Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: Mai 2018

2018 30 Mai

Conversations with Aby (prologue 1)

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Hi Michael,

Apologies that I’m often a bit slower than average replying to emails – it’s not lack of interest, it’s just that I’m juggling a lot (I know, isn’t everyone – perhaps I’m just not as skilled at keeping everything up in the air)

Really glad that you heard back from Bill. I’d love to have a read of your lectures at Kristiansand – I’ve had very busy times lately, but will definitely set aside some time to sit down and read soon.

I’d be happy to do these conversations.

All the best

Aby

ps I looked at a lot of your links – fascinating and inspiring stuff – makes me want to dedicate a day to listening to all the tracks that have inspired you. In fact I went straight away and listened to some of the Brian Eno stuff (my mum was briefly at art school with him – said he was a lovely man – he probably wouldn’t remember her though).

What if you hate my solo material!?! Could be an even more interesting series of conversations, I suppose!

 

2018 29 Mai

Sonnenschein

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heute kam es zu einem Gewitter
es war harmlos, einige Kilometer entfernt
aber es brachte Regen ohne Hagel
das tat den vertrockneten Feldern gut
die Wolken haben sich noch nicht verzogen
hängen bleigrau am Himmel herum
und trotzdem scheint die Sonne
es gibt ja nicht nur unser Sonnensystem

 
 

Ich erhielt nach dem Gewitter einen Telefonanruf von der Firma Steingraeber & Söhne, einer Klavierfabrik in Bayreuth. Mein Sohn studiert in der Wagner-Stadt und spielt American Football bei den Bayreuth Dragons. Er wohnt in einer WG, in einem schönen alten Gebäude der Altstadt, unmittelbar neben den Verkaufsräumen von Steingraeber & Söhne. Im Januar diesen Jahres fiel mir ein Plakat im Steingraeberschen Schaufenster auf: am 23. Juli 2018 wird Daniil Trifonov im Markgräflichen Opernhaus einen Klavierabend geben. Es schien das einzige Plakat für dieses Ereignis in der Stadt zu sein. Dass es noch Tickets geben könne, hielt ich für ausgeschlossen. Als Keith Jarrett 1981 im Herkulessaal zu München auftrat, blieben die Litfaßsäulen der Stadt frei von Ankündigungen. Nach wenigen Tagen waren die Eintrittskarten vergriffen.

 
 
 

 
 
 

Diesen hinreißenden Auftritt Trifonovs habe ich zwei Tage vor dem Steingraeberschen Telefonanruf auf youtube gesehen. Ich weiß, Klassikallergiker werden sich hüten, den Play Button zu drücken, das müssen sie auch nicht. Aber ich versichere, nur ein einziges Mal (und dann nie wieder) dieses kurze Recital im Yellow Lounge Berlin hören zu sehen, ist ein einmaligeres Ereignis, als zum zehnten Mal die CD mit dem Köln Concert aufzulegen. Was für ein Rahmen! Hört man den Ton nicht, könnte man sich in einem Jazz Club wähnen – Bill Evans, solo am Klavier. Das Durchschnittsalter des locker am Boden sitzenden und herumstehenden Publikums halte ich für jünger als das der Besucher eines Rolling Stones Konzerts. Ja sogar blutjunge Bierflaschen sind als Hörer zugelassen.

 
 

im Januar habe ich bei Steingraeber & Söhne angerufen
das Konzert sei seit Sommer 2017 ausverkauft
anderes habe ich nicht erwartet
es war aber schön, mit der freundlichen Dame zu sprechen
und um einen Platz auf der Warteliste zu bitten
das könne sie machen, ich aber möge der Hoffnung entsagen
und überhaupt, mein erstes Klavier war ein Steingraeber
als ich vor einem Jahr das Haus meiner Mama leerte
fand ich alte Korrespondenz & Rechnungen in ihrem Archiv
auch jene des Klavierkaufs und der Transportfirma
ich konnte das Lächeln der freundlichen Dame am Telefon hören
vorhin hat sie mich angerufen
es sei ein Karte zurück gegeben worden
ob ich sie haben wolle?

 
 
Sonnenschein aus einem fernen Sonnensystem

 

 

 

Wahrscheinlich ist Gaito Gasdanows Buch „Nächtliche Wege“, für mein Empfinden zumindest, eine dermassen faszinierende Zeitreise ins alte, uralte Paris, dass sich nahezu alle Manafonisten auf ein a capella vorgetragenes „merveilleux“ einigen könnten! Wahrscheinlich werden die drei Alben des Monats keine Verkaufsrekorde erziehlen, steht hinter ihnen ja auch kein gigantisches Werde-Budget wie bei Kamasi Washington und der neuen, mir fremden, Lust am Jazz-Pathos, doch sind bei Sonar mit David Torn, bei Steve Tibbetts und Jon Hassell andere Ekstasen des Augenblicks im Spiel, ganz gleich, wie verinnerlicht, wie überbordend, und alles Hören bleibt Herausforderung – übrigens wird in der Radionacht Klanghorizonte am 16. Juni im Deutschlandfunk, in der fünften Stunde, an Jon Hassells fast vergessenen Klassiker „Vernal Equinox“ erinnert, der jetzt endlich wieder zugänglich wird. Wahrscheinlich könnte man Lust auf einen ihrer grossen Mystery-Romane bekommen (Brian Eno las sie in seiner Jugend gern), lässt man sich mit Ursula K. Le Guin und Todd Barton auf die Musik und Dichtkunst eines mythischen nordkalifornischen Stammes ein! Wahrscheinlich ist ein Zusammenprall von Kulturen (konservatives Hinterland vs. Osho-Jünger) selten so spannend dokumentiert worden, wie in der Netflix-Serie „Wild Wild Country“, aber alles wäre nicht ganz so beeindruckend, würde der Soundtrack, insbesondere die Songs von Bill Callahan, nicht eine weitere Erzählebene hinzufügen! Wahrscheinlich ist der am 18. Juni in deutscher Übersetzung erscheinende Thriller „In deinem Namen“ von Harlan Coben einer seiner allerbesten, handelt er zwar einmal mehr von einer vermissten Person, doch rankt sich da herum eine virtuos gestaltete Story um Liebe, Freundschaft, Trauer, Verrat und Rache – klingt ein bisschen nach einer „wilden Räuberpistole“, ist aber so leicht und raffiniert zugleich in Szene gesetzt, dass der Leser sich zwingen muss, das Lesetempo eine Spur zu veringern (dass Coben auch mal richtig scheitern kann, zeigt die Netflix-Umsetzung eines anderen seiner Erzählwerke, „Safe“, eine hanebüchen konstruierte Geschichte). Tja, und dann hören Sie sich bitte einmal „Moon In June“ an, zu finden auf „Third“ von Soft Machine!

 

 

 

2018 28 Mai

JKSCB

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2018 27 Mai

Rainford

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I do miss our man from Scotland’s „fucking genius“ quote. He would probably use it for RAINFORD. And if he doesn‘t, I do it. As old Reggae connoisseur Lloyd Bradley puts it:

 

One of Sherwood’s big strengths is that he has always seen the whole spectrum of reggae sub-styles: here he varies what’s on offer, meaning that Lee Perry’s tunes come across as sprightly as his trains of thought: Let It Rain’s string section; the restrained 21st-century roots Children of the Light; Makumba Rock’s dubstep stylings; African Starship, wreathed in Wareika Hills’ ganja smoke. Most importantly, Sherwood never forgets his duty of care to the audience – to make them groove, not just stand back in amazement at how bonkers the whole thing is.“

 

 

What puts Rainford so far above recent outings is how disciplined it is. Sherwood isn’t scared, in classically democratic dub style, to make Perry’s vocals one more part of the mix, not the obvious star of the show. It allows for the expected stream-of-consciousness and apparently random subject-matter to holistically merge with the production, softening what can grate over an entire album. Most significantly, it means Perry’s well-trodden themes of vampirism, capitalism, Catholicism (“I kick the Pope in his arse”), judgment, retribution and his multiple identities all put in appearances, but in these circumstances forsake the same old disembodied ranting for dub-wise logic. This remarkable return to form has Lee Perry making sense, relatively speaking.“

2018 27 Mai

Manafonistisches

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Hintersinnig und hinterhumorig ohnegleichen. Jetzt schon eine meiner Lieblingsplatten 2018. Das vierte Opus imaginärer Standards bietet immerhin ein paar Jazzspuren mehr als die vorangegangenen Werke, aber immer noch steng dosiert. Der Kopf des Unternehmens ist Bill Wells, Pianist und Kreativverwalter eines Sample-Archivs. Er sucht und findet, ein ums andere Mal, die unerschöpflichen  Nebenwirkungen der Reduktion. Die Leadsängerin ist Kate Sugden, eine Vokalistin, die sich keinen Deut um Expressivität schert und schlicht dem Schlichten traut, dem Elementaren, seinen doppelten Böden. Man stelle sie in eine Traditionslinie mit Alison Statton, Karen Mantler und Astrud Gilberto. Und die Spielerin des Cellos, Aby Vulliamy? Wow – nur dieser Ausruf – auch der Rezensent probt Zurückhaltung. Ein perfekt durchgestalteter Songzyklus, kein Ton zuviel. Wir könnten noch über die Dunkelheit reden, die Räume der Kindheit, eine Abrechung mit Frohsinn a la Sinatra, die Überwindung der Nacht im Geiste des Bossa Nova, und die Kunst des Crescendos. Irgendwann später mal. Robert Wyatt würde, da halte ich jede Wette, dieses Album lieben.

 

2018 25 Mai

Erst Zug, dann Spitze

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Hier ein paar Eindrücke von dem 2962er vor drei Wochen.
 
 


 
 

2018 25 Mai

My Life In Sound

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https://www.bbc.co.uk/sounds/play/b03lnzxh


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