Kürzlich habe ich wieder damit angefangen, Matetee zu trinken. Ah, sie liest Rayuela, werden einige Manafonisten denken. Anmerkung für alle, die das Buch nicht kennen: In diesem Klassiker von Julio Cortázar ist Mate quasi eine der Nebenpersonen und es gibt das Gerücht, dass einige Manafonistas den Roman unter einem tagelangen Materausch zu sich genommen haben. Anmerkung für alle, die unter 30 sind oder die Mate nur als Clubmate kennen: Der Mateteestrauch ist in Südamerika beheimatet und ist dort ein belebendes, pur getrunkenes Kultgetränk, das auf eine sehr dezente und lang andauernde Art Geist und Körper anregt.
Und wenn Sie sich, liebe Leser, einmal an „Rayuela“ ranmachen (bei mir liegt immer noch eine Übersetzung, die ich Robert Wyatt schicken will), dann besorgen Sie sich grosse Mengen von Mate-Tee, und gehen einfach mal das Risiko ein, dass Ihr Lebensabschnittsgefährte sich von Ihnen trennen wird. Denn Sie werden für eine ungewisse Weile verschwinden im Pariser „Schlangenclub“, mitten in einem Haufen Jazz liebender, abgedrehter und unendlich liebenswerter Menschen. Ein paar scharfe Bräute sind auch dabei, die Celine und Julie aus dem alten Rivette-Film in nichts nachstehen, und, ja, ich zahle jetzt freiwillig, 10 Euro in die Macho-Kasse der Cronopien.