Bei vielen Filmen, die ich im Kino anschaue, verlasse ich als letzter den Saal, so etwa bei Whiplash oder The Revenant. Schuld daran ist die Filmmusik. Die Namen der vielen Mitarbeiter ziehen vorbei ohne dass ich mich bemühe, sie mir zu merken. Aber es passiert hin und wieder, dass ein Name aufhorchen lässt – wenn ich das so sagen darf.
Das dritte Tanzstück in der Ballettreihe b. 30 ist von Natalia Horenca, sie kommt aus der Slowakei. Sie nennt ihr Stück „Wounded Angel“. Sie lässt den verwundeten Engel genauso wie ihn der Finne Hugo Simberg gemalt hat, hereintragen. Ich habe das große Ölbild in Helsinki im Original gesehen. Es ist mein Lieblingsbild in der finnischen Malerei.
Abstandnahme ist eine Technik der Wahrnehmung. Nach meinem Eintritts-Debut in die Schöne Neue Fernsehwelt im vorletzten Herbst mit vier Staffeln Mad Men drehte ich der Madison Avenue den Rücken zu, um dann nach einem Jahr zurückzukehren. Wie vertraut mir die Charaktere doch geworden waren, wie angenehm und erbaulich auch dieses Werk zu schauen war. Gestern nun der Anfang der finalen Staffel von Sons of Anarchy, wiederum nach längerer Pause. Back to Charming. Ich war sofort drin, erkannte die unzweifelhafte Qualität in allen Dingen.