Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2019 16 Nov.

Tagesnotiz

von: Jochen Siemer Filed under: Blog | TB | Tags:  | 1 Comment

 

Nicht in der Karibik, leider nur im Internet surfte ich gestern. Eher zufällig schweifte der Blick dabei über einen Satz von Jiddu Krishnamurti, in dem es sinngemäss hiess, wir Menschen seien schlichtweg nicht in der Lage, uns unserer realen Lebenssituation zu stellen. Dies liesse sich ergänzen mit einer Verszeile aus Joni Mitchells wundervollem Song „Both Sides Now“: „Dreams and schemes and circus crowds – I’ve looked at life that way.“ Ja, die schnellen Illusionen sind es, die wir gerne abrufen. Placebo-Effekte haben Hochkonjunktur: sie sind verkaufsfördernd, werbewirksam und helfen der Wirtschaft auf die Sprünge, denn die muss stetig wachsen. Ich las Lajlas Beitrag „Im Osten viel Neues“, mit den Verweisen auf Carl Jaspers, bei dem ja auch Ernst Albrecht studiert hatte. Mich machte das einst neugierig und ich war sehr verblüfft, welchen gedanklichen Scharfsinn ich bei dem gebürtigen Oldenburger fand, der sich ja auch auf dieser reizvollen Grenzlinie zwischen Philosophie und Psychologie bewegte. Die stillen Tage abseits vom Klischee, als man die Vita und so manches Werk von Denkern wie einen Krimi las: leider bleibt vieles nur noch schemenhaft abrufbar. Massgeblich für mich war immer, dass ein agnostisches Verdachtsmoment gegen Glaube und Kirche mit im Spiel war. Auch beim Manatreffen morgens vor der Abfahrt schnitten wir das Thema an. Ein Sloterdijk-Satz erschien mir interessant, war aber unklar. Demnach werfen die monotheistischen Religionen einen paranoiden Schatten. Uli und Lajla erzählten Erhellendes dazu.

 

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1 Comment

  1. Lajla:

    „I ve looked at life
    From both sides now
    From win and lose …“

    It was Uwe, who mentioned in a mail the new book Morning Glory On The Vine from Joni Mitchell. I got it as a birthday present yesterday. I wish we could sit together and I could read her words from the first page loudly:

    Years ago there was a fire north of Malibu. Henry Lewy, my engeneer, and his wife, Nadine, lived there, and I drove over to see them to make sure they were ok. They had packed up a lot of their belongings in bags, and the bags were standing in the hallway of their house. As I walked in, I saw my Christmas book on top of one of the bags. I couldn’t believe that was one of the things they were saving …“

    If we would sit together, we could play „Decamerone“ as in former times … and everybody could tell a story about the thing, he / she would have saved …


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