In einem Text, der schon ein paar Monate alt ist (s. comment 1) mokiert sich ein gewisser Michael Rüsenberg, manchem Leser vom Radio bekannt, über die Entscheidung, Nadin Deventer, ab 2018, und für drei Jahre, das Jazzfest Berlin leiten zu lassen. Warum poltert da wohl jemand dermassen substanzarm drauflos, statt im Vorfeld etwas sauberer zu recherchieren? Natürlich hat Nadin Deventer reichlich kuratorische Erfahrungen gesammelt, kennt Kulturmanagement und Jazzszenen aus dem Effeff – ihr Lebenslauf lässt sie geradezu als Idealbesetzung erscheinen, als erste Frau in Berlin Festivalgeschichte zu schreiben. Aber Rüsenberg zieht es vor, in der leicht erbärmlichen Landschaft der eigenen Vorurteile rumzustromern, und dabei auf chauvinistische Beifallspender zu zählen, die den Jazz für eine Männersache halten. Da ist mal wieder die „Kölsche Jazzpolizei“ unterwegs, mit pseudorheinischem Humor, und herzlich wenig Sachverstand. Bert Noglik und Richard Williams, Freigeister im besten Sinne des Wortes, kenne ich gut genug, um zu wissen, dass sie Nadin Deventers Programm mit Vorfreude entgegensehen.