Als ich jüngst den Song „You‘re driving me crazy“ hörte, beschlich mich der Verdacht, wir können alle mal Opfer alter Wertschätzungen werden, denn Lichtjahre liegen wohl zwischen der Trivialität dieses Stimmungsliedes und dem Zauber alter Platten des im sozialen Umgang eher brummeligen Van Morrison, von seinen Meilensteinen ganz zu schweigen. Oder auch nicht: Ryan Walshs Zeitreise ins Boston der späten Sechziger Jahre, seine Annäherung an Astral Weeks in seiner „Secret History of 1968“ ist, gelinde gesagt, ganz famos (im Kontrast zu dem 08/15-Cover, das ich in der Aprilkolumne dezent unterschlage und durch ein Urlaubsfoto ersetze).
Herr Walsh lernte das Album kennen in schwerstem Liebeskummer, und, so wie er seine darauf folgende, kleine Erleuchtung (oder Erleichterung) beschreibt, hätte er wohl fast jede Frau geheiratet, die in der Folgezeit, am Ende einer Begegnung, dieses Album aufgelegt hätte (wie aus dem Nichts, und ohne dass er ihr stundenlang was davon vorschwärmte). Ganz im Ernst, mir scheint diese nahezu als Detektivgeschichte angelegte Werkschau eher dem Surrealen als dem Realen nahezustehen (oder kann das alles wahr sein??!) – und so wirft dieses ungemein fesselnde Buch nebenbei auch die Frage auf, ob man nicht der Struktur der Magie mit nüchterner Recherche allein bloss hilflos hinterherhinkt.
P.S. Our kind advices for shopping in April are much more than a random collection of curiosities, horror and beauty, history and mystery. As disparate as theses objects of (always doubtable) desire may appear, they hang together closely, and it is not our task (nor are we payed for it) to illuminate this point of view. That said, just think of two very different pieces of music, The Monkees‘ „Daydream Believer“ and Penguin Café Orchestra‘s „Perpetuum Mobile“, the basic songs of „The Handmaid‘s Tale‘s“ episode 4 – and it makes sense.