GUITAR MASTERS 2016
Es waren 24 Gitarristen aus aller Welt ins Neue Musik Forum eingeladen. Gewinnen konnte man 8000 Euro in der Kategorie FINGERSTYLE. Teilnahmebedingung war, dass man mindestens ein Stück vom FINGERSTYLE Maestro Tommy Emmanuel spielte. Der Australier saß zusammen mit den anderen Heroes, Piotr Restecki und Martin Taylor, in der Jury. Dann wurde er plötzlich krank und konnte deswegen beim Konzert nicht auftreten. Schade. Alle Emmanuel-Stücke, die von den Gitarristen vorgetragen wurden, haben mir sehr gefallen. Ich möchte nur drei Musiker von dem Marathon hervorheben, die mir besonders auffielen.
1. Der Russe Danis Scherback. Er war sehr nervös, bekreuzigte sich, verlangte einen anderen Stuhl und legte dann los mit BOOGIE von Emmanuel. Für mich der allerbeste Vortrag: Power und doch Sensibilität. Virtuos und sehr souverän spielte er noch zwei Variationen von Bogoslovsky „Cabman“ und von Mokrousov „Lonely Accordion“. Jeder Gitarrist musste mindestens eine eigene Komposition vortragen. Danis spielte „Angel“.
2. Der sehr junge Marcin Patrzałek aus Polen. Umwerfend wie er den ganzen Gitarrenkörper mit zwei Händen bespielte. Am Hals spielte er so fein, dass man den Eindruck von einem Streichorchester hatte. Dann haute er wie ein Flamenco Könner auf den Bauch des Instruments, um dann in die Saiten zu greifen. Er spielte von Emmanuel THE TALL FIEDLER. Einfach großartig. „Toxicity“ von System Of A Dawn und „Mission Impossible“ von L. Schifrin waren weitere Variationen. Für mich war er der beste Percussionist.
3. Aus Deutschland war der junge Pascal Farin angereist. Ha, er spielte von Emmanuel TRAIN TO DÜSSELDORF. Sein eigenes Stück „Star of the Sea“ spielte er sehr ruhig und leise. Für seine Performance (nach Chet Atkins) von dem McLean Klassiker „Vincent“ habe ich mich anschließend in der Pause bei ihm bedankt. Ein déjà-entendu vom Feinsten. Pascal spielte noch von John D. Loudermilk „Windy and Warm“, von P. Ballard „Mr. Sandman“. Und andere …
Das war mal ein supertolles Hörerlebnis.
David Lindorfer ist zweiter geworden, Soenke Meinen wurde erster. Ich fand beide zu professionel. Klar, lohnen ihre Stücke zum Nachhören im Netz.