Wieder so eine Abschiedsplatte. Aber Daevid Allen macht es einem leichter als David Bowie. Klar, es ist seine letzte Soloplatte, und er muss gewusst haben, dass es seine letzte sein würde. Stimmlich vielleicht ein wenig dünner, ein bisschen kratziger, aber diese Platte ist ein Energiestoß geworden, gleichzeitig ein reizvoller Rückgriff auf alte Psychedelic-Zeiten, ohne dabei allzu sehr überholt zu wirken. Daevid Allen, Soft Machine-Gründer, Gong-Head und Oberster Pot Head Pixie, wusste, dass er keinen Kompromiss mehr machen musste, und er macht keinen. (Hat er eigentlich ohnehin nie, aber hier noch weniger, wenn das sprachlich möglich ist.) Man hat das Gefühl: Hier kommt jemand nach Hause.
Das „Weird Quartet“ ist eigentlich die Band Spirits Burning aus San Francisco, auf deren Album Reflections In A Radio Shower Daevid mal als Gast mitgewirkt hat. Aus dieser Begegnung resultierte das Gefühl, gut miteinander zu können, aber bis es dann zu einer gemeinsamen Platte kam, mussten 15 Jahre ins Land gehen. Daevid spielt Gitarre, Glissando-Gitarre und singt, Michael Clare spielt Bass, Paul Sears und Trey Sabetelli spielen Drums und Don Falcone drückt die Tasten, letzterer ist auch Produzent des Albums.
Gern hätte ich noch den dritten Teil von Daevids Autobiographie gelesen, aber was soll man machen: Freund Hein war schneller. Wir sprechen uns, irgendwann. Bis dahin bleiben wir in drahtloser Verbindung.