Ich habe nie gross Devotionalien gesammelt, ausser ein paar Eintrittskarten, und ein Tshirt (von den Go-Betweens, leider lang verschlissen), aber ich wäre für jede Narretei zu haben, wenn es um das White Album ginge. Ein englischer Schriftsteller, William Shaw, veröffentlichte einige historische Kriminalromane, in denen das London der „Beatlemania“ Schauplatz ist, really good novels, by the way, und was gäbe ich dafür, heute eine klassische Zeitmaschine besteigen zu können, und mit meinem dreizehnjährigen Ich (besser sweet sixteen) zwei, drei Wochen ein Zimmer in Soho zu beziehen (okay, sweet eighteen). Aber natürlich mit meinem Bewusstsein von heute, haha. (Gerhard Henschel beschrieb einen solchen Trip bereits, aber das Buch enttäuschte, so bemüht kauzig, wie es daher kam.) So bleibt mir nichts anderes übrig, als weiterhin und ganz und gar in die „Big Box“ des White Album abzutauchen, mit all den neuen Abmischungen, „Esher Demos“, „Surroundings“, unveröffentlichten Sessions. Dieses Werk ist für mich eines, bei dem ich sagen würde, „the mothership has landed“ – ich kehre stets eine Spur verwandelt zurück. Jungbrunnen, Sterben lernen, neue Anfänge, alles ist darin. Die Firma Pro-Ject hat unlängst, in limitierter Auflage, einen „White Album Record Player“ auf den Markt gebracht, was natürlich schöner Blödsinn ist, und all meine Sympathien hat. Jeder Plattenspieler ist letztlich auch eine Zeitmaschine, und wenn ich je im Schneidersitz von meiner Petrolcouch abheben sollte, liegt es nicht an einer Erleuchtung, oder einem heiligen Mantra. Gestern lag es an einer ganz anderen Platte, „The Following Morning“, von Eberhard Weber.