If the doors of perception were cleansed
everything would appear to man as it is, infinite (W.Blake)
In der „hauseigenen Review“ ist nicht zu viel versprochen worden. Ich habe die neue Brian Eno CD THE SHIP inzwischen etliche Male angehört: sie bleibt immer von gleich hoher Qualität. Vielleicht haben mich die pastoralen Klänge am Anfang mit Blake assoziieren lassen, vielleicht sind es die düsteren Wortfetzen, die ich herausverstehen kann:
Thin hour, wicked sun, young sky, I am lost …
Es erinnert mich an The END von den Doors, an deren metaphysische Welt, die den Versuch wagt: break on through to the other side. Die Sonne zeigt sich launisch, abwartend, noch heisst es „waiting for the sun“ (Doors) und dann, maybe, „after the rain, after the rain“, vielleicht doch ein Befreiendes: „Here comes the sun?“ (Beatles)
„Piper pipe that song again!“, will man rufen. Eno versucht es schließlich mit seiner wunderbaren Stimme – jetzt nicht so sonorig wie im ersten Teil The Ship. Er hebt zum Lou Reed Song an:
I’m set free to find a new illusion.
Das Lebensschiff ist untergegangen. Arche Noah schwimmt weiter, bereits mit Meeresmann Kierkegaard an Bord.
Solange jemand Geräusche von Möwen, Wellen, Maschinenräumen so wunderbar in Musik umwandeln kann, solange gibt es Trost!
Was für ein Geschenk.