Seien wir ehrlich: sehr wenige, aber weitgehend liebenswerte Menschen, denken in diesem Moment an den Club der Manafonisten, sehr viel mehr denken, in welchen Unlaufbahnen und Tangenten auch immer, ans Universum. Manche verwechseln gerade ihren Bauchnabel damit. Wobei, im Vergleich, das Universum durchweg unfassbarer ist als, bei aller Einmaligkeit, der Club der Manafonisten. Denkt man an das Universum, wird es ungemütlich in jeder Hinsicht, denn: das Universum war von Anfang an unendlich und es ist es immer noch und wird es auch immer sein. Einerseits ist es fürchterlich kalt dort, andererseits auf zahllosen Sonnen grausam heiss. Und am Ende vergeht es doch, an ein Happy End ist nicht zu denken. Die schriftstellernden Wissenschaftler der Gruppe „Science Busters“ erzählen vom Universum, von seinem inneren und äusseren Treiben, auch vom Leben und Streben des Sonnensystems, so, als handle es sich um gute Bekannte mit ihrem Alltag, ihren Hochzeiten, und ihrem Sterben. Das klingt manchmal kabarettistisch banal und vergnügt kolportagenhaft trivial. Aber es stimmt alles, dafür bürgen die in roter Schrift hinzugefügten „Fact Boxes“ zu Fachbegriffen und den sie benennenden Vorgängen. So wird auch erklärt, wieso Popcorn bei der Erhitzung herumspringt. Gewiss, das liest sich manchmal wie Blödelei von Naturwissenschaftlern, die den Expertensprech satthaben. Doch unter Lachen lässt sich unmerklich lernen. Womöglich weiss man am Ende einiges mehr, von dem man bis dato keine Ahnung hatte. Das Universum ist eine Scheissgegend. So heisst das Buch von Oberhummer und Co. – und dieser Text hier, von dem geschätzten Harald Eggebrecht (ein grosser Ernst Augustin-Fan!), steht in der morgigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Oder hat hier jemand was vom Pferd erzählt? -m.e.
2017 7 Aug