„craziness is holy“
Stephan Plank hat einen Film über seinen berühmten Tonmeister-Vater gedreht. Er wurde heute in Anwesenheit des Produzenten in Düsseldorf gezeigt. Der Film beginnt mit einer Szene in einer Spielhalle in Tokio, im Hintergrund läuft Brian Enos Music For Airports, im Vordergrund steht Conny und sagt: „Alle Geräusche können in Musik verwandelt werden, wenn es gefällt, ist es gute Musik.“ Brian Eno war nie in seinem Studio nahe Köln, in Wolperath. Die beiden haben sich 1977 in New York getroffen. Eno gab dem Sohn ein langes Interview, das demnächst in dem Buch von Stephan Plank zu lesen ist. Conny und Brian sind Wesensverwandte: revolutionär, geistreich, regellos, der Suche nach neuen Klängen für die Welt verpflichtet.
Stephan machte sich auf eine lange Reise, um den Weggefährten seines Vaters Fragen zu stellen. Annette Humpe antwortet am einfühlsamsten. Der Vater sei eher abwesend gewesen, immer am Mischpult. Auch Gianni Nannini sagt, dass er sich wenig um seinen Sohn gekümmert hätte. Er sei wie sie ein Elefant gewesen, der immer auf der Suche nach dem richtigen Groove war. Alle Interviewten bewunderten Conny. Für seine perfekte Arbeit am Mischpult, für seine grandiosen Einfälle zu ihren Werken, ohne sich je einzumischen.
Conny Plank war für Kraftwerk auch als Produzent von entscheidender Bedeutung. (Wie nachlässig, nicht zur Premiere in der hometown aufzutauchen.) Conny ist es gerade mit ihnen – aber auch mit Neu, mit DAF, mit den Scorpions, mit Humpe und Humpe, Harmonia – gelungen, den Sound of Westdeutschland zu kreieren. Auch mit der wunderbaren Christa an seiner Seite. 1987 starb er mit nur 47 Jahren.