here… Thank You 4 Your Service (2016)

39. Japandroids – Celebration Rock (2012)

38. Pinegrove – Cardinal (2016)

37. Converge – All We Love We Leave Behind (2012)

36. Beach House – Teen Dream (2010)

35. The National – Sleep Well Beast (2017)

34. Esperanza Spalding – Emily’s D+Evolution (2016)

33. Portico Quartet -Portico Quartet (2012)

32. Jlin – Black Origami (2017)

31. Deafheaven – Sunbather (2013)

30. Vince Staples – Big Fish Theory (2017)

29. Jeff Rosenstock – Worry (2016)

28. Jessy Lanza – Oh No (2016)

27. Alex Cameron – Forced Witness (2017)

26. Aphex Twin – Syro (2014)

25. Xiu Xiu – Forget (2017)

24. Swans – The Seer (2012)

23. William Doyle – Your Wilderness Revisited (2019)

22. Oneohtrix Point Never – Replica (2011)

21. Nick Cave – Skeleton Tree (2016)

20. Mica Levi – Under the Skin OST (2014)

19. The Field – Looping State of Mind (2011)

18. Scott Walker – Bish Bosch (2012)

17. Danny Brown – Atrocity Exhibition (2016)

16. Gang Gang Dance – Eye Contact (2011)

15. The Armed – Untitled (2015)

14. David Bowie – Blackstar (2016)

13. The Caretaker – Everywhere at the End of Time (2019)

12. Kendrick Lamar – To Pimp a Butterfly (2015)

11. King Krule – The OOZ (2017)

10. Joanna Newsom – Have One on Me (2010)

9. Oxbow – Thin Black Duke (2017)

8. Autechre – NTS Sessions (2018)

7. FKA Twigs – LP1 (2014)

6. Frank Ocean – Blonde (2016)

5. Tim Hecker – Ravedeath 1972 (2011)

4. Somi – Petite Afrique (2017)

3. Sun Kil Moon – Benji (2014)

2. Björk – Vulnicura (2015)

1. These New Puritans – Field of Reeds (2013)

2019 31 Dez

2.0 2.0

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Wir waren froh darüber, wie wir lebten, wir gingen in den Wald 451 und rezitierten das, was wir auswendig gelernt hatten. Das Lehrgedicht von Palamedes, Hyperion, Faust, Wunschloses Unglück, Paare, Passanten … und kreierten neue Wörter. Greta Funberg, Meereseisjungfrau, Androidencookies, Instapound, Ey! Roller, KI ko … Nachts schliefen wir nicht, wir rieben uns aneinander und leuchteten wie die Glühwürmchen, so luden wir unsere Li-Ionen Batterien auf. Licht war uns alles. Der Wald unser Haus. Wir trugen luftige Kleidung, die langen, schönen Haare fielen aufgelöst nach hinten. Hüte trugen wir nicht. Wir realisierten das offene Poona Prinzip und surften auf Keyserling – Wellen. Unsere Kinder verspielten die Zeit. Sie schufen kleine Objekte, die sie über die Baumkronen hob. Sie waren echte, wilde Kerle. Wir sangen Lieder, die Beathoven vergessen hatte, aufzunehmen. Unser Gemeinschaftsgefühl hatten wir in 3D Welten gestärkt, unsere Herzen waren Blockchains. Wir kannten keine bitte, coins. Alle Macht für Niemand war unser Slogan. Probleme lösten wir mit der Erkenntnis von das Tun des Einen ist das Tun des Anderen. Anleitungen zum Glücklichsein verstanden wir nicht. Wir waren glücklich. Wir wussten, Kunst gibt es nicht. Das letzte Gedicht, das einer auswendig lernte, um es mit uns zu teilen, war von Kate Tempest:

 
 

Sprache lebt, wenn man sie spricht.

Bring sie zu Gehör.

Wörtern kann nichts Schlimmeres

geschehen, als unausgesprochen zu

vergehen.

Lass sie in deinen Ohren singen, in

in deinem Mund tanzen, in deinem Bauch

schmerzen. Lass sie wirken, dann

strafft sich alles und glänzt.

Alleingelassen zittert Poesie, sie wird

nur aufgenommen, um zerpflückt zu werden …

 

2019 30 Dez

Jonathan Safran Foer – Wir sind das Klima!

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Vielleicht ist es das Buch einer Stunde, in der die Uhr längst Fünf nach Zwölf geschlagen hat: Wir sind das Klima! von Jonathan Safran Foer mit dem vielversprechenden Untertitel „Wie wir unseren Planeten schon zum Frühstück retten können“ ist meine erste Bekanntschaft mit diesem Schriftsteller, von dem man bereits viel Gutes hörte. Sein Bestseller Tiere essen machte schon vor einiger Zeit Furore und zeigt, wie der Titel sagt, die grosse Problematik der Massentierhaltung und industriellen Fleischproduktion, die ja auch massive Auswirkungen auf das Klima haben. So halte ich es, ohne Verlaub, für einen Skandal, wenn man Dieselautos und Kohleabbau als die Schädlinge Nummer eins darstellt, hingegen von jenem Volk, das sich im Hochsommer täglich tonnenweise Billigfleisch auf den Kohlegrill haut, kaum spricht.

Zurück zu Foer und damit zu erbaulicheren Zeit- und Artgenossen: er selbst verdeutlicht in ermahnender, unterhaltsamer, kluger und spannender Weise tiefe Zusammenhänge und kleidet sie in einen weiten Kontext. Mir gefällt ungemein dieser Schreibstil, indem man thematische Sachkenntnis mit biografischen, persönlichen Geschichten kombiniert und würzt. Dass ein jüdischer Schriftsteller seine Kultur und die Schicksale seines Familienstammbaumes dabei nicht unerwähnt lässt, ist bereichernd. Wir erfahren beispielsweise am Rande, was sich hinter dem Begriff Masada verbirgt ebenso wie wissenschaftlich Faktisches rund um die Erderwärmung. Diese Fakten werden in einem zentralen Kapitel des Buches aufgezählt und verblüffen. Gespannt und gebannt reibt der interessierte Leser sich die Augen.

Einige wenige Beispiele:
 

„Hätte die Geschichte der Menschheit nur einen Tag gedauert, wären wir bis zehn Minuten vor Mitternacht Jäger und Sammler gewesen.“

 

„Fünfmal in der Geschichte kam es zu einem Massenaussterben. Alle ausser dem Dinosaurier wurden durch Klimawandel verursacht.“

 

„Die vier wirksamen Massnahmen gegen Klimawandel, die der Einzelne ergreifen kann, sind: pflanzlich ernähren, Flugreisen vermeiden, auf ein Auto verzichten, weniger Kinder kriegen.“

 

Neben GRM von Sybille Berg – ich lese das parallel und es passt hier wie die Faust aufs Auge, nämlich „Quo vadis, Menschheit?“ gleichsam behandelnd, nur eben schwarzhumorig dunkelgründig und darum auch genauso liebens- und lesenswert – ist Foers Buch auch der Einstieg und die Übung von einem, der auszog, das Bücherlesen erneut zu erlernen, getrieben vom Unbehagen eines völligen Versinkens in digitalen Medienwelten, dem Klebenbleiben vor den Screens wie die Fliege an der Frontscheibe. Auch eine Art Wandel.

Ein letztes Treffen einer Familie in einem Sommer für Sommer von allen Familienmitgliedern besuchten Ferienhaus ist das Thema des großen Romans Abschied von Chautauqua (2005) (siehe auch der Beitrag vom 28.2.2012, manafonistas.de).

2011 veröffentlicht der Rowohlt-Verlag Emily, allein. Eine alte Frau, von allen verlassen, muss einen Neuanfang wagen (siehe auch manafonistas.de vom 28.2.2012). Damals schrieb ich: Und natürlich ist auch Emily, allein ein echter Stewart O´Nan. Der 1961 in Pittsburgh / Pennsylvania geborene Schriftsteller ist nicht nur ein Meistererzähler, ein Meister auch darin, Menschen, die gemeinhin niemand sonderlich beachtet, ein Denkmal zu setzen. Dieser zutiefst menschliche Autor, der vor seinem Leben als Autor Flugzeugingenieur gewesen war, wendet sich immer wieder – im Grunde auch schon in seinem Erstlingswerk Engel im Schnee von 1993 – Menschen zu, die sich durch nichts besonders auszeichnen, die aber um ihr Leben und das ihrer Mitmenschen kämpfen. Jetzt ist es also Emily. Stewart O´Nan-leser werden sich erinnern …

2019 hat Stewart O´Nan nun die Trilogie beendet, Henry persönlich ist erschienen, aus dem amerikanischen Englisch von Thomas Gunkel. Und auch in diesem Roman passiert nicht viel. Henry, viele Jahre mit Emily glücklich verheiratet, lebt nun im Ruhestand. Geschildert wird sein Alltag. Am liebsten arbeitet Henry in seiner Werkstatt oder repariert irgendwas am Ferienhaus in Chautauqua:

 

„An trägen Sommernachmittagen, wenn sich die Hitze und der Geruch von heißer Teerpappe im Dachgebälk sammelten, blickte Henry von seinem jeweiligen Tagesprojekt auf, um die Richtigkeit des Lebens zu genießen und vor sich hin zu nicken, als wäre es ein Geheimnis. Irgendwie war es das auch.“

 

 

 

 

Zum Vatertag bekommt Henry ein kleines Grundig-Radio geschenkt. „Neben Mittelwelle und UKW empfing es auch Kurzwellensignale und ausländische Sender und erinnerte ihn an das alte Philco seiner Eltern, das kryptische Stimmen aus dem Äther hervorgezaubert hatte. Der Empfang war gut, und es gab einen Knopf, mit dem man die Sender fest einstellen konnte. Er nahm sein neues Spiezeug, wie Emily es nannte, überall mit hin …. und im Keller schuf er dafür auf seiner Werkbank Platz.“

Einmal schildert O´Nan, wie Henry die Trauerfeier für seinen Hausarzt besucht:

 

„… Im Stillen fand er die große Menschenmenge einschüchternd und stellte sich seine eigene Trauerfeier vor. Die seiner Mutter war gut besucht gewesen, teils, weil sie jung gestorben war. Bei seinem Vater waren weniger Leute gekommen. Ehrlich gesagt, war ihm diese Variante lieber. … Innerlich schreckte er zurück, wohl wissend, dass er gezwungen sein würde, etwas zu sagen. Er war ein guter Mensch. Er wird uns fehlen. Beides wahr, aber unzureichend. Wie fasste man ein Leben in einer einzigen Zeile zusammen? … Wozu diente eine Beerdigung, wenn nicht dazu, über die eigne Sterblichkeit nachzudenken und darüber, wie man die Zeit, die einem noch blieb, am ehesten verbrachte? … Wer würde sich zur festgesetzten Stunde an ihn erinnern? Kenny? Arlene? Was würden sie sagen – dass er eine gute, großzügige Seele gewesen sei? Ein guter Vater? …“

 

O’Nan hat für uns die Zeit noch einmal zurückgedreht und Henry, dem Ehemann, ein eigenes Buch gewidmet. Und so begleitet der Leser noch einmal das Paar, Emily und Henry, die Kinder, die Enkel … und all das aus der Sicht von Henry, persönlich.

2019 27 Dez

Meine Favoriten 2019

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In den letzten Tagen habe ich nun endlich die nötige Ruhe gefunden meine Liste der aktuellen Lieblingsalben von 2019 zusammenzustellen. Dieses mal sind es genau 33 Alben und 10 Wiederveröffentlichungen geworden und natürlich einige Erkenntnisse über das, was mich bezüglich der vielen guten Musik im vergangenen Jahr am meisten beeindruckt hat. Beginnen wir erst einmal mit dem versteckten 33. Album: einer der skurrilsten Musiker und Produzenten, Remixer, Inspirateur (und vieles mehr) ist mit zwei Alben vertreten: Lee „Scratch“ Perry, der gerade erst zu dem phantastischen Rainford ein gründlich überarbeitetes Bruderalbum, das viel über seine Arbeitsweise erkennen lässt, veröffentlicht hat. Heavy Rain steht Rainford an Einfallsreichtum, Kreativität und Verschrobenheit um nichts nach! Dann hat mich die aktuelle Londoner Jazzszene um brilliante Musiker wie Shabaka Hutchings, Theon Cross, Moses Boyd und Nubya Garcia (deren aktuelle Band Nérija mit Blume es leider gerade nicht mehr in meine Liste geschafft hat) in ihrer innovativen Kraft und Vitalität nicht nur sehr beeindruckt sondern auch viel zum Hören verleitet. The Comet ist Coming, die im Herbst mit The Afterlife noch einmal kräftig nachgelegt haben und die Alben der vielen Kollaborationen der letzten Jahre bringen viel frischen Wind und auch eine andere Klangdimension als wir vielleicht vom nachvollziehbar hochgeschätzten ECM-Universum gewohnt sind. Natürlich gab es bei ECM wieder etliche sehr feine (Wieder-)veröffentlichungen, wobei dieses Jahr RareNoiseRecords wegen einer beachtlichen Anzahl höchstqualitativer und spannender Veröffentlichungen, die es ebenfalls nicht alle in die Bestenliste schaffen konnten,  als Label bei mir ganz vorne lag. Und schließlich haben es dieses Jahr drei Cellist*innen, die unterschiedlicher nicht sein könnten,  geschafft auf meine Liste zu kommen: Julia Kent mit ihren tranceinduzierenden Stücken, Francesco Guerri mit seinem grenzerkundenden hochfaszinierenden Album und Anne Müller mit ihren originellen, fast meditativen Album. Die Nummerierung schließlich drückt schon ein Ranking aus, das ich aber nicht als zu streng verstanden wissen möchte, mehr als Tendenz einer Ordnung, da eine solche Liste immer die Schwierigkeit beinhaltet die sprichwörtlichen „Äpfel mit Birnen“ zu vergleichen und am Ende in einer Liste abzubilden, wo sich bei mir allein je nach Tagesverfassung und Stimmung die Reihenfolge schon ändern könnte.

 

 

 

 

The virtual best of 2019

    1. Kronos Quartet: Terry Riley – Sun Rings (simply a highlight!)
    2. Theon Cross – Fyah
    3. Chat Noir – Hyperuranion
    4. Red Kite – Red Kite
    5. Brandt Brauer Frick – Echo
    6. The Comet is coming – Trust in the Lifeforce of the Deep Mystery
    7. Beatfarmer – On the Wind (exellent Ambient-Trance)
    8. Laurie Anderson, Tenzin Choegyal & Jesse Paris Smith: Songs from the Bardo (far beyond every other album mentioned)
    9. Yosi Horikawa – Spaces
    10. Michele Rabbia/Gianluca Petrella/Eivind Aarset – Lost River
    11. Lorenzo Feliciati/Michele Rabbia – Antikythera
    12. Jan Bang/Erik Honore/Eivind Aarset/Samuel Rohrer – Dark Star Safari
    13. Kronos Quartet/Mahsa & Marijan Vahdat – Placeless (Thanks to Brian!)
    14. Thom Yorke – Anima
    15. Francesco Guerri – Su Mimmi Non Si Spara
    16. Julia Kent – Temporal
    17. Erik Truffaz – Lune rouge
    18. Lee “Scratch“ Perry – Rainford/Heavy Rain
    19. Stephan Thelen – Fractal Guitar
    20. Odd Okoddo – Auma
    21. Emanuele Errante – This World (extraordinary ambient)
    22. Caterina Barbieri – Ecstatic Computation
    23. Ryan Teague – Recursive Iterations (modern classic – driving and amazing sounds)
    24. Sonar w. David Torn – Tranceportation Vol 1
    25. Penguin Café – Handfuls of Night
    26. Brian Eno w. Daniel Lanois, Roger Eno – For All Mankind
    27. No-man – Love You to Bits (endlich mal wieder Old School-Pop von übermorgen!)
    28. Kali Malone – The Sacrificial Code
    29. Lowly – Hifalutin
    30. A Winged Victory for the Sullen – The Undivided Five
    31. Anne Müller – Heliopause
    32. Stale Storlokken – The Haze of Sleeplessness

 

 

Bei den Wiederveröffentlichungen haben dieses mal die Japaner mal wieder das Rennen gemacht, begonnen mit Ryuichi Sakamoto’s Debutalbum, das schon fast wie ein Inhaltsverzeichnis für sein ganzes späteres Werk wirkt bis zu drei außergewöhnlichen Ambientalben, die so zum ersten mal in Europa überhaupt zu bekommen sind.

 

 

Top Ten Reissues 2019

    1. Satoshi Ashikawa – Still Way
    2. The Residents – Eskimo
    3. Nils Petter Molvaer – Khmer (ein innovativer Meilenstein des modernen Jazz)
    4. Massive Attack – Mezzanine (a groundbreaking Lifer forever!)
    5. Brian Eno w. Daniel Lanois, Roger Eno – Apollo
    6. Various: Kankyō Ongaku — Japanese Ambient, Environmental & New Age Music 1980-1990
    7. Slava Tsukerman – Liquid Sky (OST)
    8. Masahiro Sugaya – Horizon Vol. 1
    9. Ryuichi Sakamoto – Thousand Knives (allein der Titelsong ist schon die Notierung wert!)
    10. Ernest Hood – Neighbourhoods (Memories of Times Past) (Archaeoambient von 1975, einfach phantastisch)

 

Oben rechts steht es: wer sich auf diese Seiten einlässt, findet sich beyond mainstream wieder. Wer aber glaubt, bei den Manafonistas endlich einem mainstream entronnen zu sein, irrt vielleicht.

 


 
 
 

Ein snowflake – passend zum Vorweihnachtsabend. Es zeigt, wie es sich mit Mainstreams verhalten kann. Die Struktur des Großen kommt im Kleinen erneut zum Vorschein. Nach meiner Wahrnehmung hat ECM einen gehörigen Anteil am musical mainstream des manafonistischen Blogs. Die abgebildete Schneeflocke ist ein sog. Koch Snowflake. Es ist also an der Zeit, in Richtung Uli Kochs Beitrag abzubiegen.

Ich empfehle den Lesenden bei Ulis Beiträgen die Augen zu spitzen, denn nicht selten führen sie in Gefilde beyond the manafonistic mainstream, derart, dass ein Leser einst die Frage stellte „lieber Uli, wie kommst du nur zu solchen Platten?“ Ohne Ulis Seitenblicke hätte ich folgende Perlen – um nur einige zu nennen – nicht wahrgenommen:

 

Salyu

Midori Takada

Japanese Jewels

Erik Truffaz

 

Jetzt darf ich Sven Kacirek und Olith Ratego hinzufügen, zwei Namen, die mir erst am 20. Dezember bekannt geworden sind. Zum Album ODD OKODDO hat Uli das Wesentliche gesagt. Kacireks Anteil an diesem Album ist bemerkenswert. Die Sounds sind nicht elektronisch generiert. Es handelt sich um Samples, die oft zu Loops werden. Die rhythmischen Patterns sind von elegant groovender Leichtigkeit, nichts Maschinenhaftes merkt man ihnen an – erstaunlich. Dass Sven Kacirek der Musik Olith Rategos mit hohem Respekt begegnet, spürt man bei jedem Stück des Albums. Die Klanggewänder, die er um die Gesänge Oliths webt, sind voller afrikanischer Muster.

 

Sven Kacirek entwickelt seine Musik immer mit den Trommelstöcken in der Hand. In Kacireks Stücken hören wir jedoch kaum noch das klassische Drumset, stattdessen trommelt, schlägt und reibt er auf kleinen, leisen Dingen wie Papier, Holz und Glas. Sein Sound besteht dabei aus mehr als nur präsenten Beats: Sämtliche Elemente eines Stücks bis hin zur Melodie sind aus kleinen perkussiven Mustern zusammengesetzt, die lässig geschichtet werden. Obwohl er dabei keinerlei Synthesizer verwendet, klingt das bisweilen so elektronisch, dass man für Sven Kacirek den eigentlich widersinnigen Stilbegriff Akustische Elektronika erfinden könnte. Viele seiner Ideen entstehen aus Live Konzerten, in denen er sich selbst mit Samplern multipliziert, voller Ruhe improvisiert und sehr elaborierte Patterns generiert. Bei solch einer Liebe zur Perkussion ist es nur nachvollziehbar, dass er mehrfach nach Kenia reist, um dort mit lokalen Musikern und deren Instrumenten zusammen zu arbeiten.

Quelle: www.pingipung.de

 

Dieses Jahr hatte ich zwei weitere beeindruckende Begegnungen mit Musik aus Afrika. Am 23. Oktober hörte ich Habib Koité live bei den Kulturwelten. Die Besetzung: Gesang, Banjo, Gitarre, African Percussion, Keyboard (vorzugsweise als Balafon-Ersatz). Koité spielte Musik, die sich Einflüssen westlicher Popmusik weitgehend verweigerte.

Just am 19. Dezember, einen Tag bevor Ulis Beitrag erschienen ist, lernte ich den Banjo-Spieler Béla Fleck kennen. Nein, nicht persönlich, sondern auf Grund einer mir zufällig über den Weg laufenden Rezension. Dem Banjo, besser gesagt der Musik, die sein bevorzugter Lebensraum ist, konnte ich nie viel abgewinnen. Vielleicht kann Lajla etwas beitragen, vielleicht ist ihr Béla Fleck kein Unbekannter.

 
 


 

 

I like Bela Fleck’s music, originality and eclecticism very much, but this one stretched me just too far. Whilst I don’t doubt the authenticity of the pieces on this CD, they clash too much with my west European ears.

Quelle: Kundenrezension Amazon

 

So ergeht es sog. Weltmusik, wenn sie sich nicht dem westlichen Geschmack unterwirft. Was diesen einen Hörer abschreckt, zieht mich magisch an. Nach kurzem Anhören bei Spotify habe ich das CD-Album bestellt und einen Tag später bereits erhalten. Obwohl es schon im Jahr 2009 veröffentlicht wurde, ist es mein Album des Jahres 2019. Aber seit Astrid Nischkauers Rehabiltitierung des „Rückblicks“ habe ich meine spärlichen Bedenken vollends abgelegt. Mit der CD – nicht über Streaming Dienste! – erhält man ein umfangreiches Booklet, welches den Wert der Edition erheblich steigert.

 

First, I’d like to welcome you all to this, the most ambitiuos and complex project I have attempted to date.

The idea has been residing in my subconscious for so long. I don’t even know exactly when it started. Perhaps it was when I discovered where the banjo originally came from, and from hearing field recordings throughout the years – of tantalizingly beautiful music from Africa.

I developed the suspicion that some of the greatest acoustic music on earth is hidden in the small villages in Africa. Somehow it didn’t seem to be making it out into my world, and even when amazing field recordings were made, how could I find out about them?

Quelle: Béla Fleck, aus Booklet Album Throw Down Your Heart

 

Man hat inzwischen sicherlich erkannt, was Sven Kacirek und Béla Fleck verbindet. Beide bereisten Afrika, beide zollen der Musik, die sie dort kennenlernten höchste Bewunderung, beiden gelingt es, nicht wenig von der Seele und den Strukturen dieser Musiken zu begreifen. Béla Flecks Banjo klingt, als hätte er nie etwas anderes als afrikanische Musik gemacht.

Flecks Reise nach Ost- und Westafrika ist dokumentiert in einem auf DVD erschienenen Film. Die DVD ist vergriffen und nur noch sündhaft teuer erhältlich. Mag sein, dass die Tonqualität der CD eine bessere ist. Ein besonderes Erlebnis ist es jedoch, den Musikern bei ihrer Arbeit zuzusehen.

„Abbey Road“ wird dieses Jahr bestimmt nicht das letzte Mal in einer „Neuausgabe“ erschienen sein. In 50 Jahren legt uns die Musikindustrie vermutlich eine weitere Jubiläums-Ausgabe auf den Ladentisch. Ob da noch jemand „Throw Down Your Heart“ gedenkt?

 

BEYOND beyond mainstream MAINSTREAM

 
Addenda in comment#1

Nun sind ja in den letzten Wochen des Jahres wie nicht selten noch einige tolle Platten herausgekommen (Function, Shed, MoE & Pinquins, Alva Noto & Ryuichi Sakamoto), und manch eine bereits früher im Jahr erschienene habe ich zwischenzeitlich entweder noch günstig erworben oder zumindest ausgeliehen oder anderswie zu Gemüte geführt bzw. zugesandt bekommenGleich zwei der besten Alben kamen im Herbst/Winter beim Avantgarde-Label Subtext Recordings heraus (Subtext Recordings was founded in 2004 in Bristol. Now based in Berlin, the label is curated by James Ginzburg and explores the numinous space between experimental electronic and composed instrumental music.): erstens das exzellente, aus Field Recordings, Ambient, Perkussion und Club Music verdichtete Album Carbon des Duos Ecker & Meulyzer, über das ich hier geschrieben habe. Zweitens Oratorio for the Underworld: Hinter dem Pseudonym PYUR verbirgt sich die Münchnerin Sophie Schnell, deren Lebensgefährte Olly Peryman aus Neuseeland unter dem Alias „Fis“ (schwer zu gugln) übrigens ebenfalls ganz famose, latent ambiente elektronische Musik veröffentlicht. Ich habe (und empfehle sehr) seine Alben From Patterns to Details (2016) und The Blue Quicksand Is Going Now (2015); mehr weiß ich über ihn nicht. PYUR veröffentlichte vor drei Jahren eine LP namens Epoch Sinus, die  sehr schön zwischen intuitivem Ambient und ästhetisch-natürlichem Drone/Noise wandelt. Ein frühes Interview mit der Künstlerin, Überschrift „I wanted the Listener to feel powerful“, fand ich hier.

Ihr zweites Album ist vielleicht ein Meisterwerk, jedenfalls eines, das über rund eine Stunde einen phänomenalen Sog ausübt, halluzinogen, poetisch, surreal, vielschichtig aus Elementen konstruiert, die ich nicht ausmachen kann. Frank P. Eckert bezeichnet die Musik als „topmodernen Hybrid aus Neoklassik, Industrial und Dark Ambient“ und führt in seiner monatlichen Kolumne bei Groove.de aus:

PYURs Soundtrack zu diesem Trip […] behält [seine] Quellen derart halbbedeckt und teilverfremdet, dass sich immer gerade nicht erahnen lässt, wo sie herstammen. Es bleibt das diffuse Gefühl, diese Klangfetzen schon zig mal gehört zu haben – und noch nie.  Das ist exakt das Geheimnis guter Popmusik. […] Bei PYUR kommt dazu ein brillantes, dynamisches Sounddesign, das adäquat zwischen notwendigem Schmutz und klärender Glanzpolitur zu vermitteln weiß.

 

 

 

In meinem vorläufigen Jahresrückblick vor ein paar Wochen habe ich Julia Kadels Trioalbum Kaskaden nicht erwähnt, das zu meinem Erstaunen niemand in seiner Jahres-Rückblickliste erwähnt hat (vielleicht weil es diesmal nicht bei Blue Note, sondern bei MPS erschien, das irgendwie niemand auf dem Schirm zu haben scheint; es wurde auch so gut wie gar nicht in  den Medien besprochen, sehr schade). Ich höre es sehr gerne; eine(s) dieser speziellen Jazztrio(alben), bei denen man immer wieder etwas Neues zu hören meint. Auch habe ich zwei elektronische Alben vergessen, die mich bereits sehr früh im Jahr 2019 begeistert haben; beide erschienen im Januar:

Die Musikerin/DJ Melika Ngombe Kolongo alias Nkisi stammt aus der Demokratischen Republik Congo, lebt derzeit in London und hat im Januar die LP 7 Directions herausgebracht, die auf seltene Weise elektronische Londoner Club-Kultur mit polyrhythmischer zentralafrikanischer Musiktradition verbindet, a stark exercise in rhythm and atmosphere, delivered in seven unnamed tracks. On each one, blunt drum loops are layered into shuddering polyrhythms, while more ambient sounds drift around them, forming shimmering, mirage-like structures (Resident Advisor). Und Moor Mothers eindringliches Analog Fluids of Sonic Black Holes ist auch ein Werk, das 2019 einen wichtigen Stellenwert haben sollte, finde ich: This dense, incredible LP blends jazz, modular synths and spoken word in a document of time travel as a conduit for black empowerment. (RA review) Wem die politische Dichterin, Aktivistin, Wort- und Klangkünstlerin aus Philadelphia bislang verpasst hat: Unbedingt nachholen! Und Moor Mothers (Camae Ayewa) andere Alben (u.a. Fetish Bones) sind nicht weniger empfehlenswert!

Und dann das radikal intensive Album des US-Amerikaners Surachai Sutthisasanakul, einem Sound-Designer und Komponist, der seit zehn Jahren neben seinen Soundjobs für große Firmen dunkle Industrial-Klangmonster baut. Come, Deathless synthesizes live playing, field recordings, analog synthesizers, and heavy digital manipulation into a cohesive whole (…). This music finds the artist sometimes marching, sometimes dancing, sometimes weeping, sometimes praying, and sometimes screaming. The field recording sources range from the thick jungles and mountains of Thailand, California coastlines and various studios in Chicago. On the other hand, a lot of the synthesis comes from closed virtual environments or hulking immobile synthesizer systems. Thousands of sounds were networked and streamlined through several computers so I couldn’t get away or have an excuse not to work on the album. As a professional sound designer, mixer, and location audio engineer Surachai works tirelessly to ensure his releases meet the highest sonic standards. (aus dem Presseinfo; die kostspielige LP besitze ich leider nicht.)

 

 

 

Wenn ich mich also heute für eine „Top 20“-Liste meiner persönlichen im Jahr 2019 veröffentlichten Lieblingsalben entscheide, kommt folgendes dabei heraus:

 

  • 01. Mattiel  Satis Factory
  • 02. Burial  Tunes 2011-2019
  • 03. Little Simz  Grey Area
  • 04. Pyur  Oratorio for the Underworld
  • 05. Jamila Woods  Legacy Legacy
  • 06. FKA twigs  Magdalene
  • 07. Barker  Utility
  • 08. Kim Gordon  No Home Record
  • 09. Banks  III
  • 10. Moor Mother  Analog Fluids of Sonic Black Holes
  • 11. Cherry Glazerr  Stuffed and Ready
  • 12. Louis Sclavis  Characters on a Wall
  • 13. Julia Kadel Trio  Kaskaden
  • 14. Lena Andersson (Kyoka & Ian McDonnell)  Söder Mälarstrand
  • 15. Grischa Lichtenberger  re: phgrp
  • 16. Kate Tempest  The Book of Traps and Lessons
  • 17. SØS Gunver Ryberg  Entangled
  • 18. Fennesz  Agora
  • 19. Puce Mary  The Drought
  • 20. John Luther Adams  Become Desert

 

Ecker & Meulyzer und Surachai habe ich nicht als haptische Tonträger; deshalb lasse ich die mal raus aus der Liste. Ich höre die Musik einfach bewusster an, wenn ich sie über meine Stereoanlage und mit einer haptischen, altmodischen Verpackung genieße und durchdringe. Habe und höre ich etwas als MP3, ist das allerdings oftmals Anlass und Auslöser, eine LP noch real zu erwerben, so etwa bei Stuffed & Ready, der dritten Platte des kalifornischen Trios Cherry Glazerr um die gerade mal anfangzwanzigjährige Clementine Creevy. Das ist eigentlich das wunderbare neofeministische Alternative-Rockalbum mit verzerrten Gitarren und mitreißenden Refrains, das ich gerne von Sleater-Kinney gehört hätte (deren Comebackalbum Cities to Love fand ich 2015 super, auch wenn ich es erst 2016 so richtig „entdeckte“ und schätzen lernte, aber ihr neues Album erreichte mich nicht, zu glatt und unschlüssig). Nur weiß ich noch nicht ganz, wohin mit den Alben von Nick Cave (Ghosteen), Shed (Oderbruch), Function (Existenz), Klein (Lifetime) und Matana Roberts (Memphis) – alles Alben, die neue Wege gehen und Perspektiven in ihrem jeweiligen Genre öffnen und die ich daher ebenfalls sehr empfehlen kann.

 

 

Abschließend zum Jahresende hier noch rund ein Viertel meines zweistündigen Gesprächs mit David Torn in seinem Studio in Bearsville bei Woodstock (nur wenige Minuten von den Häusern von Marilyn Crispell, Carla Bley und Steve Swallow entfernt, zu denen in Bälde Interview-Videos online sein werden). Er erzählte ungemein viele spannende Sachen, über ECM, über Bowie, Madonna, Hendrix und das Woodstock-Festival (er fuhr damals als 16-Jähriger zum Festival, Hendrix war zentraler Einfluss für seine Laufbahn als Musiker), aber natürlich kann nur weniges davon in diesem Video Raum finden. Es ist ohnehin etwas lang geraten, aber ich fand es einfach zu toll, wie er diese Geschichten aus den Achtzigern erzählte.

 

Die Taxifahrt vom Bahnhof. Der feine Nieselregen, die frühlingshaften Temperaturen. Der Flugmodus. Die Rückkehr nachts um Drei. Weihnachtspost, versteckt zwischen der Reklame auf der Fussmatte. Die Spreu vom Weizen trennen. Mit dem Aufschliessen und dem Fallenlassen des Schlüsselbund rastet die Verrieglung im Hochsicherheitstrakt ein. Der Duft von Hyazinthen. Wenn Du jetzt noch jemanden hättest den Du morgen früh anrufen könntest um zu sagen dass Du wieder da bist: dann wäre alles perfekt. In der Küche brennt noch Licht.

 

2019 20 Dez

My Best of 2019 list

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To tell the truth, I don’t really listen to much new music these days. The things I find myself most listening to are old – either things I want to study, perhaps transcribe and learn to play, or things I want to chill to in these stressful times. That being said, here is a list of 2019 releases that did get into my head and heart this year to varying degrees.

 

In no particular order:

 

  • Mats Eilertsen- And Then Comes the Night (a favorite)
  • Bill Frisell Thomas Morgan – Epistrophy
  • Dave Holland/Chris Potter/Zakir Hussain – Good Hope
  • Tigran Hamyasan They Say Nothing Stays the Same (soundtrack to the film -simply gorgeous music)
  • E.S.T. – Live in Gothenburg (their best live album – maybe their best album period.)
  • Keith Jarrett – Munich (For disc 2)
  • Ethan Iverson Quartet – Common Practice
  • Avishai Cohen/Yonathan Avishai- Playing the Room
  • Celesta – Michael Jon Fink (meditative and mysterious solo Celeste)
  • Søren Bebe- Echoes
  • Leonard Cohen – Thanks for the Dance
  • Rymden- Rymden
  • Scott Kinsey – We Speak Luniwaz (because its good, and because it’s an homage to Zawinul and I miss him.)
  • Marc Copland – And I Love Her
  • Nguyen Le- Streams (Nguyen le is back in jazz form with this hard hitting but subtle quartet album with bass, vibes, drums and of course guitar. His best in years.)

 
Reissues (HD downloads)
 

  • Double Image – Dawn
  • Art Lande Rubisa Patrol – Desert Marauders
  • Tom Van der Geld – Path
  • Gallery – Gallery

 
Reissues Pop
 

  • King Crimson 50th box – In the Court of the Crimson King
  • Beatles – Abbey Road

 
Chill Albums
 

  • GS Sachdev – The Art of the Bamboo Flute (I never get tired of this album- no rhythm or tablas, just on the breath with tamboura- essential listening)
  • Tony Scott – Music for Zen meditation (classic for a reason)
  • W A Mathieu – Streaming Wisdom/In the Wind
  • W A Mathieu – Second Nature

(These are two CD reissues of three 80’s albums by my teacher, who went thru a wonderful period of experimentation with an analog 4 track recorder and his piano, recorded in his octagonal studio high on a hill in Sebastopol. While much of Mathieu’s music is highly composed, these pieces are mostly improvised, joyful multitrack discoveries, sometimes employing prepared piano and vocals which were inspired by his study of the North Indian vocal tradition and African mbira music.)

2019 20 Dez

Here comes the Dodo Blues

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Dodo ist ein afrikanischer Gesangsstil, der aus der Region des Viktoriasees stammt und Olith Ratego einer seiner bekannteren Protagonisten. 2009 lernten er und Sven Kacirek sich am letzten Tag der Aufnahmen zu dessen facettenreichen Albums The Kenya Sessions kennen und kamen vor zwei Jahren durch Vermittlung eines Studiobetreibers in Nairobi zunächst nur virtuell zusammen: Tabu Osusa schickte Kacirek Gesangsaufnahmen von Ratego mit der Frage, ob er sie zu Stücken ausarbeiten könne. Später trafen sich beide, um neues Material zusammen zu erarbeiten, was musikalisch trotz einiger Sprachbarrieren unglaublich funktionierte (Video). Das Ergebnis ist Auma, ein kaum einzuordnendes Album, das zwischen dem originalen Dodo Blues und einem sich höchst organisch einfügenden perkussiven, akustischen wie elektronischen Klangwald wandelnd ein Meisterstück aktueller Fourth World Music geworden ist. Okitwoye ist hier ein wunderbares Beispiel, Aora Odinona Yo ein anderes Kleinod.

 
 
 

 


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