Lieber Gregor, heute der dritte Tag ohne Regen, per Anhalter fuhr ich mittags zur Sansibar. An meinem Tisch saß ein sympathisches Paar, und der Musikfreak von den beiden erkannte rasch den Titel meiner Insellektüre, „Soul Mining“. Er dachte dabei an die grossartge Platte von Matt Johnson alias „The The“, ich erzählte Britta und Alexander etwas von Lanois. Alexanders (korrigiert; m.e.) erstes Konzert war U2, wir spielten uns die Bälle nur so zu, über Rock, Stock und Stein. Die Zwei hatten schon ausgiebig gebruncht, ich schlug vor, es etwas langsamer angehen zu lassen, wollte ich doch den berüchtigten „Kaiserschmarrn mit allem Drum und Dran“ als Dessert verkosten, für einen allein die reine Völlerei – also überredete ich sie, mit mir die berüchtigte Riesenportion (kannte sie nur vom Angucken) zu teilen. Ich will dich nicht weiter auf die Folter spannen, Gregs, es war der beste Kaiserschmarrn, den ich je gegessen habe. Allein Alexander meinte, noch eine kleine Steigerung in den Bergen Niederösterreichs erlebt zu haben, mit alkoholischen Beimischungen – in der Sansibar kann man sich nun mal keine beschwipsten Kinder leisten. Obwohl, so ein Schuss Rum, aber lassen wir das! Die Rezeptur ist ein Traum, so fluffig ist der Teig. Klugerweise verwenden sie nur wenig Rosinen, und die Beigaben sind unschlagbar: Preiselbeersahne, frische rote Grütze, Apfelmus, und eine Kugel Vanilleeis der Extraklasse. Der opulente Schmaus wird mit dem Thermomix von Vorwerk zubereitet, ich sage dir, mit einem solchen Gerät könntest du noch zum Sternekoch werden, meine Talente sind da eher begrenzt. A. hat übrigens Musik von Brian Eno daheim, nicht zuletzt „Drums Between The Bells“: da hatten sich wohl die zwei einzigen Wesen auf der Insel getroffen, die dieses spezielle Werk kennen. Beste Grüsse, Michael! P.S.: A. fragte mich zwischendurch nach einem neuen überragenden Werk, und ich hoffte, ihn gut genug einschätzen zu können, um mit meiner Empfehlung voll auf die Zwölf zu treffen: „Elwan“ von Tinariwen. Die Turegs spielen heute im Zakk in Düsseldorf.
2017 12 März
Der Kaiserschmarrn mit allem Drum und Dran
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 8 Comments
8 Comments
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Gregor:
Thermomix schätze ich sehr, habe auch einen, wie du weißt. Kaiserschmarrn wird bei mir allerdings per Hand hergestellt. Bei deinem nächsten Besuch könnte ich dir das gerne mal servieren.
Höre immer noch Magnetic Fields rauf und runter. Du bist Schuld.
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Michael Engelbrecht:
:) da machst du aber lange Hörsessions …
Nein, ich hatte vergessen, dass du einen Thermomix hast. Wie soll ich mir sowas merken, Gregor?!?!?! Ich bin nicht der Typ, der Pluspunkte in der Küche sammelt :) Sansibar hat das Rezept über Vorwerk veröffentlicht.
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Gregor:
Schau ich mir an, das Rezept.
Nö, ums Punktesammeln in der Küche oder sonst wo geht’s mir auch nicht. Höchstens beim Fußball. Und da ist es schwer genug.
- Michael Engelbrecht:
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Michael Engelbrecht:
Mich interessiert keine Variation, sondern genau dieser Kaiserschmarrn (with all due respect) ….
Wer hat vielleicht in Aachen einen Thermomix von Vorwerk, am besten das jüngste Modell, und macht mir am 14. März genau diesen Kaiserschmarrn? Ich habe da nämlich Geburtstag, und das ist mein einziger Wunsch. Dass irgendjemand einfach loslegt. Keine Geburtstagsglückwünsche hier (!!!!), sondern einfach nur d i e s e n Kaiserschmarrn. Ein Spiel mit mehreren Unbekannten :) – und aus der Zeit, als dss Wünschen noch geholfen hat …
Gregor, meine nächste Reise (nach London im April) mache ich als Betreuer einer sehr netten, reichen alten Dame, lese ihr Geschichten vor, mache Einkäufe, sorge für Unterhaltung, anregende Gespräche, werde erstklassig bezahlt, umd wohne in toller Lage, mit Panroramablick auf die Zugspitze, in Garmisch Patenkirchen, home of the Kaiserschmarrn :)
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Michael Engelbrecht:
Gregor, weisst du, was richtig traurig ist? Wir haben mehr Leser in Kalifornien als am Niederrhein, wird also nichts mit dem Thermomix Sansibar Kaiserschmarrn:)
Ich bin zwar ein süsser Zahn, aber nicht so obsessiv. Es ist ein Spiel, und am Ende werden alle Spiele verloren.
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Andreas:
Hallo Michael,
wir waren gerade in unserer Wohnung angekommen, schon hattest Du gepostet. Ja, es war schon eine besondere Begegnung in der Sansibar. Zwei Musikliebhaber inmitten von Menschen die eher andere, mainstreamigere Themen, um dies mal vorsichtig zu formulieren, pflegen.
Ich habe noch am Abend Britta Brian Eno näher gebracht, und bin vorsichtig optimistisch, dass wir dies noch öfter zusammen hören.
Deinen Tip habe ich noch nicht hören können, bestelle ich aber morgen. Ich werde Dir noch Paul Weller in Glastonbury zukommen lassen.
Viele Grüße Alexander – nicht Andreas ;-) -
Michael Engelbrecht:
Ja, klar, Alexander – aber du bist ja auch unter Alfred (!!!) im Netz unterwegs, sagtest du :) und dann hörte ich vom Tod des sehr, sehr geschätzten Andreas Hub … da kann es mal zum overload all der vielen A’s kommen… euch noch ne tolle Zeit auf der Insel…. Grandaddys Last Place wäre auch was für dich, aber nicht so ganz für euch:) … und bei SUCHEN Brian Eno, oder Drums Between The Bells oder Rick Holland eingeben, dann kommt ein superlanges Interview mit Rick Holland!!!
And this one, in four parts, a „classic“: http://manafonistas.de/2014/05/01/between-the-stone-the-ocean-an-interview-with-brian-eno-and-special-guest-karl-hyde-part-14/