Morgen findet in Hamburg die Trauerfeier fuer Roger Willemsen statt. Alle Nachrufe, die ich gelesen habe, wuerdigten ausreichend sein Schaffen als Journalist, Moderator und Buchautor; dem ist nichts hinzuzufuegen. Und selbst DER SPIEGEL schaffte es, nachdem er Willemsen Mitte der 1990iger Jahre mit Haeme uebergossen hatte, nun einen fuer SPIEGEL Verhaeltnisse sehr milden Nachruf zu schreiben.
Ab und an schrieben wir uns Mails; keine grosse Sache – aber so war er: immer aufmerksam, immer von ansteckender Begeisterung. Irgendwann hatte er anfangen, mich in seinen Mails als „D e r Uwe Meilchen“ anzusprechen; das mochte ich. Zeigte er doch so: ich kenne Dich, ich erinnere mich an Dich.
In den Nachrufen war auch davon die Rede, dass wir nun nicht mehr viele haben, die zu gesellschaftlichen, politischen Themen ihre Stimme erheben. „Das Leben kann man nicht verlängern, aber wir können es verdichten“, sagte Willemsen oft. Diesen Satz werde ich mitnehmen, in Erinnerung an ihn und als Mahnung fuer meine eigenen Tage und Jahre, die noch kommen.