Nicht in der Karibik, leider nur im Internet surfte ich gestern. Eher zufällig schweifte der Blick dabei über einen Satz von Jiddu Krishnamurti, in dem es sinngemäss hiess, wir Menschen seien schlichtweg nicht in der Lage, uns unserer realen Lebenssituation zu stellen. Dies liesse sich ergänzen mit einer Verszeile aus Joni Mitchells wundervollem Song „Both Sides Now“: „Dreams and schemes and circus crowds – I’ve looked at life that way.“ Ja, die schnellen Illusionen sind es, die wir gerne abrufen. Placebo-Effekte haben Hochkonjunktur: sie sind verkaufsfördernd, werbewirksam und helfen der Wirtschaft auf die Sprünge, denn die muss stetig wachsen. Ich las Lajlas Beitrag „Im Osten viel Neues“, mit den Verweisen auf Carl Jaspers, bei dem ja auch Ernst Albrecht studiert hatte. Mich machte das einst neugierig und ich war sehr verblüfft, welchen gedanklichen Scharfsinn ich bei dem gebürtigen Oldenburger fand, der sich ja auch auf dieser reizvollen Grenzlinie zwischen Philosophie und Psychologie bewegte. Die stillen Tage abseits vom Klischee, als man die Vita und so manches Werk von Denkern wie einen Krimi las: leider bleibt vieles nur noch schemenhaft abrufbar. Massgeblich für mich war immer, dass ein agnostisches Verdachtsmoment gegen Glaube und Kirche mit im Spiel war. Auch beim Manatreffen morgens vor der Abfahrt schnitten wir das Thema an. Ein Sloterdijk-Satz erschien mir interessant, war aber unklar. Demnach werfen die monotheistischen Religionen einen paranoiden Schatten. Uli und Lajla erzählten Erhellendes dazu.