In dieser Nacht, in dieser Nacht
Ich gehe die Gurlittstraße entlang. Sie liegt mitten in einem lebendigen Stadtteil von Düsseldorf. Als ich 1990 hierher zog, erzählte man mir von dem Kampf der Studenten für eine Namensgebung ihrer Universität. Erst 1988 bekannten sich die Stadtväter zu ihrem jüdischen Sohn und benannten die Universität nach Heinrich Heine.
This sweet old world
Wie kann das sein, dass nur 40 Jahre früher einem Mann mit zwielichtiger Haltung zum Naziregime die Leitung des Düsseldorfer Kunstvereins anvertraut wurde? Ausgerechnet einem Mann, der sich Werke aus den jüdischen Vermögensabgaben kaufte und deren Privatbesitz bis über seinen Tod hinaus leugnete? Wie gelangte Hildebrand Gurlitt an die Werke der NS-Raubkunst? Ganz einfach, Gurlitt war nach 1942 ihr Chefeinkäufer
Michael spricht von „herumtreibenden Schatten“
Die Geschäftsbücher über seine kostbaren Errungenschaften gab er als im Krieg zerstört an. Er behauptete ebenfalls, dass kein einziges seiner Bilder aus jüdischem Besitz sei.
You want it darker
1948 wurde Hildebrand Gurlitt Leiter des Düsseldorfer Kunstvereins. Er war hoch angesehen und respektiert ob seiner grossen Kunstkenntnissen und seinen besten Beziehungen zu großen Künstlern und renommierten Sammlern. Er kuratierte über 70 Ausstellungen mit erstklassiger Kunst, zeigte jedoch kein einziges Werk aus seinem privaten Kunstschatz.
Stille Lieder
Nach seinem Tod 1957 trat sein Sohn Cornelius Gurlitt das schwere Erbe an, das zufällig 2013 in seiner Münchner Wohnung entdeckt wurde. Aus diesem Kunstfund lässt sich nicht ausschließen, dass die Bilder unrechtmäßig erworben wurden. Deshalb wurden sie in die öffentliche Online Datenbank Lost Art.de eingestellt.
Michael spricht vom „Zustand der verlorenen Welt“
Gurlitt entschloss sich 2014, dass sein Bestand von einer „Taskforce“ erforscht werden sollte und willigte ein, dass erwiesene Raubkunst zurückgegeben werden sollte. Als Alleinerbin bestimmte er schließlich das Kunstmuseum in Bern. Von dort sende ich meinen Neujahrsgruss, 2018.
Michael sagt:“ wieder sind die Ursprünge weit gespannt.“