Manafonistas

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2016 27 Feb

Gregor öffnet seinen Plattenschrank (110)

von: Gregor Mundt Filed under: Blog | TB | 2 Comments

Als ich am 20.09.2011 zum ersten Mal an dieser Stelle meinen Plattenschrank öffnete, habe ich zwar erzählt, warum ich diese kleine Ecke auf der Manafonisten-Seite so benennen möchte, habe aber noch nicht verraten, dass ich gar keinen Plattenschrank im engeren Sinne besitze. Meine inzwischen ziemlich große Schallplattensammlung ist nämlich in einem ausrangiertem Schul-Post-Fach-Schrank (was für ein Wort) untergebracht. Als vor vielen Jahren der Lehrerzimmerbereich unserer Schule erneuert wurde, sollten auch die aus massivem Holz gefertigten Postfachschränke gegen Plastikeinbauten ausgetauscht werden. Ich ahnte damals, dass diese Art Schrank der ideale Aufbewahrungsort für Langspielplatten sein könnte. Probeweise nahm ich ein paar LPs mit in die Schule und – unglaublich – die Platten passten genau hinein, pro Postfach etwa 35 LPs. Um 90° gedreht, neu gestrichen, fertig war der ideale Plattenschrank. Für eine 20,00DM-Spende an die Schule war der “Plattenschrank“ mein.

Einziger Nachteil: bei jedem Umzug stöhnen meine Helfer und ich wegen zweier kaum zu bewegenden bzw. zu tragenden Gegenstände: der “Plattenschrank“ und die Jukebox.

 
 
 

 
 
 

Anyway, das ging mir durch den Kopf, als ich einmal mehr vor meinem zum Plattenschrank umfunktioniertem Schul-Post-Fach-Schrank stand und die Abteilung Robin Holcomb ausmachte (siehe auch die “Plattenschränke“ vom 8.3.13 sowie 20.3.13 und 22.5.14). Diese außergewöhnliche Sängerin und ihren Lebensgefährten Wayne Horvitz schätze ich sehr. Die Musik dieser beiden ist höchst eigen, voller Überraschungen, ungewöhnlicher Harmonien. Horvitz habe ich schon in den 80ern in einer Gruppe um John Zorn gehört und schätzen gelernt. Und wo Zorn und Horvitz sind, ist natürlich auch Bill Frisell nicht weit. Heute möchte ich nun auf drei kleine Kostbarkeiten aufmerksam machen:

2004 war die Sängerin, Pianistin und Komponistin Robin Holcomb an dem Projekt „Poor Boy – Songs of Nick Drake“ mit einem Song beteiligt, „Hanging On A Star“ interpretiert sie ganz in ihrer eigenen Art, man meint, es sei ein Song von ihr.- Auf der CD „Frisco Mabel Joy: Revisited“ , aus dem Jahre 2000, auf der einige unserer verehrten Künstler versammelt sind – Bill Frisell, Walkabouts, Midnight Choir u.v.a.-, singt auch Robin Holcomb einen sehr kurzen, aber sehr schönen Song „Interlude – Side B“; „Interlude – Side A“ spielt Bill Frisell solo. Und schließlich auf „Rogue’s Gallery: Pirate Ballads, Sea Song And Chanteys“ singt sie das wunderschöne „Dead Horse“. Die letzte CD von ihr „The Point of It All“ erschien übrigens 2010, natürlich wieder mit Wayne Horvitz.

 
 
 

 

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2 Comments

  1. Martina Weber:

    Klasse Idee, einen Schul-Postfachschrank so umzufunktionieren.

    Über Umwege habe auch ich die Aussicht, in einigen Monaten einen solchen Schrank zu erhalten, der aus einem Lehrerzimmer aussortiert wird. Ich freue mich schon sehr darauf ich werde allerdings nicht meine Schallplatten dort hineinstellen, sondern ihn als Ablage für Unterlagen verwenden.

  2. Lorenz:

    Oh ja, danke fuer die schoene Erinnerung. Von Robin Holcomb kenne ich nun nur Ihre Beitraege zu den beiden Great Jewish Music Samplern ueber Burt Bacharach und Serge Gainsburg. Aber Wayne Horvitz The president – Bring yr Camera: wild und zugleich erdig und immer noch zeitlos. Seit ich die Musik (damals noch auf LP) gekauft hatte ist sie nicht gealtert und hat einen festen Platz in meinem Musikgedaechtnis, den ich immer wieder gerne mit der CD Version auffrische.


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