Der Blick ging direkt auf eine schmale Straße mit alten Häusern an beiden Seiten, ein Gefälle, vielleicht war irgendwo eine Treppe, der Zeitungsausschnitt schon etwas angegilbt. Ich hatte den Artikel nie gelesen, das war gar nicht nötig, ich wäre am liebsten sofort dahin gereist, wo das Foto aufgenommen wurde. Wahrscheinlich war ich schon oft dort. Und dann saß ich in der Metro Richtung Calanques. Ich dachte an die unberechenbaren Geräusche, die der Kühlschrank in meiner Wohnung von sich gab, und las einen Roman aus der Sicht eines 26-Jährigen, jede Party in Zeitlupe, jedes Bild stand still. Ich versuchte, in kleinen Gesten des Alltags wie eine Bewohnerin der Stadt zu wirken, in der Art, wie ich ein Ticket kaufte, ein Baguette, oder Obst. Ich war nicht im Borély, denn auf der Terrasse konnte ich die Möwen hören, die hier auf eine Art kreischen, wie Katzen es tun, wenn sie verabredet sind. Überall Wolken. Das Meer konnte in jeder Richtung liegen.
