Manafonistas

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Archives: August 2018

2018 16 Aug

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my favorite Madonna song from very different times

 

 

Top 10 song selection (chronological order):
 

  • Material Girl
  • Vogue
  • Justify my Love
  • Human Nature
  • Swim
  • Ray of Light
  • Bedtime Story  [co-written by Björk]
  • Impressive Instant  [Madonna & Mirwais frankly copy Daftpunk]
  • Don’t tell me  [co-written by Joe Henry]
  • Hung up  [Madonna & Stuart Price grab ABBA]

 

 

 

 

 

Über ein paar Jahre hinweg fieberte ich jedem neuen Lyrikband von Jürgen Becker entgegen. Er erzählt mir die Dinge aus dem Alltag der BRD, unverbraucht von Bildungsdeutsch. Wie eine Vaterfigur, der einen Kosmos-Baukasten der Lyrik öffnet. So erfuhr ich auch, wie der Krieg sich noch einnistete an den Randzonen des Bewusstseins, in altem Geld und Finsterkatholizismus. Manchmal war das eine Art Geschichtsunterricht, der den Blick klärte und leerräumte. In reine Gegenwart wandelte. Wie der Sound der Rillen beim Auflegen einer ECM-Platte, in den frühen Zeiten, vor dem ersten Ton. 

 

Wo nicht viel geschwärmt wird, ist das Schweben leichter – man wird von keinem verschraubten Lehrton gegängelt. Und da war noch etwas anderes: in seinen Gedichten konnte ich seltsam ruhig werden, den Atem anhalten, und das Atmen nicht vergessen. An den entlegendsten Küsten der Nordsee, kilometerweit von Hunde- und FKK-Stränden entfernt, mit einem Eric Ambler in der Fahrradtasche, selbst da ging mir noch manches Echo seiner Zeilen durch die Sinne. Das Hinterland mochte ich von früh an. Gerne hohe Wellen, gerne wildes Grau. Der Name der Sehnsucht hatte vorzugsweise einem weiblichen Vornamen. Die Blonde auf dem Foto, wie sie mir eine Reval in den Mund schob. Erinnerungen, Verluste. Wie bei Boards of Canada. Meine Empfehlung: „The Campfire Headspace“ hören, und dabei einen alten Gedichtband von Jürgen Becker rausholen.

 

2018 15 Aug

Enno Patalas 1929-2018

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(Foto: Filmmuseum München)
 
 
 
Einmal, nein: zweimal hatte ich mit ihm zu tun, um 1989 muss es gewesen sein. Ich stellte ihm einige Fragen zu seiner Rekonstruktionsarbeit an Fritz Langs Metropolis, einem Film, der mich nicht nur als solcher faszinierte, sondern der auch in meinem Studium eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielte.

Den Brief, den er als Antwort schickte, hatte er ganz sicher höchstpersönlich auf seiner berühmten Schreibmaschine geschrieben. In irgendeiner Box müsste ich den wohl sogar noch besitzen. Ich war sehr erstaunt, wie freundlich er mit Giorgio Moroders Metropolis-Fassung umging.

In einem kurz darauf folgenden Telefonat (dem zweiten Kontakt) erklärte er mir den Grund: Der australische Sammler Harry Davidson besaß eine farbige (!) 16-mm-Kopie einer englischen Fassung des Films, die einige kurze Szenenausschnitte enthielt, die in keinem anderen Archiv zu finden waren — u.a. die am Glockenseil schwingende Maria und der Kampf im Nachtclub um die Robot-Maria. Patalas wusste durch Kenneth Anger von dem Film, aber das Filmmuseum München, Patalas‘ Brötchengeber, hatte nicht die Mittel, diese Ausschnitte zu erwerben. Was Patalas nicht gelungen war, das hatte dann aber Moroder geschafft. Er stellte dem Filmmuseum diese Szenen zur Verfügung, und so konnten sie in Patalas‘ Rekonstruktion des Films einfließen.

Patalas war nicht allzu begeistert davon, in den Credits von Moroders Metropolis-Fassung aufzutauchen. Nachlesen lässt sich die Geschichte des Films und der Rekonstruktion in Patalas‘ Buch „Metropolis in/aus Trümmern“, erschienen 2001.

 
 
 

 

 
 
 

Enno Patalas verstarb am 7. August 2018 im Alter von 88 Jahren. Hier ist ein ausführlicher Nachruf von Werner Sudendorf.

Foto: Susanne Berndt

 

It‘s a running game of our enthusiasm to call out, once in a while, another contender for the album of the year, or at least, „wow, that will be among my top ten of 2018“, remember, Gregory? So, we really have already had our hours of drifting away or being totally absorbed, between sharply formed fire machines like David Torn‘s sharing company with Guitarreros from Switzerland, or Jon Hassell‘s vertical studies in sound. The best song albums of the year, for me, come from women I had never before heard singing.  But here comes a valuable addition to, well, a hot contender for another peak experience of its kind: his best album since the days of Chiaroscuro and Cartography. And very different from those ones. THE HEIGHT OF THE REEDS. By Mr. Arve Henriksen. And Eivind Aarset. And Jan Bang. And Jez Riley French. And the chorus and orchestra of opera north, conducted by Justin Doyle. Better order it at the website of Rune Grammofon now. Oh, god, it‘s so great. I will miss the Punkt festival this year. Hope they will sell it there in big numbers. It‘s a stunner. One of our albums of September. I better shut my mouth now. This is a cliffhanger.

 

2018 14 Aug

Albums to live with …

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2018 13 Aug

A Thought of Ecstasy

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Lieber Micha,

am 23. August kommt A THOUGHT OF ECSTASY bei Koch Media per VOD und auf DVD, Blu-ray und auch auf Special Edition raus! Für mich ist es der wichtigste Film, den ich bisher gemacht habe, vielleicht auch mein bester. Auf jeden Fall mein ganz persönlicher Kommentar zum aktuellen Amerika, verbunden mit meiner ganz persönlichen Suche nach dem ‚Etwas‘.

 

Hier mache ich eine kleine Einführung:  https://vimeo.com/rpkahl/athoughtof Das gute ist, dass ich gerade wieder in LA bin, wo der Film entstanden ist, um auch über neue Sachen nachzudenken… Es war toll, dass Du zum Screening in Düsseldorf dabei warst, danke fürs Feedback und Deine Mails!

Best
RP

 
 
a thought of ecstasy
home ent. release bei koch films
vod – dvd – blu ray – special edition
23. august 2018

 

At the age of 11 or 12 I was really obsessed with Hendrix. I had all these biographies, and I had just started to play the drums, so was really into Mitch Mitchell, Hendrix’s drummer. I was reading about his influences, and one of them was Elvin Jones. And then I read that Hendrix was listening to John Coltrane and Ornette Coleman amongst other things, and I remember going into a record store after school, and it wasn’t a very good record store, but they had a Japanese input of the Coltrane album Live At The Village Vanguard on Impulse. And that was the first Coltrane record I bought. I remember buying it and seeing on the back that Elvin Jones was John Coltrane’s drummer, and it was like this huge eureka moment.

I came home and just absolutely obsessed over this record. And probably within six months, I had a huge Rolling Stones collection – bootlegs and loads and loads of LPs. My friends and I carried all these records to this used record store in Sydney, and I traded them for anything that had the Impulse logo on it – mostly Coltrane. When I traded, I pretty much only got his 60s stuff, from the beginning of the classic quartet to the last period of his life, but I didn’t know the difference between any of these things at the time.

But I really do remember lying on my bed with my eyes closed with headphones on listening to Live In Seattle. And there’s a track called ‚Out Of This World‘, which was also on that first Coltrane album I bought, but it was a really far out version with Pharaoh Sanders and Don Rafael Garrett. I think they recorded Om the night before, and, and apparently, they were on LSD when they made that, and when they made this live record. I didn’t understand what was going on, but something about it was super intoxicating, and I remember lying on my bed, listening to it over, and over, and over again. My parents thought I was insane.

 

Oren Ambarchi

2018 11 Aug

„How I Wish, How I Wish You Were Here“

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Und einen Vorteil haben diese heissen, hellgrellen Sommertage: Du kannst sagen, nein, Du irrst dich. Es ist nicht wie Du denkst. Meine Augen schwitzen, dass ist alles. Kein Grund zur Sorge. Und man wird Dir glauben, unbesehen. Schon bald werden alle hektisch nach ihren Tageslichtlampen suchen. Harre aus, entdecke dein neues Mantra: denn „Auch das geht vorbei“. Bemerke auch, wie sich allmählich der innere Fokus verschiebt. Und die Abendstunden entschädigen dich auf kilometerlangen Wegen, auf denen Du dem Gegenwind trotzt. Die Strassenbahn wird heute abend einmal ohne Dich fahren. Und was bleiben wird, ist der Song über zwei verlorenen Seelen die immer noch in ihrem Goldfischglas schwimmen, Jahr um Jahr vergeht dabei. Wenn wir zurückkehren wird die Maschinerie uns wieder begrüssen.

 


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