Schade, dass du so lange keine Links mehr auf Kurzfilme gepostet hast, sagte mir jemand auf dem letzten Manafonistentreffen. Einige Jahre lang nahm ich jede Woche die Sendung Kurzschluss auf ARTE auf und brachte zu der Film-AG, deren Mitglied ich war, Kurzfilme als Vorfilm mit. Dann aber schien sich etwas zu ändern. Immer öfter fand ich Kurzfilme belehrend, die Botschaft plakativ. Die Filme wirkten, als seien sie dafür gemacht, sie im Ethikunterricht einer zehnten Klasse einzusetzen. Eine Filmemacherin, mit der ich darüber spach, sagte mir, die Filmförderung mit ihren Vorgaben hätte den Kurzfilm ruiniert. Good news, es geht auch noch anders. Court circuit, das Kurzfilmmagazin auf ARTE, läuft wöchentlich in der Nacht von Freitag auf Samstag. Neulich lief Der Taucher / the diver von Michael Leonard und Jamie Helmer, ein australischer Kurzfilm (13 Minuten, über diesen Link verfügbar bis 13.10.2020). Ein junger Mann lebt mit seinen Eltern abgelegen am Wald und an einem See. Irgendetwas an ihm ist seltsam, aber ist es wirklich seltsam? Wie Leonard und Helmer im Zoom erklärten, war Ausgangspunkt des Filmes ein Bericht über einen verhaltensauffälligen jungen Mann, der in Australien großes Aufsehen erregt hat. Sie recherchierten dessen persönliches Umfeld. Das Spektrum psychischer Erkrankungen sei weit. Es gebe kein Entweder – Oder. She piruettes this way and that way and then she falls.
2019 5 Nov.
As if the shoemaker has stitched something evil into the ribbons
von: Martina Weber Filed under: Blog | TB | Tags: Kurzfilm | 3 Comments
3 Comments
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Lajla:
Der Film ist anregend. Verdrehte Mutter erzählt dem Jungen etwas vom Aschenputtel, Vater macht Druck. Der Junge „taucht ab“, in eine Welt voller Ruhe und Freiheit.
Unterwasser steht hier wohl für das Unterbewusstsein. Das haben die jungen Filmer aus „downunder“ :) gut gemacht.
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Martina:
Was mir an dem Film so gut gefällt, ist seine Offenheit. Der Film sucht wirklich einen Dialog. Wie geht man mit diesem Jungen um? Hast du auch den Zoom angeschaut? Link im Text, viertletzte Zeile von unten. Dauert nur 5 Minuten. Sehr empfehlenswert.
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lajla:
Die australische Mentalität neigt dazu, Probleme nicht anzusprechen. Starke Bilder, wie z. B. der Junge seinen Kopf über Wasser halt, sind aussagefähiger als das, was die Filmer erzählen.