Manafonistas

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2017 12 Jan

Zwei funkelnde Kaleidoskope

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off

PHÄNOMEN: Ein „Klarträumchen“, ein kurzes Vergnügen, aber ein grosses. Werde um 4 Uhr wach, sehe den Schnee draussen, mache einen „reality check“, bin in keinem Traum, obwohl die Szenerie traumartig ist. Ich nehme „Lucidimine“, lege mich ins Bett, und liege still, warte auf hypnagoge Bilder. Liege länger wach. Auf einmal, neben meinem Bett zwei funkelnde kleine Kaleidoskope, holla, ich träume und bin hellwach. Durch meinen Körper wirbeln wellenartige „Kribbelgeräusche“, sehr angenehm, ich werde um die Achse meines Traumkörpers gewirbelt, fühle aber (ganz wenig) noch den schlafenden Körper im Bett. Das Abenteuer könnte beginnen, doch ich werde von einem ganz realen Geräusch daran gehindert, vollständig in der Traumwirklichkeit anzukommen.

WILD UND DILD (1): Im Grunde passierte hier herzlich wenig, und als es richtig losgehen konnte, war es auch schon zuende. Aber, en detail, war es sehr interessant. Man unterscheidet, grob, die WILD- und die DILD-Techniken. Bei den DILD’s (dream induced lucid dreams) erkennt man im Traum, dass man träumt, bei den WILD’s (wake induced lucid dreams) gleitet man bewusst in den Traum hinein. Letztere Techniken gehen auf uraltes tibetisches Yoga zurück. Ich habe das nur wenige Male in meinem Leben erlebt, und dann immer morgens, in den längsten REM-Traum-Phasen, und stets mit einem „Nahrungsergänzungsmittel“. Heute war es „Lucidimine“, ein Cocktail aus vier Substanzen (und absolut unschädlich, wenn man sich schlau macht und kundig damit umgeht – das sind keine „Drogen“!).

WILD UND DILD (2): Dieser Miniklartraum war einer Mischung aus WILD und DILD: ich erkannte ja erst durch den Realitätscheck im Traum, dass ich träumte: zwei „funkelnde Kaleidoskope“ liegen nun mal nicht neben meinem Bett. Nach dieser Erkenntnis spürte ich gleichzeitig den physischen und den Traumkörper – passiert bei der WILD-Technik oft. Das Faszinosum ist, wie sich bei vollem Bewusstsein der Traumkörper vom im Bett ruhenden Körper ablöst. Das gelang mir heute nur unvollständig, aber es war schon irre: diese „Kribbelschauer“ zogen durch verschiedene Areale des „gefühlten“ Körpers, dann der Sog, der mich bei vollem Bewusstsein einmal herumwirbelte, und alles wäre einen spannenden Weg  gegangen, hätte micn nicht ein triviales Geräsuch aus der wirklichen Welt aufwachen lassen.

PROJEKT: Für Einsteiger noch praxisorientierter als der Klassiker von Stephen LaBerge ist das Taschenbuch „Luzides Träumen“ von Andreas Schwarz. Ich werde nun nicht jeden Klartraum notieren, schon gar nicht solche netten Rohrkrepierer wie diesen. Nur aussergewöhnliche Klarträume sollen in Zukunft einfliessen. P.S.: heute wird das neue Album der Flaming Lips in meinem Postkasten landen, eine Musik, die bestens für den einen oder anderen „reality check“ („Träum ich oder wach ich?“) geeignet ist.

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