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2019 28 Jan.

Gregor öffnet seinen Plattenschrank (178)

von: Gregor Mundt Filed under: Blog | TB | 8 Comments

Nein, Passageriten sind mir immer noch wichtig und ich habe nicht vergessen, dass es, wie jedes Jahr, besonderer Überlegungen bedarf, mit welcher Platte das neue Jahr begrüßt werden könnte. Am 1. Januar dieses Jahres wählte ich, vor meinem Plattenschrank stehend, einen gelenkten Losentscheid: Abteilung Jazz sollte es sein, Buchstabe “J“, Augen zu und eine Platte herausgezogen. Dass man sich beim Buchstaben “J“ einem Musiker nähert, dessen Anzahl an Veröffentlichungen einen eigenen Katalog lohnen würde, war ja klar, aber, dass ich diese Scheibe ziehen würde … seit mindestens dreißig Jahren nicht mehr gehört, außer einmal ein Stück in den Klanghorizonten (siehe auch Michael am 15.Juni 2015), Schande, dafür jetzt die Eröffnungsplatte des Jahres 2019. Die LP stammt aus einer Zeit, da konnte man in dem Geschäft, das hier abgebildet ist, noch jede Menge Schallplatten kaufen.

 
 
 

 
 
 

Wir schreiben das Jahr 1974. Keith Jarrett hatte bereits bei ECM veröffentlicht, Facing You (1971), Ruta and Daitya (1971) war bereits eingespielt worden (VÖ 1973), ein Trio-Liveauftritt in Hamburg hatte bereits stattgefunden (1972, veröffentlicht 2014), Keith Jarrett Solo war in Lausanne im Frühjahr und in Bremen im Sommer 1973 aufgenommen worden, aber der Liveauftritt des Meisters in Kronach stand damals noch bevor, er war erst für den Januar 1975 geplant, wie auch das The Köln Concert.

Und 1974? In diesem Jahr veröffentlichten Keith Jarrett, Jan Garbarek, Palle Danielson und Jon Christensen das Album Belonging. Für mich war das die Platte, auf der ich Keith Jarrett das erste Mal in meinem Leben bewusst gehört habe. Im Radio spielte man damals aus dieser Platte „The Windup“. Mit diesem Stück eröffnete ich das neue Jahr und das war gut so. Gibt es erfreulichere Musik? Mut machendere? Medizin gegen jede Art depressive Stimmung? Wunderbar, diese Platte, genau die richtige zur passenden Zeit!

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8 Comments

  1. Rosato:

     
    Wir schreiben das Jahr 1959

    Gymnasium
    Englisch
    Schulaufgabe
    Translation
    schon wieder einmal den Wortschatz nicht gepflegt

    *wind up*
    steht auf dem Blatt, Rätselraten
    *Aufwind*

    würde passen
    die Lehrerin
    hat es rot angestrichen
    kein Wunder
    1959 kannte sie noch nicht

    BELONGING
     
     

  2. Hans-Dieter Klinger:

     
    @Rosato

    hey, alter Lügner, du weißt genau, dass wir damals keine Lehrerin, sondern einen Lehrer in Englisch hatten.

    Die Schulaufgabe hat er umsichtig vorbereitet, er hat uns 2 Tage davor einen Wikipedia-Artikel kopiert, hättest du lesen sollen …

    Als Wind-Up-Phänomen werden spinale Vorgänge bezeichnet, die zu einer zentralen Hypersensitivität oder Hyperalgesie und somit zu einer anhaltenden Schmerzverstärkung führen. Dabei wird die Rolle der N-Methyl-D-aspartat-Rezeptoren (NMDA-Rezeptoren) als bedeutendster Faktor zu dessen Entstehung angesehen.

     

  3. anonymous:

    @insider

    HDK wurden heute offensichtlich legale *Drogen* verabreicht, sonst würde er nicht diesen Stuss schreiben

  4. Frage an Jan:

    The Wind Up
    scheint ein ähnlich rästelhafter Titel zu sein wie
    Sun Bear Concerts

  5. Michael Engelbrecht:

    Vier Luftballons für die Ewigkeit.
    Fantastisches Album.

  6. Rosato:

    Vier Luftballons
    Sechs Kracher

    also
    ich habe es nicht geschafft, dieses Album mehr als 30 Jahre ungehört im Plattenschrank schweigen zu lassen

    damals
    Jarrett schrieb Song-Themen, welche die Standards des American Songbooks blass aussehen ließen

    überhaupt
    das European Quartet ist die beste Seelennahrung

    selbst
    die eingängigsten Ohrwürmer, auf *My Song* zum Beispiel, haben eine raffinierte melodische oder rhythmische Zelle, die alles veredelt

    Michael Naura
    wie recht er doch hat
    Plädoyer für einen Pianisten

  7. Lorenz:

    An dieser Reklame „Schallplatten“ bleibe ich immer wieder gerne haengen. Neue Weinsteige (glaube ich zumindest)?

  8. Gregor:

    So ist es, Lorenz!


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