Seit gut zwanzig Jahren besorgte ich mir jedes Album von Bill Callahan, der sich zu Beginn noch Smog nannte, und zu seinen frühen literarischen Einflüssen seiner Songschmiede Colin Woolrich und Dashiell Hammett zählte. Seit „Red Apple Falls“ fand jedes seiner Alben seinen Weg in meine Radionächte. So wäre es auch jetzt gewesen, mit REALITY. Zu einem Lied daraus ein paar Gedanken…
… er viel Zeit mitgebracht für die Nacht. Er dichtet, halb sinnlich, halb versonnen, und reiht sich ein die Reihe der Sternengucker. Stargazer, so versuchte man einmal, ein ganzes Genre träumerischer Emotionen zu umschreiben, aber der Mann ist selber fast ein Genre. Als alles gesagt, geflüstert, gesungen ist, improvisiert die ausgeschlafene Band, so sanft und free, dass man kurz Robert Wyatt von ferne erinnert.
Nun, ich habe so lange auf diesem Felsen gelegen
So lange in den Himmel gestarrt,
dass ich vergessen habe, wie man spricht.
Als die Nacht wie ein Dock hereinsegelte,
Hörte ich die Planeten singen,
Singen, während sie sich drehten
Vage hawaiianisch
Kilakila Malu
Kilakila Malu
Und die Sonne wirbelte und verabschiedete sich von allen
Ich fühlte mich so gut
Genau wie schaumiger Chrom
Verlängert, weißt du,
Für eine zweite Staffel
Lassen wir unsere Sachen hier und streifen umher.