Manafonistas

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Cloud Atlas: Empfehlung von Uli auf der gemeinsamen Rückfahrt vom letzten Manafonistentreffen. Was mich sofort überzeugt hatte, war seine Beschreibung, es gehe um verschiedene Personen, die in Handlungszusammenhängen völlig unterschiedlicher Epochen (von einer Urzeit bis in die ferne Zukunft) gezeigt werden, wobei bestimmte Charaktere immer wieder vorkommen bzw. von den gleichen Schauspielern gespielt werden. Hollywood-Bombast, aber gigantisch.

 

Gang of Four (Viererbande, La bande de quatre), von Jacques Rivette, dessen Filme ich am liebsten auf französisch mit englischen Untertiteln sehe. Es ist nicht wirklich eine Viererbande, es sind vier Schauspielschülerinnen, die den gleichen Kurs einer undurchschaubaren, strengen Dozentin besuchen und gemeinsam in einem Haus am Rand von Paris leben. Viele Theaterproben. Und das Verschwörungstheorieelement, das Rivette gern in seine Filme einbaut. Und dann ist es doch eine Viererbande, auf bestimmte Art.

 

A Single Man spielt im Jahr 1962 in Los Angeles. Ein britischer Collegelehrer verbirgt einen Teil seiner Vergangenheit und weiß nicht, wie er weiterleben kann. Der Film ist nicht so düster, wie es klingt.

 

Der letzte Tango in Paris ist der Grund dafür, warum Maria Schneider in dem nächsten Film, in dem sie eine Hauptrolle spielte, nämlich Antonionis „The Reporter“, keine Nacktaufnahmen machen wollte.  Um einen Tango geht es nicht wirklich. Und der Schluss hätte von Jacques Rivette sein können.

 

This entry was posted on Freitag, 1. November 2019 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

6 Comments

  1. Lajla Nizinski:

    Martina, es geht auch um den Tango. Ich habe mal im Winter in Nordfinnland eine biedere Tangoveranstaltung miterlebt. Alles nach Zack Zack Regeln. Sehr steif, sehr einstudiert. Ich denke der Film will auch die Anarchie im / durch Sex zeigen. Maria Schrader hätte ablehnen können. Sie kannte das Drehbuch.

    Ich mag den Film.

  2. Martina Weber:

    Maria Schneider hat vielleicht nicht damit gerechnet, dass der Film bei seiner Uraufführung im Jahr 1972 einen Skandal auslöste und zuweilen sogar auf dem Index stand. Sie war in einer Schublade gelandet.

    Der Titel des Films ist sehr raffiniert. Man würde bei diesem Titel allerdings an einen anderen Inhalt denken.

    Maria Schneider gefällt mir am besten in Merry-Go-Round.

  3. lajla:

    Sorry, ja Maria Schneider, sie war ja noch sehr jung. Wenn ich mich richtig erinnere, kippt die ganze Geschichte, nachdem sie an diesem Tangowettbewerb teilnehmen. Das hat was von Novelle.

  4. Martina Weber:

    Ja, die Dynamik kippt.

  5. radiohoerer:

    „Der letzte Tango in Paris“ Sehr eindrucksvoll ist auch in diesem Zusammenhang der improvisierte Monolog von Marlon am Sterbebett seiner Frau.

    „Cloud Atlas“ ist ein Film der direkt danach verlangt, mehrfach gesehen zu werden. Ich freu mich jedenfalls immer sehr, wenn es ein Wiedersehen gibt. Allein die Idee die zentralen Figuren mit den gleichen Schauspielern zu besetzen, ist schon verrückt.

    Auch die Umsetzung durch die Maske ist sehr gut! Ihnen ist eine wirklich gute Adaption des Romanes gelungen.

  6. Brian Whistler:

    Not familiar with Gang of Four. Will check it out.


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