Manafonistas

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2018 24 Jun.

Mit der Windjammer zur Jazz Baltica

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | 5 Comments

 

 
 

Und wenn du mich suchst,

bin ich irgendwo hinter dem Meer,

stell mir vor, wie’s dort ist, hinter dem Meer …

(Tim Bendzko)

 

Sloterdijk fragte sich einst, wie’s dort wohl ist, hinter dem Jenseits …

Wenn das Typhon das Startsignal gibt und der Wind aus dem SW nicht stärker als 3-4 bläst, dann ist im Jenseits und auf der Kieler Förde alles ahoi. Der Star der diesjährigen Windjammerparade ist die „Sedov“ aus Russland. Mir gefällt die „Albert Johannes“ am besten. Ein edler Kahn, der meine Fantasie beflügelt: er sieht aus wie selbstgebastelt, klein für die Flasche, so nehme ich ihn mit von der Windjammerparade auf der Kieler Innenförde.
 
 
 

 
 

Seit ich Frauen singen hörte, vergaß ich der Vöglein ganz …

(Götterdämmerung)

 
Auf der Jazz Baltica traten renommierte Altherren auf:
 

  • Jan Garbarek (Sax.) + Trilok Guru (Perc.) + Rainer Brüninghaus (Piano).
  • Top Gitarrist Ulf Wakenius mit seinem Sohn
  • Im Jazz Café am Timmendorfer Strand spielte das Preisträger Quartett von David Grabowski und das Frauen TRIO SASKYA.

 
Die anderen „Vögelchen“ möchte ich nur namentlich erwähnen:
 

  • Eva Kruse
  • Henrik Enzian Quartett
  • Maria Baptist Trio

 
 
Nun zu den herausragenden drei hübschen, jungen Deern, die eine mächtige Fangemeinde aus Hamburg mitgebracht haben, von der ich weiß, dass die drei Musikerinnen im „Oberhafen Halle 424“ auftreten.

Aus dem Programmheft: Jung, innovativ und Spielfreude kommt die Musik von SASKYA daher. Obleich erst in den Zwanzigern, sind die beteiligten Jazzerinnen doch in aller Munde. Allen voran Anna-Lena Schnabel, die 2017 mit dem ECHO JAZZ als beste Newcomer ausgezeichnet wurde. Zuvor erhielt sie bei JAZZ Baltica den IB.SH-JazzAward, ebenso wie Lisa Wulff und Clara Habercamp vor ihr. Letztere erschaffen mit ihrem Gesang ganz außergewöhnliche klangfarbliche Synergien mit dem instrumentalen Ausdruck und der Saxophonstimme Schnabels.

Mich haben die jungen Musikerinnen begeistert. Lisa vibrierte in ihrem schwarzen Outfit, das lediglich von einer Goldstraps zusammengehalten wurde, am Bass. Sirenenhaft sang sie zur Ostsee hinüber. Clara saß prinzessinnenhaft am Piano und sang mit Lisa im klaren Nachtigallenduett.

Anna-Lena stand verstockt, fast rebellisch mit ihrem Altsaxophon an der Front. Wie schafft sie es mit ihren schmalen Fingern auf die Tasten zu hauen? Woher nimmt sie die Luft für ihr Instrument, das sie so virtuos bespielt?

Ich habe einmal auf Manafonistas die Frage gestellt: Wo sind die jungen Jazzmusiker und vor allem Jazzmusikerinnen? Hier, am Timmendorfer Strand spielen sie auf der JAZZ Baltica unter dem Motto: ALLES UND MEER.

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5 Comments

  1. uwe Meilchen:

    Leider hat 3SAT und auch der NDR das Mitschneiden und die Ausstrahlung von Konzerten der JAZZ BALTICA seit einigen Jahren komplett eingestellt, da kommt nüscht mehr, was sehr sehr schade ist, ein Verlust. Nun ja. Jazz in den öffentlich-rechtlichen Medien, im TV …

    Lajla, wünsche Dir anregende Konzerte und helle Sommerstunden! Berichte für uns weiter, ja? ;)

  2. Rosato:

    Hach, wie schön, von El Enn einen neuen Beitrag zu lesen. Jazz Baltica habe ich noch nie besucht, da weit entfernt von zu Hause und bar von Freunden diese nördlichen Regionen.

  3. ijb:

    Zu Anna-Lena Schnabels Konzert in Berlin wäre ich letzten Monat fast gegangen …

    Junge Jazzmusikerinnen, die ich sehr empfehle(n kann/möchte): Julia Kadel (kenne nur ihre CDs, sie soll aber live überaus spannend sein, siehe auch YouTube), David Helbock (kenne seine CDs nicht, fand ihn live aber überaus spannend), Enemy (Trio mit Kit Downes, Petter Eldh und James Maddren), und total toll finde ich auch, obwohl nicht mehr ganz so jung wie die anderen, bereits Ende 30 und in Dänemark etabliert, die Saxofonistin Maria Faust aus Estland.

  4. Lajla:

    Ja, Maria Faust „Jazz Catastrophe“, darüber wurde schon hier auf Mana berichtet.

    What a great leader she is!

  5. Lajla:

    Danke Ingo, es wäre toll, Julia Kadel mal live so en passant zu erleben, wie mir das mit Anna Lena Schnabel passiert ist.


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