Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2016 26 Jan.

Happy birthday Lucinda Williams

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | Comments off

Heute wird die Southern Belle 63 Jahre alt.

Gestern erschien sie in einem enganschmiegsamen Lederteil auf der Bühne im AB (Ancienne Belgique) in Brüssel. Ihre ausgezeichnete Band „Buick6“ spielte vorwiegend vor männlichem Publikum 50+ und groovte solange, bis ihre Lady erschien und den Opener: I NEED PROTECTION von der Bühne heulte. Diese bekommt sie bezeugtermaßen von ihren Geschwistern, mit denen sie in CRESCENT CITY „laissez les Bons Temps roulez.“ Sie singt es großartig. BUS TO BATON ROUGE, mit dem muss sie dorthin zurück. Während sie spielt, steht sie unbeweglich da, wie der weisse Schwan auf der Flagge von Louisiana. DRUNKEN ANGEL befreit sie, sie sagt: „The ice is broken now.“ Sie erzählt von einem Mann, der vorgibt aus Louisiana zu sein, weil er sich nur dort Zuhause fühle. Dort, das ist LAKE CHARLES. Mein Highlight an diesem energetischen Abend.

Ihre Erzähllaune ist erstaunlich. Sie erinnert an ihren Vater, der vor einem Jahr, genauer am 1. Januar gestorben ist, genau wie Hank Williams vor vielen Jahren, sie sei aber keine Verwandte. Ihr Vater sei ein southern Poet gewesen und sie würde nun DUST für ihn und für uns spielen. „There’s a sadness so deep, the sun seems black“ … Was für eine atemberaubende Bluessängerin sie sein kann. Im Raum ist es still, bis zu dem letzten Ton. „Even your thoughts are dust, even your thoughts are dust … “ In die Betroffenheit hinein sagt sie: „My father always said, the sad stories are the richest.“

Es folgt THE GHOSTS OF HIGHWAY 20  von der neuen DoppelCD, die auch so heisst. Spätestens jetzt hört man Bobby heraus: „Strike another match, go start a new …“, denn “ … the highway is for gambler, better use your sense … “ – und das nimmt sie literally und rockt los.

„Just take my way, that’s the highway, that’s the best, get your kicks on Route 66.“ Die Rolling Stones klangen immer mal wieder in ihrer Band durch. Neue Stücke wie PLACE IN MY HEART  oder FACTORY werden von ihrer Band rockig unterlegt, sie hält gut mit, snifft und trinkt zwischen durch Rotwein. Die Texte liest sie ab. Sie hat längst die Dustbowl mit der Farmerkrume von Tike und Ella im HOUSE ON EARTH verlassen. Sie ist weg von dem lebensmüden Nick Drake, den sie so verehrt. Sie ist speedy, stark wie Springsteen, soft aber rockig wie Van Zandt. Die beiden Zugaben sind dermaßen  laut, dass ich den Saal verlasse und an der Bar denke: „She’s Just Killing Me“ (ZZ Top).

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