Manafonistas

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Archives: Juni 2019

2019 22 Juni

„Capsule“

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Mein schönstes Lied des Jahres, ohne Worte, es klingt so, als wäre „Sowiesoso“ von Cluster in Hamilton, Ontario, entstanden, mit Daniel Lanois an den Reglern und der Gitarre, es ist der „missing link“ zwischen der Ferne, in der man nur „surrender“ hauchen kann, und der Kneipe um die Ecke, in der die Jukebox alle Evergreens der näheren Zukunft hamstert.

 

 

Nordic Noir ist ja so eine Hülse, auf CASE *** trifft sie vollumfänglich zu, man könnte auch von Nordic Slow sprechen. Gute Schauspieler, vollkommen deprimierende Geschichte. Kann Island so runterziehen? In einem ähnlichen Terrain des Lebensalters angesiedelt, Jugendliche am Rande des Erwachsenseins (und gefährdet), spielt sich QUICKSAND **** ab, und erzählt fesselnd und einfühlsam von einem grausamen Verbrechen. Sechs Folgen, kein Gramm Fett. Wer alter Agatha Christie-Romantik nachhängt, sollte mal die spanische Serie HIGH SEAS * testen, oder besser doch nicht: bleibt alles seifenopernhaft, mit passend schlechtem Soundtrack. Ein Schlafmittel. Bin auch nicht bescheuert, und habe nach zwei Folgen abgebrochen. Hundefreunde wie ich könnten bei IT‘S BRUNO ** auf ihre Kosten kommen, dieser no-brainer ist dann aber doch ein bisschen zu blöd. „Everything changes, and nothing really changes. People die, new people are born, and we exist in between.“ Sagt JESSICA JONES, sie ist eine Superheldin mit diversen Defiziten, hat den lakonischen Humor eines Sam Spade, und ich finde die SEASON 3 ***1/2 herrlich abgefahren. Bei der fünften Staffel von BLACK MIRROR kann man ja stets einsteigen, weil jede Science Fiction / Virtual Reality – Story in sich abgeschlossen ist. Die dritte **** und vierte Episode sind umwerfend gut. Auch witzig übrigens. Okay, die vierte Episode *** ist nur gut. Der Burner ist natürlich Martin Scorseses Filmtrip mit Bob Dylan und seiner ROLLING THUNDER REVUE *****. Ein über zwei Stunden währender Rausch, mit allen Nebenwirkungen, die Zeitreisen haben können! Habe ich was vergessen, Joey?

 

 

1

Hier spricht das Cover Bände über die Musik, die zu erwarten ist. Und es ist, neben „Magico“ von Garbarek, Gismonti, und Haden, ein weiteres meiner Lieblingscover des Labels. Zudem werde ich dieser Musik nie überdrüssig. Auf kuriose Weise führte einst eine Art „Hörspielkassette“ von Steve dazu, dass ich überhaupt bei Radiostationen vorstellig wurde. Dass ich mich später weiterhin für die Alben dieses „guitar outlaw“ begeisterte, hatte nichts mit Dankbarkeitsbekundungen zu tun. Und wie im letzten Jahr „Life Of“ bei mir einschlug – ich komme bei diesem Album bis heute nicht aus dem Staunen heraus. Steve Tibbetts hat sein Feuer nie verloren. Selten ist es vorgekommen, dass ein Musiker seine fertige Aufnahme einpackt, zu einem anderen Raum fährt, sie dort abspielt und zugleich über diverse Mikrofone neu aufzeichnet, so dass ein leicht verwandelter Sound entsteht, die andere Raumakustik als subtiler Gewinn betrachtet wird. Verblüffend, die Aktion, positiv „klangverrückt“, auch wenn ich die zwei Fassungen nicht vergleichen kann. Ich hoffe, der eine oder andere Leser dieser Zeilen macht sich auf den Weg zum Punktfestival nach Kristiansand, dort spielen Steve und Mark in einer Kirche. Nicht mein Lieblingsort für Konzerte – ich fürchte stets ein Übermass an Echo – aber sie werden sich schon etwas einfallen lassen, die Akustik zu nutzen.

2

Man nenne dies nicht Fusion Music und auch nicht Crossover. Die Musik des 1954 in Madison, Wisconsin, geborenen Steve Tibbetts erzählt Reisegeschichten über elektrische Wildnis und akustische Kulturlandschaften. Mit sechs Jahren hatte Steve begonnen, die Ukulele zu erforschen, und griff zur akustischen Gitarre, sobald seine Hände sie fassen konnten. Später spielte er in Rockbands und richtete sich im Laufe der Zeit in St. Paul, Minnesota, ein eigenes Studio ein, das bald zum zweiten Instrument wurde – Klangmanipulationen gehörten zum Handwerk eines Musikers, der Tag und Nacht Tomorrow Never Knows von den Beatles und Ege Bamyasi von Can hörte.

Der Globetrotter aus Passion hielt Abstand zu jedem drohenden Mainstream, vermied die mechanische Griffbrettartistik mancher Kollegen und kämpfte gegen den üblichen Etikettenschwindel: „Folkmusik vom Mars“ nannte ein Journalist Tibbetts‘ Klanggebräu. Seine erste große Reise führte nur nach Oslo: Unter der Klangregie Manfred Eichers entstand die karge, leicht pulsierende Gelassenheitskunst von Northern Song. Seitdem mischte der Gitarrist die Höhen- und Breitengrade seiner Musik nach den Gesetzen des freien Falls von Mikadostäbchen und produzierte brillante Werke, mit Titeln wie Safe Journey (1984), Big Map Idea (1990) oder The Fall Of Us All (1994) – eine konstante Verletzung des Orientierungssinnes. Manchmal sind da Geräuschspuren der Fernstraßen um Minneapolis zu hören, der Rocky Mountains oder eines Mönchschors aus Tibet.

Und so finden sich auch Fetzen eines fremden Alltags auf seiner neuesten Arbeit, A Man About A Horse, wenn beim Sampeln Natur- und Tierlaute zusammen mit den bronzenen Sounds von Gongs gespeichert werden (ECM 1814). Fasziniert ist Tibbetts von der Kebyar-Schule der Gamelan-Musik, ihren explosiven Attacken, kühnen Synkopen und verwickelten Läufen aus Blockakkorden. Bali, Indonesien und Nepal wurden bald zum ständigen Reiseziel. Er hört zu, wenn ein Einheimischer von den Geistern der Bäume spricht, und lässt sich vom endlosen Klingklang indonesischer Puppenspiele in den Schlaf wiegen. Kehrt Steve Tibbetts von seinen Reisen zurück, arbeitet er mit frei schwebenden Erinnerungen, nicht mit akustischen Abziehbildern.

Asien wird hier zu einer Welt, von der ein später Jimi Hendrix geträumt haben könnte. Komplexe Texturen, die, allem Gitarrenfeuer, aller Perkussionsdichte und Basswucht zum Trotz, eine seltsam beglückende Klarheit verströmen – als könnte man der Musik beim Luftholen zuhören!

2019 19 Juni

In The Castle Of My Skin

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Sons of Kemet: In The Castle Of My Skin

Excellent video

 

2019 18 Juni

Old Time Elevation Map from the Black Forest

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Stets eine Lieblingsplatte gewesen aus dem Haus MPS. Gepflegter Hippie-Langhaar-Look, und vielleicht die aufregendste Platte des Flötisten Chris Hinze. Gar nicht mal im berühmten Schwarzwald-Studio aufgenommen, gelang auch in Köln ein Kunstwerk der fusion music, das sich vor den lebenden Legenden des Genres nicht zu verstecken brauchte. Es gab auf MPS eine ganze Reihe mitreissender Jazz-Rock-Scheiben, von Joachim Kühn oder Association P.C. – und auch George Duke legte mit „Faces In Reflection“ ein kleines  Meisterstück hin. Meine meistgespielten Platten von der Musik Produktion Schwarzwald aber waren, in der ersten Hälfte der Siebziger, Don Sugarcane Harris mit „Fiddler On The Rock“ (mit der einzigen Version von „Eleanor Rigby“, die wir gelten liessen, neben dem Original der besten Band der Welt), Volker Kriegels „Face Lift“ (oder doch „Missing Link“), und, keine Frage, Chris Hinze mit seiner „Mission Suite“ – auch das Cover empfand ich als ziemlich cool. Und ganz sicher ist mir der eine und andere Schatz entfallen.

 

Also, ist ja bekannt, dass wir in der DDR große Probleme hatten, an Schallplatten aus dem Westen ran zu kommen. Wobei, was Popmusik betraf, besserte sich ab den frühen Achtzigern die Lage, da es von manchen Künstlern und Bands Lizenzplatten gab. Natürlich nicht in Massen, aber mit Beziehungen war einiges möglich.

Ich hatte seit den frühen 70ern, neben der Musik, auch noch bei der Post als Zusteller gearbeitet, damals war das ein absoluter Knochenjob, im alten Prenzlauer Berg etwa gab es noch Häuser mit drei Hinterhöfen, sechs Seitenflügen und Quergebäuden – das alles bei Wind und Wetter, voll bepackt treppauf, treppab! Geld umd Rente wurden noch an der Wohnungstür ausgezahlt. Das hatte ich fast 25 Jahre gemacht, für Musiker war das fast ideal, von den Arbeitszeiten betrachet.

Dann hatte ich mich dort, um etwas Kraft zu schöpfen, drei Jahre als Pförtner betätigt, allerdings im Drei-Schicht-System; das hiess, ich konnte viele Bücher lesen, für die Musik arbeiten usw. Ich hatte in meiner Pförtnerbude ein Radio, und hörte nachts oft Rias (Walter Bachauer) DLF, SFB, oder auch Radio DDR 2, was unser Kultursender war, und da gab es durchaus viel Jazz und Zeitgenössische Musik.

Jedenfalls wurde in einer Nacht Brian Enos „Music for Airports“ im Westradio vorgestellt – die Platte war gerade erschienen, und ich glaube, eine Woche später gab es die Rückseite zu hören. Ich war absolut begeistert von Enos erster Ambient-Platte, völlig hin und weg!

Im gleichen Zeitraum sah ich bei einem Bekannten das auch gerade erschienene Buch von Joachim Ernst Berendt, „Nada Brahma“, was mich sehr verblüffte! Vieles, was ich dort nur kurz sah und las, das wusste und fühlte ich schon immer, doch hier wurde es mir nochmals dargeboten, schwarz auf weiss. Beides wollte ich mir besorgen (übrigens auch die LP, die du neulich erwähntest, mit dem „Gesang der Buckelwale“).

Damals war ich noch verheiratet und hatte zwei Kinder, und die Oma meiner Ex-Frau lebte in Westberlin in Schöneberg. Wenn sie uns besuchte, schenkte sie mir stets ein 5 DM-Münze, und genau so sparte ich mir Enos Platte und Berendts Buch zusammen.

Nun hatte ich als Pförtner eine Kollegin, die schon Rentnerin war und oft nach Westberlin fuhr zu ihrer Schwester. Also fragte ich sie, ob sie mir beides mitbringen könnte – beides stand in der DDR damals nicht auf dem Index. Sie hatte auch beides mitgebracht! Und als ich ihr dann mein gespartes Westgeld geben wollte,war es verschwunden! Da konnte nur ein Mensch dran kommen, aber lassen wir das…

Naja, Micha, du kannst dir ja denken, wie peinlich mir das war, dass ich die Sachen nun nicht bezahlen konnte, also habe ich Enos LP und das Buch dann 1:5 in Ostwährung hinblättern müssen. Das waren dann so 150 Ostmark, bei einem monatl. Verdienst von ca. 350 Mark haut das schon ins Kontor.

Und das blöde war auch noch, diese „Music for Airports“ war eine Fehlpressung, auf einem Stück ist ein richtiger Vinyl-Huckel, nun heißt die Platte ja auch „Musik for Airports“, und an der Stelle hebt die Nadel voll ab!

Aber dennoch, die Musik und Buch waren es mir letztlich wert, und ich liebe beides heute noch! Und auch sehr begeistert bin ich bis heute von der Ambient 2-Aufnahme, „Plataux of Mirror“! Ich liebe alle Ambient-Sachen von Eno, es ist stets aufs neue eine Überraschung, seine Musik zu hören, zu erleben – neulich war es die „Lux“ und dann „Plateaux“, es war, als wehte ein leichter Windhauch durch mein Studio.

 

Herzliche Grüße

Fred M

2019 18 Juni

Floating

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Ladies and gentlemen, you‘re floating through space, always. This is not a mindset, this is sheer physics. Nevertheless, being a dog-loving pagean, I do have much love for all those bangers on the doors of perception who found their ways in, with meditation, esoterics, and the power of musics. So, the August edition of MOJO (Uwe will be happy) contains an interstellar list of so-called spiritual jazz. Part of the charts, on No. 2, is Don Cherry‘s „Brown Rice“ which I played extensively during my last radio night. Mojo says: „In the wake of John Coltrane’s passing, former collaborator and band member Cherry recorded a series of albums that continued his mentor’s legacy, crafting a chaotic, beautiful sound that blended African rhythms and Eastern gamelan percussion with free jazz improvisation. However, this mid-’70s recording, which utilises the framework of Miles Davis’s otherworldly spacejazz, is arguably the most satisfying place to start. Bookended by two eerie, motorik-funk incantations – Cherry’s hypnotic vocal whisper floating over squealing toy trumpet spirals and oily electric bass – the LP explores African, Indian, and Arabic polyrhythms, in trippy shamanic spells that pull you into a bubble of mysterious calm.“ Well said, guys. This is really a record that sends you places. Other „astral stuff“ comes from Joe Henderson, Alice Coltrane, Larry Young, Roland Kirk, Herbie Hancock a.o. Far away from being „historical“, this music is still crazy (and mind-bending) after all these years and will  never be losing its deep emotional impact, as long as you are open for a state of wonder. Ladies and gentlemen, you‘re floating through space. Al Reinert‘s documentary on the Apollo 9-mission,  „For All Mankind“, will be reissued before the end of month, and might be an ideal travel companion. A lot of drifting, and Brian‘s „Apollo“ part of the surround mix.

Als ich das Foyer aus Glas und Stein meines Agenten betrete – jeder hat ja heute meist sogar mehrere Agenten: Versicherungsagenten, Kulturagenten, Finanzagenten, Gesundheitsagenten, Zeitagenten, Freizeitagenten, Geheimagenten, Entsorgungsagenten etc. – fällt mein Blick auf einen neuen FreeCard-Ständer in dem sonst puristisch leeren Raum. Zwischen den üblichen Sprüchekarten – „Streng mal die Synapsen an!“ – eine kleine bunte Karte auf der ein paar ungelenke Fußballer einer alten Zeichnung in geometrische Felder übergehen: eine Werbekarte für ein extraordinäres Technoalbum von Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick: Echo. Diese drei klassisch ausgebildeten Multiinstrumentalisten und Ausnahmemusiker fragten sich irgendwann einmal, ob es nicht möglich wäre mit akustischen Instrumenten ihrem gemeinsamen Faible für Technomusik Ausdruck zu verleihen und gleichzeitig, dank ihrer Schulung, etwas zu schaffen, was sich nicht immer gleich anhört. Ein paar Samples, Four to the floor, ein Laptop und nun ja, scheißegal wer dahinter steht, das konnte es ja nicht gewesen sein. Also klassische Instrumente samplen, einen alten Moog dazuholen, einen scharfen Groove im 17/4-Takt anstimmen und schon ist der kulturbeflissene Bildungsbürger ähnlich verwirrt wie der maximal rauschbetrancete Clubgänger gegen Sonnenaufgang. Das war 2010: You Make Me Real. Echt! Bop.

Fünf Alben später sind sie nun wieder nahe an ihren Ursprung zurückgekehrt und liefern mit Echo ein minimalistisches, humorvoll verspieltes, groovig-tanzbares und höchst originelles „Technoset“ ab, das sicherlich zu den spannendsten Veröffentlichungen dieses Jahres gerechnet werden muss. Gleich am Anfang kriegt man hier schon den Rest (soll wahrscheinlich eher Rast bedeuten, wäre dann aber als professioneller Hochstart das glatte Gegenteil) und arbeitet sich – Steve Reich lässt grüßen – über ein atmospärisch dichtes Stück nach dem anderen zum Titelsong Echoes (kein erkennbares Zitat an Pink Floyd!) bei dem Anna Wappel in ganz eigener Weise zu dem sich komplex rhythmisch verdichtenden Stück singt. Dazwischen kleine Chamber-Miniaturen, die zu Encore mit der französisch singenden Catherine Ringer überleiten und einen schließlich recht unvermittelt auf dem Mont Blanc absetzen. Mein Tanzagent und mein Kulturagent entspannten imperativ ihre Synapsen und empfehlen ausnahmsweise einmal spontan einstimmig diese intensiv minimalistische emotional vermenschlichte maschinelle Körpermusik; Echt: Echo

 
 
 

 

Es lohnt sich, die Liste musikalischer TV-Kommissare über den Tatort hinaus für mehr oder weniger musikalische (was für uns bekannterweise wenig von Belang ist) Held/inn/en weiterer Krimiserien offen zu halten, zum Beispiel für das Fräulein Flierl (Bernadette Heerwagen) aus „München Mord“, der gelungen schrägen Serie von Friedrich Ani (Folge: „Leben und Tod in Schwabing“). Angelika Flierl übt fleißig Ukulele, stets geplagt von Selbstzweifeln, aber auch immer beflügelt vom Wunsch, auf der Bühne zu stehen. Heldenhaft klampft und singt sie „Heroes“. Die Ukulele-Version hat was! Pascal Comelade, dem Liebhaber kleiner Instrumente, hätte die Perfomance gefallen.

Dann tritt auf Rudi, König von Schwabing, gespielt vom Bajubarden Michael Fitz (Michael Fitz), von allen schulterklopfend mit „jaderrudi“ begrüßt als bester Spezl, mit der Ukukelerin gleich per Angie. Mit “All along the watchtower“ legt er richtig los – leider nur kurz, man würde gerne mehr davon hören, aber Film und Fall müssen ja auch vorankommen.

Nicht mehr, sondern eher weniger hören möchte man von Maria Furtwänglers Sprechgesang, mit dem sie bisher als Charlotte Lindholm auf unserer Liste vertreten war. Ihre zweite Chance nutzte sie souverän bei einem Duett mit Udo Lindenberg. Nun kenne ich niemanden, der nicht schon mit Udo im Duett gesungen hätte; Maria Furtwängler macht das wirklich gut und steht völlig zu Recht weiterhin auf unserer Liste. Eine nette Idee war, sie in einen Udo-Lindenberg-Anzug zu stecken. Dieser patentierte Aufzug lässt mich rätseln, wie ein Musikdienst zu der Bildunterschrift „Die Königin der Tatort-Kommissare“ ein Foto von Peter Maffay präsentieren konnte. Wirklich interessant fände ich, Udo Lindenberg als Maria Furtwängler zu verkleiden. Würde man ihn dann noch erkennen?

This was an exceptional year at our local Healdsburg Jazz Festival, which has become one of the premiere small jazz festivals in the country, if not the world. It is mind blowing to think a lineup like this year’s could exist in the provincial parts of rural west Sonoma County, but it has not only existed – over the course of its 21 years it has thrived, attracting world class acts from around the country.

This year’s festival acknowledged the 50th anniversary of the ECM label. One of the first weekend’s highlights was the Carla Bley Trio with Steve Swallow and Andy Sheppard. Carla, who’s 83 and had cancelled the trio’s fall tour last year, seemed frail and very thin, but her focus and energy were apparent from the first note. The trio played a number of tunes off their first and second ECM albums and a couple new pieces as well. From the first downbeat there was such a palpable feeling of rapport between the musicians – deep listening was the evening’s theme, and every musical gesture was clear, concise and inspired. The tunes were respected almost like hallowed ground – even when improvising, the players kept in mind the spirit of the composition and exercised great restraint. These three artists are not “lick players” by a long shot, but here everyone digging in, mining the hidden gold within the musical structures.

Highlights for this listener were Wildlife and the beautiful Utviklingssang, a delicate, relatively simple composition, imbued with deep emotion, brought the house down. Carla announced the trio had just recorded new music in Lugano. She also said at the end of the show, “This is not goodbye.”

 
 

 
 

The other highpoint of the festival for this listener was the series closer, the Dhafer Youseff quartet, a surprising act for a festival that tends to cleave to the mainstream and has a tendency to be American-centric. It’s a pity the jazz crowd who attends these shows didn’t know who these guys were, because it was far from sold out – It should’ve been packed.

Although I really like Dhafer’s music, I had unfortunately been turned off to his recorded work by a couple of early releases that seemed too experimental and unstructured for my tastes at the time. (Malek). Years later, I only bought the excellent Abu Nawas Rhapsody because Tigran Hamyasan was on it. The album wears well- the compositions are strong (4 are collaborations between Dhafer and Tigran.) I have since gone back though his catalog only to discover the collaborations he has made with Eivand Aarset, Nils Petter Molvaer and other great Norwegian musicians. I have had a lot of catching up to do.

Tigran Hamyasan is an extraordinary pianist with a wide palette of musical interests, including jazz (he won the Thelonius Monk International Piano Competiton at the age of 19,) prog rock, heavy metal and electronica. You can hear some of these influences on Red Hail, Shadow Theater and Mockroot. His own recorded work tends to be highly compositional – there are a number of albums where he doesn’t even feature himself soloing on piano, even though he is a singular force of nature as a soloist.

The quartet performing last Sunday evening had one change in personnel from the album: instead of the highly competent, powerful (but to my ears, somewhat sterile) Mark Guiliana on drums, Marcus Gilmore was in the drummer’s seat. It made all the difference for this listener. As Gary Burton once said, “you only sound as good as your drummer.” Well, Marcus Gilmore, who incidentally is the grandson of none other than Roy Haynes, certainly knows how to make a band sound great. First, Dhafer chanted while Tigran extemporized. It was like a ritual, a meditative preamble for what was about to happen. After a few minutes of contemplative bliss, the band literally exploded – when Gilmore, Tigran and bassist Chris Jennings hit it, a visceral shockwave went through the room. At the end of that very first tune, the entire audience leapt to its feet

Besides being a wonderful singer (if an acquired taste,) Dhafer himself is a fine oud player, composer and soloist, yet generously gave plenty of blowing time to his sidemen.

 
 

 
 

Tigran Hamyasan seems to be the one pianist on the planet who possesses secret rhythmic knowledge – yes, there are many jazz pianists with advanced rhythmic concepts, but there are few as well versed in eastern rhythmic systems or as comfortable playing in odd meters as Tigran. It’s as though besides mastering the odd meters of his own Armenian roots, he seems to have studied and absorbed the Indian Konecol system. This study has allowed him to subdivide the long odd metered periods of this music like no other pianist. While I love hearing him on his own music, the openness of Youseff’s modal compositions, with their long beat cycles is the perfect musical landscape for Tigran to let forth his prodigious rhythmic and melodic concept. And whereas the compositional discipline he exercises on his own albums doesn’t seem to allow a lot of room for blowing, here he was given plenty of room to stretch. He seems to relish playing in this band as a sideman- watching him play in this context is quite different from seeing him play solo or even when he’s fronting his own band. He was far more expressive Sunday night, moving, smiling, interacting with the band and displayed fiery chops. Occasionally a line would fly off his fingers and he would literally be thrown backwards from his seat, as if a bolt of lightening had transmitted itself from the keyboard into his body.

Bassist Chris Jennings was the ground for all of the pyrotechnics. He laid down a solid foundation for these wild excursions, keeping the music rooted to the earth.

Marcus Gilmore seemed quite comfortable in this world of long, odd beat cycles (I counted 25 beats on one tune.) He is such a smooth yet soulful player-he made it all look and sound effortless. His technique is fabulous, but it’s his remarkable feel that helped glue the music together that night. The magic was also due to his incredible sense of dynamics. With music this open and modal, solos need to shape themselves and grow to a climax or one can feel like the player is treading musical water. This was never the case that evening; Every solo started at near zero, and took time to build rhythmic tension, eventually exploding into a crescendo as Dhafer would cue in the next unison line and beat cycle. With music this improvisational, it is worth mentioning the great skill Youseff exhibited in subtly directing the band, often cueing dynamic changes with a subtle hand gesture or bringing in a line with a slight nod. He often conducted the band from his oud, sometimes dancing around the stage, keeping eye contact with the players at all times.

It was a generous show; the band played two full sets. They ended the show with one of my favorite tunes off of Abu Nawas Rhapsody, Les Ondes Orientale, which starts off in 17/8 but goes through multiple beat cycles over the course of the tune. Dhafer said this was the encore and they wouldn’t be coming out for another one. (The band had flown in the day before and was probably exhausted.) That didn’t stop the audience from going wild – with a standing ovation that must’ve lasted 5 minutes or longer, even when the applause coalesced to the “one clap” and not without more than a little stomping, the band didn’t come back out. Which didn’t matter to this listener. This was one of the more memorable concerts I had seen in a year of extraordinary shows.

Here’s one of my favorite youtube videos, the band (with drummer Guiliana) playing the closer, Les Ondes Oreintale. Note that this video has over 1.5 million views – a high number for music like this …


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