Ich habe lange überlegt, was ich von dem Häuptling der Schreihälse auswählen soll. Ich habe mich für seinen Abschiedsbrief entschieden, weil er über sein Leben in der Oktoberrevolution hinausragt.
An alle! (Moskau, 12. April 1930)
Ich sterbe, macht niemand dafür verantwortlich, und bitte kein Gerede. Der Verstorbene hasste das.
Mutter, Schwestern und Genossen, verzeiht – es ist keine Art (ich empfehle es niemand), doch ich sehe keinen Ausweg.
Lilja – liebe mich.
Genosse Regierung, meine Familie – das ist Lilja Brik, meine Mutter, meine Schwestern und Veronika Witoldowna Polonskaja.
Solltest du ihnen ein erträgliches Leben einrichten – danke.
Die unvollendeten Gedichte übergebe man den Briks, sie werden damit fertig.
Wie man so sagt –
„der Fall ist jetzt erledigt“
das Liebesboot
am Alltagskram zerschellt.
Ich bin mit dem Leben quitt,
es ist nicht nötig,
dass man sich Not
und Qual
entgegenhält.
Den Hinterbliebenen Glück.
Wladimir Majakowskij