Es ist mindestens 15 Jahre her, dass ich Fahrenheit 451 als Film gesehen habe. In diesem Science-Fiction Klassiker von Ray Bradbury aus dem Jahr 1953 fällt ein Satz, an den mich immer wieder erinnere. „Mir erzählte einmal jemand, früher hätte die Feuerwehr nicht Brände gelegt, sondern Brände gelöscht,“ sagt das Nachbarmädchen zu Guy Montag, einem Feuerwehrmann, dessen Aufgabe darin besteht, Häuser, in denen sich Bücher befinden, komplett abzubrennen – notfalls mitsamt der Menschen, die die Bücher dort versteckt haben, falls sie sich weigern, das Haus zu verlassen, um anschließend verhaftet zu werden. Fahrenheit 451, das ist die Temperatur, bei der Papier Feuer fängt, zu brennen beginnt. In den Wohnungen und Häusern gibt es Großbildschirme, auf denen billige Alltagsunterhaltungssendungen laufen, Talkshows, Seifenopern, den ganzen Tag. Schöne neue Welt. Es sind nicht alle Bücher gefährlich. Wissenschaft ist erlaubt, auch Fachzeitschriften. Auf dem Index stehen Soziologie und Literatur, Romane, Gedichte. „Ein Nichts / waren wir, sind wir, werden / wir bleiben, blühend: / die Nichts-, die / Niemandsrose.“ Da kann man schon in Tränen ausbrechen, wenn sich Zusammenhänge zeigen.
Jetzt habe ich die Hörspielfassung aus dem Jahr 1994, die neulich unter der Rubrik „Mitternachtskrimi“ im Deutschlandunk lief, auf eine Reise mitgenommen und heute Abend gehört. Seltsam, wie leicht das Ende war.