Manafonistas

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Archives: April 2016

2016 10 Apr

Travels In Nihilon

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Well, how wrong could it get? There’s a subject matter, namely the XTC songs (those written by Andy Partridge), there’s a witty, informed, and very accurate interviewer, Mr Todd Bernhardt, who not only knows his way around XTC, he’s also a musician.

And there’s Andy P, the interviewee extraordinaire, who is able to speak about anything without ever losing focus, and does a brilliant job at making absolutely any topic enchanting, be it death, loss, divorce, by his constant invention in language, and his art in jumping from one idea to another.

So in the end, you get 30 full interviews about 30 different songs, which are the story of a life, the story of a band, and more, much more. So congratulations, Todd, you’ve successfully translated the witty, funny, epic conversations into compelling reading!

To conclude, this is the best book for you if you want to read about the band XTC, about being a dedidated but uncompromising musician, about being British, about the lost art of being cheated by almost everybody, and of course about fade-in and fade-out on records. Essential subjects, then.

 

  • Francois Massarelli on „Complicated Game – Inside The Songs of XTC“ by Andy Partridge and Todd Bernhardt

 

 

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Ja, natürlich ist Graham Nash ein gebürtiger Engländer, aber seit seinen Soloalben, und den Aufnahmen an der Seite von Crosby, Stills & Nash, hat sich der heute 74-Jährige in einen halben Amerikaner verwandelt. Und als wäre er in einen Jungbrunnen gefallen, stellte ihn das Leben, nach der Trennung von seiner Lebensgefährtin (und die Beziehung hielt weitgehend entspannte 38 Jahre) vor die uralten Themen. Das Resultat: ein Kreativitätsschub, und eines jener Alben, bei denen das sog. „Altmodische“ seltsam zeitlos wirkt, fernab vom Staub alter Hüte.

Staub wird dennoch aufgewirbelt auf diesen fünf Alben, die sich, mal tollkühn (Sturgill Simpson), mal archaisch (Lucinda Williams) durch alles andere als ausgetretene amerikanischen Pfade schlängeln. The Jayhawks sind ja nun auch auch schon eine amerikanische Tradition, ohne dass sie sanftmütig geworden sind. Im Gegenteil, sie schlagen manch scharfen Ton an auf ihrem neuen Album – „Ace“ handelt von Liebe und Sex, na gut, eher von Sex und Liebe, und ist so eine „2-Akkorde-Noise-Funk-Nummer“, die den Dead Kennedys einst auch zu Gesicht gestanden hätte – ansonsten gbt es etliche wundervolle, nur knapp am Ohrwurm vorbeischrappende Songs der völlig unverbrauchten Sorte.

Manch dunklen Geist beschwört Lucinda Williams auf ihrer Highway-Tour, und sie hat sowieso nur gute Lieder im Gepäck – einer davon, zwölf Minuten lang, mit Greg Leisz und Bill Frisell an den Gitarren, hat das Zeug für die Ewigkeit, die es nicht gibt. Der Junior im Kreis dieser gestandenen „Americana-Meute“ ist Kevin Morby, der neben scharfem Witz und einer zuweilen psychedelischen Hommage an „The Band“ noch ganz andere „vibes“ in Schwingung versetzt, zwischen Route 66 und der Strasse nach Nirgendwo.

Die gar nicht so kleine Sensation hier ist das Hammeralbum des 37-jährigen Sturgill Simpson, der seinen Songzyklus auf hoher See ansiedelt, und ferne Country-Reminiszenzen unter anderem mit wild gewordenen Bläsern, dem Otis aus der Zeit von „Blue“, sowie Seeaufnahmen koppelt, als wäre es das Naheliegendste der Welt. „The man’s only boundary now us is the horizon“, vermerkt Jason Anderson in seiner völlig angemessenen Lobeshymne in „Uncut“. Ein Beipackzettel liegt nicht bei, doch bei ausgeprägter Seekrankheit sollte man vom Hören Abstand nehmen. Ähem, das Cover ist durchaus diskussionswürdig, und deshalb abgebildet. Summa (cum laude) summarum:

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– Sturgill Simpson: A Sailor’s Guide To Earth – ****1/2 
– Lucinda Williams: The Ghosts of Highway 20 – ****
– The Jayhawks: Paging Mr. Proust – ***1/2 
– Graham Nash: This Path Tonight – ***1/2
– Kevin Morby: Singing Saw – ****

 

 
 
 

On May 20th, the forthcoming Dylan album will be released, and, I’m not too enthusiastic about it, will be his second „Sinatra album“ in a row. Auf jeden Fall ist es wunderbare Hintergrundmusik für die dann in voller Blüte stehende Spargel- und Grillzeit im heimischen Garten. You can listen to one song h e r e , „Melancholy Mood“. I wouldn’t call the first one important in any way, except for his relaxed play with tradition.

I always preferred that other cover album of His Bobness some years ago where he delivered his personal take on Christmas carols in a „Freddie Krueger goes Elm Street“ – mood that could frighten the kids on the block that otherwise dance to some gangsta rap shit.

Aber nun kommt die Frage, um die es mir eigentlich geht, und ich bitte um ein paar Kommentare. Speaking of „cover albums“ that, from start to end, contain other writers‘ compositions: which ones come to your mind that you really love. It’s only the ones you love that matter!!! One of my favourite cover albums ever is Stina Nordenstam’s fantastic „People Are Strange“. Meanwhile a buried treasure. Please let me know your favourites consisting entirely of cover versions … no matter from which era.

Für Brian Eno repräsentieren THREE TRAPPED TIGERS „the cutting edge of contemporary music“. Und er fügt hinzu: „Watch your fingers!“ Das Werk bekommt sehr gute Kritiken, mir fehlte bislang zu der Band, die ich  live in Kristiansand sah, als Brian den Kurator gab, der emotionale Draht. Ich bin gespannt, was passiert, wenn sich heute Abend im Dunklen mein Plattenteller dreht. Die Vinylausgabe traf gestern spät mit der Post ein.

Kurzerhand riss ich das Zellophan auf, platzierte den Aufkleber mit dem Eno-Zitat plus Cover auf den Abendtisch, und rückte auch meinen Vanillepudding ins Blickfeld. Wer daran gewöhnt ist, blitzblanke Gerichte superästhetisch in Kochbüchern „serviert“ zu bekommen, mag solch einen angegessen Pudding als leicht eklig, zumindest als unpassend, empfinden. Aber lässt man mal solche Konditionierungen unserer Alltagswahrnehmung beiseite, könnte man rasch zu dem Schluss gekommen: jeder angegessene Vanillepudding auf der Welt sieht ungefähr so aus. Das Bild erzeugt, wenn keinen Fluchtfeflex, schlicht erhöhte Aufmerksamkeit. Sofort versucht man das Kleingedruckte auf dem „Sticker“ zu erkennen, mit einem Doppelklick vielleicht, oder Adleraugen.

Das Bild, das ich, ohne gross nachzudenken, ohne Furcht vor einer gewissen Absurdität, schnell schoss, hat noch zwei andere Ebenen, die ihm im Nachhinein eine zusätzliche „Daseinsberechtigung“ erweisen. Zum einen: experimentelle Musik als Teil des Alltags, fernab einer abghobenen Kunstsphäre. Zum andern, etwa persönlicher (jeder hat eine Geschichte zu erzählen, in der Vanillepudding vorkommt): der Vanillepudding ist mein memento mori.

Im vorletzten Jahr war ich einige Male in der „Code Red“-Zone, einmal während eines nächtlichen Horrortrips auf der Autobahn, einmal bei einem Schwimmerlebnis am Atlantik, einmal nach einem allergischen bedingten „breakdown“, und einmal nach dem Verzehr von Vanillepudding. Ich wollte mit dem Schöpflöffel eine Portion Pudding auf den Dessertteller befördern, da landete ein Klacks auf dem Tisch. Es war gerade keiner zugegen, und so schlürfte das Kind im Manne den Klacks mit dem Mund hoch.

Die darunter verborgene, gefrorene Johannisbeere (so das alte Hausrezept, köstlich!) blockierte meine Speiseröhre, und ich bekam einen Erstickungsanfall erster Klasse. Ich geriet in Panik, und der Tanz, den man da aufführt, erinnert nicht an Michael Jackson. Die eine Person bediente sofort den Notruf, die andere versuchte sich an dem bekannten Hilfsgriff (incl. Umspannen des Brustkorbes) – vergeblich. Eine gute Minute etwa (die berühmte kleine Ewigkeit) bekam ich keine Luft, bis die gefrorene Johannisbeere durch durch die Wärme meiner Luftröhre leicht antaute, minimal schrumpfte, und mit Macht aus dem Mund herausflog.

Musik im Roman „Die Knochenuhren“ von David Mitchell (Teil 2)

 

In den nächsten Kapiteln werden nur noch wenige Interpreten und/oder Musiktitel erwähnt. Im vierten Kapitel, das von 2015 bis 2020 reicht, wird allgemein Musik von und mit Stan Getz genannt, Leonard Cohen spielt „Dance Me To The End Of Love“ und Vangelis „Chariots of Fire“. Wir hören aber auch Musik von Bonnie „Prince“ Billy und Maria Callas singt „Casta Diva“.

Im fünften Kapitel, dem umfangreichsten des Buches, dessen Handlung vom 1. bis zum 7. April des Jahres 2025 reicht, wird Toru Takemitsu und seine Komposition „From Me Flows What You Call Time“ erwähnt. Erzählerin dieses Kapitels ist Dr.Iris Mariunus-Fenby, eine Ärztin. Sie steigt aus ihrem Auto, schaut auf das Lichtermeer Torontos und befiehlt ihrem Wagen: “Scheinwerfer aus, Radio aus“ und damit verstummt „From Me Flows What You Call Time“, dieses Musikstück des im Oktober 1930 in Tokio geborenen und im Februar 1996 ebendort verstorbenen japanischen Komponisten Toru Takemitsu. Ich kannte dieses Stück nicht und da Sony-Music 1998 diesen Titel zusammen mit „Twill by Twilight“ (in Memory of Morton Feldman) und „Requiem“ herausgebracht hatte und noch einige CDs verfügbar waren, habe ich eine dieser Platten erstehen können. Keine eingängige Musik, nicht einfach zu hören, aber höchst interessant. Toru Takemitsu wurde übrigens von John Cage, Claude Debussy und Olivier Messiaen beeinflusst (da sind ja wieder die üblichen Verdächtigen beisammen). Erstaunlich sind die Titel seiner zahlreichen Werke zu lesen:“Music of Tree“,“Rain Coming“,“How slow the Wind“,“Your love and the crossing“, “Coda… Shall beginn from the end“,“November steps“ etc. Musik spielt auch in diesem Kapitel übrigens keine größere Rolle, außer Toru Takemitsu wird nur noch der finnische Komponist Jean Sibelius mit „Der Schwan von Tuonela“ genannt.

 
 
 

 
 
 

Am 26.Oktober 2043 setzt die Handlung des letzten Kapitels ein. Erzählerin ist wiederum Holly Sykes, allerdings nun im Alter von 73 Jahren. Wir befinden uns in Irland, die Zivilisation ist am Ende. Es gibt nur noch einen letzten privaten Radiosender, gespielt wird von Damon MacNish and the Sinking Ship: „Exocets For Breakfast“ und wiederum (siehe das erste Kapitel) die Talking Heads mit „Memories Can´t Wait“. Später gibt es dann keinen Strom mehr und auch das Radio bleibt stumm, Zitat: „Mo fragt Lorelei, ob sie uns nach diesem schlimmen Tag nicht etwas auf der Geige vorspielen möchte. Meine Enkelin entscheidet sich für „She Moved Through The Fair“. Da Mitchell keine weiteren Angaben zu diesem Song preisgibt, wähle ich für meine DoCD, die die Musik zum Buch enthalten wird , aus den unzähligen Versionen die wunderbare Van-Morrisons-Interpretation aus von 1988 von der LP Irish Heartbeat aus (ist das wohl im Sinne des Autors?). Am Ende des Buches greift Dr.Iris Mariunus-Fenby zur Geige und spielt „Don´t Cry for Me Argentina“, das letzte in diesem Buch genannte Musikstück. Versionen gibt es von dieser Lloyd-Webber-Komposition ja unzählige, leider eine kitschiger als die andere. Am besten wäre die richtig heiße Interpretation von Lester Bowie Brass Fantasy, zu finden auf der LP The Odyssey of Funk & Popular Music von 1998. Aber: mir ist natürlich klar, das diese Version überhaupt nicht in die Situation am Ende des Buches passt, da wäre eine Aufnahme mit einer einsamen Geige natürlich ideal, nur leider habe ich keine derartige gefunden. Vielleicht hat ein Leser dieser Zeilen eine Idee.

 

P.S. Yukie Nagai veröffentlichte am 1.1.1996 die CD „Japanese Piano Music“ , auf dieser CD findet sich eine Komposition von Toshi Ichiyanagi: Cloud Atlas.

 
 
 

 

2016 7 Apr

„It‘s nearly Africa“

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2016 7 Apr

And makes sense.

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2016 7 Apr

Three Trapped Tigers: Silent Earthling

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„Purely instrumental. Much ground is covered here, and many comparisons come to mind, ranging from math rock newcomers The Physics House Band, the hauntological experiments of Leyland Kirby, and video game soundtracks. But in this urgent, dense, ambient, technical music Three Trapped Tigers have produced something that is very much their own.“

(Alan Ashton-Smith, OMH)

 

2016 6 Apr

The Okie is dead

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I wish the Bern will make it
Though Merle can‘ t ring him the bell
„The best of the free life is still yet to come
The good times ain’t over for good“


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