They called us the Pop Kids / cause we loved the pop hits / and quoted the best bits / so we were the Pop Kids.
Genau so war das, damals in den 80ern und 90ern. Und seltsamerweise funktioniert das noch immer. Jedenfalls wenn Neil Tennant und Chris Lowe an den Hebeln sitzen. Und wenn das der Fall ist, dann bin ich heute wie damals neugierig. Auch einem Manafonista muss das zwischen den wie immer todernsten ECM-Produktionen erlaubt sein.
Super ist, wenn ich richtig zähle, das dreizehnte reguläre Album der Pet Shop Boys (die diversen Compiler, Remixe, Discoversionen etc. haben mich nie interessiert). Ihre beste Zeit, das kann man sagen, ohne unfair zu sein, haben die Jungs wohl hinter sich; das Level von Actually, Very oder Fundamental erreichen sie heute nicht mehr. Aber wie man solide Popmusik zuwege bringt, haben sie nicht verlernt, und wer ihr letztes Album mochte, wird auch mit diesem keine Schwierigkeiten haben.
„Kirmestechno“ hat die Süddeutsche das genannt. Das trifft es gar nicht schlecht. Von Zeit zu Zeit mag ich Kirmes. Wirkliche Highlights gibt es auf Super nicht, aber auch keine wirklichen Durchhänger. Nach wie vor produziert Chris Lowe eingängige Melodien und interessante Klänge, er bleibt in der Spur, ohne sich übermäßig zu wiederholen. Und nach wie vor verfügt Neil Tennant nicht nur über eine angenehme und markante Stimme, sondern ist auch ein guter Beobachter, der in der Lage ist, textliche Widerhaken zu plazieren. „Twenty-something“ und „The Dictator Decides“ beweisen es.
Nur dies sei angemerkt: Mittlerweile sind viele Platten aus aktueller Popmusikproduktion dermaßen hochkomprimiert und haben derartig massive Bassimpulse, dass mein guter alter iPod Classic mit grässlichen Verzerrungen in die Knie geht. Das trifft leider auch auf diese Platte zu. Ach ja, und Autotuning als Klangeffekt auf der Stimme ist längst zu Tode geritten. Bitte abschaffen. Sänger, die dieses Tool wirklich brauchen, weil sie die Töne anders nicht mehr treffen, sollten eh aufhören. (Das gilt auch für Dich, Madonna.)