Ich habe mich in diesem und letztem Jahr kundig gemacht über die Mikrodosierung von LSD, die m.E. in Zukunft eine grössere Rolle spielen wird, zwischen emotional klug angegangener Bewusstseinserweiterung und fortschrittlicher Psychotherapie / Psychiatrie, als dies gemeinhin angenommen wird. Noch immer hat man die Verteufelungen von LSD im Hinterkopf, die Historie von Timothy Leary, und wird die Substanz gemeinhin in einen Topf mit Schreckensdrogen wie Heroin, Kokain und Meth. Ayelet Waldman (die Frau an der Seite von Michael Chabon), hat in ihrem interessantem Buch, das auch die Geschichte der amerikanischen Drogengesetze gekonnt darlegt (als gelernte Rechtswissenschaftlerin eine leichte Übung, die Frau schreibt auch Mystery), aufgeräumt mit manchem tradierten Widersinn und einen reflektierten Umgang mit LSD und der Mikrodosierung des Stoffes angemahnt. Essentiell ist die Prüfung der Ware auf astreine Qualität, ein genaues Studium des Procederes, alles, was leichtsinnigem „Versuch und Irrtum“ widerspricht. In Kalifornien kommt man natürlich über die vielen New-Age-Adepten leicht an das Zeug heran, ich muss dafür schon nach Tschechien reisen. Ganz faszinierend ist der Umstand, dass mein Album des Jahres (wie ich vorgestern herausfand) nicht zuletzt unter mindestens temporärem „LSD microdosing“ entstand – ich kann allerdings garantieren, dass, wenn man Zugang zu meinem persönlichen Favoriten des Jahres 2017 findet, grüner Tee vollkommen ausreicht, um die tieferen Schichten der Musik auszuloten, auch heisser Kakao und alkoholfreie Longdrinks, argentinischer Mate, ein halber Liter Wasser, Hirsebrei, oder Grünkohl mit Mettendchen. Schöne Grüsse vom Weihnachtsmarkt in Prag!