Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

Es lohnt sich, die Liste musikalischer TV-Kommissare über den Tatort hinaus für mehr oder weniger musikalische (was für uns bekannterweise wenig von Belang ist) Held/inn/en weiterer Krimiserien offen zu halten, zum Beispiel für das Fräulein Flierl (Bernadette Heerwagen) aus „München Mord“, der gelungen schrägen Serie von Friedrich Ani (Folge: „Leben und Tod in Schwabing“). Angelika Flierl übt fleißig Ukulele, stets geplagt von Selbstzweifeln, aber auch immer beflügelt vom Wunsch, auf der Bühne zu stehen. Heldenhaft klampft und singt sie „Heroes“. Die Ukulele-Version hat was! Pascal Comelade, dem Liebhaber kleiner Instrumente, hätte die Perfomance gefallen.

Dann tritt auf Rudi, König von Schwabing, gespielt vom Bajubarden Michael Fitz (Michael Fitz), von allen schulterklopfend mit „jaderrudi“ begrüßt als bester Spezl, mit der Ukukelerin gleich per Angie. Mit “All along the watchtower“ legt er richtig los – leider nur kurz, man würde gerne mehr davon hören, aber Film und Fall müssen ja auch vorankommen.

Nicht mehr, sondern eher weniger hören möchte man von Maria Furtwänglers Sprechgesang, mit dem sie bisher als Charlotte Lindholm auf unserer Liste vertreten war. Ihre zweite Chance nutzte sie souverän bei einem Duett mit Udo Lindenberg. Nun kenne ich niemanden, der nicht schon mit Udo im Duett gesungen hätte; Maria Furtwängler macht das wirklich gut und steht völlig zu Recht weiterhin auf unserer Liste. Eine nette Idee war, sie in einen Udo-Lindenberg-Anzug zu stecken. Dieser patentierte Aufzug lässt mich rätseln, wie ein Musikdienst zu der Bildunterschrift „Die Königin der Tatort-Kommissare“ ein Foto von Peter Maffay präsentieren konnte. Wirklich interessant fände ich, Udo Lindenberg als Maria Furtwängler zu verkleiden. Würde man ihn dann noch erkennen?

This entry was posted on Montag, 17. Juni 2019 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

2 Comments

  1. Jochen:

    Herrlich schräges Ermittlertrio – für München Mord lasse ich sogar Netflix links liegen. Michael Fitz spielte sich selbst, und er spielte ihn gut – beeindruckte in schwarzem Outfit und grossem Hut. Auch die letzte Folge war gut, mit surfenden Althippies auf der Isar …

  2. Rosato:

    Herrlich schräge Entlarvung von Kriminalfilmen als eigentümliche Musikfilme.

    Seit Krimis auf den Programmzetteln der TV-Anstalten überhand nehmen, guck ich mir immer weniger davon an.

    Vielleicht sollte ich mich doch wieder vermehrt diesen Musikfilmen zuwenden.

    apropos *BAYERN*

    wer hat noch nie „quer mit Christoph Süß“ gesehen?


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