Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

You are currently browsing the blog archives for the month November 2015.

Archives: November 2015

Er hatte die Kapuze hochgezogen, und fotografierte die abgewrackten Fischkutter, die weit im Wasser standen. Nirgendwo war jemand zu sehen. Sein Handy klingelte. – Bist du schon da? – Ich stehe direkt an der Magellanstraße. – Läuft es gut? – Habe ein paar Kontakte. – Vermassle es diesmal nicht. Sonst war es das letzte Mal. – Ich weiß.

 

Die Straße am Ende der Welt von Anaïs Le Berre und Lucile Prin
 

Kurzfilm, ca. 14 Minuten, bis 22.11.2015 um 00:34 Uhr zu sehen unter arte+7: hier

 

 

Plötzlich trug sie einen schwarzen Blazer in die Uni, ähnlich dem der Dozentin, die Erotikthriller schrieb. Irgendwie fand sie es gut, bei den Hausaufgaben ganz frei zu arbeiten, Regeln zu durchbrechen. Diese verrückten Fotoprojekte. Wie sie mit den beiden im Zug rausgefahren war. Trotzdem musste das Konzept einer Arbeit aufgehen. Vielleicht einen Ort zu zeigen, nicht den Eifelturm, sondern ein Graffiti kombiniert mit einem Tattoo auf einem Bein. Warum die Frau ihr gefolgt war? Weil sie ihre Handtasche geklaut hatte. Sie enttarnte ihren Witz als Witz und war dabei rot geworden. Bestimmt hatte es die Dozentin gemerkt. Und dann stand sie immer noch da, obwohl das Gespräch beendet war. Bei der Verabredung in ihrer Wohnung, am Freitag Abend, trugen beide Frauen schwarze enge Kleider. Sie bot erst Whiskey an, dann Wein. Die Dozentin wollte, dass sie ihr das Lied vorsang. Sie nahm die Gitarre. Es war ein Lied von der Nichtigkeit einer Liebeserklärung, also eine Liebeserklärung.

 

Herzstolpern von Alice Duart

 

Kurzfilm, ca. 34 Minuten, bis 22.11.2015 um 1:25 Uhr unter arte+7: hier

 

2015 15 Nov

Die Musik und wir

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: , | Comments off

 

 
 
 

Zitate aus dem Merve Bändchen Musik von Michael Serres:

 

„Wer zur Schönheit gelangen will, kommt an Musik nicht vorbei.“ (S.23)

 

„Nichts existiert ohne den Rhythmus.“ (S.25)

 

„… im Leben und durch den Körper des Reisenden, der auf seinen Etappen umherirrend auf sich selbst hört, weil er über sich nachdenkt: ūber seinen eigenen, einzigartigen Körper. Kein Körper ohne vielfältige Rhythmen: keine Musik, ohne Rhythmus.“ (S.64)

 

„Zum Leben geboren: in Musik eintreten.“ (S.66)

 

„Es gilt sich zum Musiker zu machen, um seinen Körper besser zu bewohnen, um sein Leben besser zu leben, um endlich seinen eigenen Status des in-der-Welt-Seins einzufordern.“ (S.69)

 

„WAS HABEN WIR HEUTE ALLE NOCH GEMEINSAM? DIE MUSIK.“ (S.71)

 

„Hast du mich abgewiesen, weil ich dich taktlos berührt habe? Würdest du die Musik meiner vitalen Intensität hören, deren Summe in dem einen Ton liegt, dann würdest du mich verstehen. Würdest du mich aufgrund dieses Umstands lieben?“ (S.93)

 

„Die Musik ist ein Meer, in das die Individuen und ihre Emotionen eintauchen, das Musikmeer, dessen akustische Wellen das Universum überrollen und das des Sinns einläuten, noch bevor irgendjemand seinen Ausdruck findet, den Weinenden tröstet und demjenigen vor Freude das Herz aufgehn lässt, der lobpreist …“ (S.167)

2015 13 Nov

brazenhead’s favourite movie 2015 (a guest)

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off

„My favourite film this year was Whiplash it was like watching a cruel and relentless 102 minute long panic attack with a crescendo that had loads of people in the literally punching the air and jumping out of their seats. I will never look at Jazz the same way again, ever.“ (The Guardian) 

ME: There are a lot of good teachers in jazz without such „Mephisto“ qualities. It was nevertheless interesting to see lot of the „jazz police“ raising the horns who saw their holy grounds deeply offended. This was an interesting response, cause they didn’t realize that fiction doesn’t have to transport the „real thing“. It’s about storytelling. Enough scumbags everywhere, Mr. Brazenheart. The film is pure excellence. And my No. 5.

2015 12 Nov

Intermezzo mit Buchtipp

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags:  | Comments off

 

 
 
 

„Motion pictures on my TV screen / A home away from home / And I’m living in between / But I hear some people have got their dreams / I’ve got mine …“

 

Gestern hatte sich ihr Traum verwirklicht. Diego Forlan war ihr in einer shopping mall begegnet, neben ihm sein Bruder und seine schwerbehinderte Schwester. Später sah sie auch seine hübsche junge Frau. Warum waren ihr Stars in der Begegnung wichtig? Sie hatte Bob Dylan, Neil Young, Van Morrison, Wim Wenders, Rudi Dutschke und Alexander Kluge sehen wollen, um das Bild der Vorstellung zu vernichten. Überhaupt erweiterte sie gern ihr reales Umfeld mit Welten, die sie sich aus Büchern holte. Nie hatte sie sich im Buchladen mit bezugnehmender Reiseliteratur ausgestattet, auch jetzt flog ein Buch mit über den Atlantik, das die Schweizer Alpen beschreibt: eine an Geologie interessierte Frau wandert mit ihrem Freund auf höchste Höhen, das tut sie auch dann noch, als ihr Freund verschwindet und sie mit den „Schichten des Lebens“ nun alleine fertig werden muss. Sie entdeckt die Arbeiten des Alpenforschers Albert Heim. Das Studieren seiner Karten lässt sie mit dem Verlust ihres Freundes zurechtkommen. Wir sehen uns am Ende der Welt von Miek Zwamborn ist ein leises, steinschweigendes Buch. Sehr empfehlenswert auch für LeserInnen, die nicht mitten im Fantrubel von Eliminatorias Rusia 2018: Ecuador vs Uruguay stehen.

All these boxes, our musical history, Dylan is curated Louvre-like, Young’s pasttime a source of nearly constant revelation, and the Beatles in ridiculously applauded mono (understandable nevertheless), not less impressive new stereo mixes, awesome sensurround, too, in parts at least, when being lost in their pioneering video footage just released for the first time. Look deeply at the lover’s carousel of George Harrison’s „Something“, and you’ll see time running playfully through their and our faces. Falling apart, mostly without grand gestures. The castles in our minds. What a box, full of windows.

Now, living in the boxes, a treasure grove of Steven Wilson – I don’t like any of his post-prog-rock-outings since the Porcupine Tree, but I highly appreciate his way to handle prog rock’s history with unsurpassable sensurround versions from Caravan to Jethro Tull, from XTC to King Crimson. Long list. Even found pleasure in Gentle Giant’s „Octopus“ – much more sophisticated stuff than the pseudo mysticism of „Yes“,  so I’m probably not deceived by the magician’s mixing desk.

And now the question of all questions, a few lines later. It makes so much sense to deliver 5:1-mixes of great prog rock albums, if you’re just not adding anything to the material and just open up a greater space for all the sounds on 8, 16, 32 tracks. The gain of details, the immersive listening.

King Crimson’s new THRAK BOX is a stone cold killer, and Robert Fripp is a good friend of Brian Eno, the man on the other side of the sprectre, with his classics of the ambient canon. On the first edition of ON LAND, Eno described a simple operation to get a surround sound with a tiny little third speaker of your own choice, really primitive, no high-end, but it worked, and you were surrounded by the Lizard Point-atmospheres from three sides.

Now, after all these years, why not giving these ambient masterpieces the ultimate 5:1-high fidelity, for god’s sake? MUSIC FOR AIRPORTS, MUSIC FOR FILMS, THE SHUTOV ASSEMBLY should make a great second step, but the first Eno sensurround experience outside his installations should be pure seduction, the 5:1-version of ANOTHER GREEN WORLD, where ambient and song are all one. „Santiago, under the volcano, / Floats like a cushion on the sea. / Yet I can never sleep here  / Everything ponders in the night.“

2015 11 Nov

Blue Note Cafe

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | 1 Comment

November. Ed coming to town. Wir haben damals nachts im obersten Stock des I-Hauses in Würzburg auf Matratzen geschlafen, einige Nächte lang, aus reinem Spass, im heissen Sommer 1976, und fast nur eine Platte gehört, „Tonight’s The Night“ von Neil Young, Easy Ed und ich waren recht gut beieinander, ich geriet nur einmal kurz in Sorge, weil meine damalige Verlobte in Italien war, nicht weit vom Epizentrum eines Erdbebens, während in Würzburg Halim, ein daheim zu Unrecht von der Todesstrafe bedrohter, und bald im Hungerstreik befindlicher, alter Sandkastengefährte von Omar Sharif, uns eine scharfe orientalische Pizza aufs Dach des Wohnheims brachte, und Neil Young seinen rabenschwarzen Abgesang auf die Hippieromantik zelebrierte. Those were the fucking days. Danny Whitten und die Überdosis, auch ein Roadie starb, und der Mann, der noch Jahre zuvor „A Man Needs A Maid“ schmachtete, stöhnte nun die Worte „Mellow My Mind“ ins Mikrofon. Und jetzt erscheint am Freitag aus Youngs Archiv „Blue Note Cafe“, Live-Aufnahmen aus den Jahren 1987 und 1988 mit seiner jazzigsten Formation, u.a. eine zwanzigminütige Darbietung von „Tonight’s The Night“. „It kicks ass“!

 
 

 
 

2015 11 Nov

On burning: Kurt, John & Rashied

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off

Do you know John Coltrane’s „Interstellar Space“? Well, that was another one I burned on my way. At first, I was into the earlier John Coltrane, and then when he went into more free jazz, at first I didn’t like it as much because I was so into his early tone and the swing and the melody of this more classic jazz, but the next one’s more like that. Jesse turned me on to it. We got stuck on the way home from an LA show or somewhere, we got dumped off in Phoenix, Arizona, and we had to stay for the night. We knew a really good record store there, Revolver Records, there was just a ton of jazz. I was wanting to stock up so I got Interstellar Space as a recommendation. When I first listened, I was like, [shrugs] yeah, ‚cause he’s just freaking out, just him and a drummer, Rashied Ali, then I burned it anyway. Usually what happens is that it sounds so good ‚cause it’s burned from those original vinyls and then you crank it in your headphones and it just sounds unreal, so that’s what happened with that one on the way to Joshua Tree. My mind was blown and it’s just so open and such raw emotion and so psychedelic without any of the pretensions that ‚psychedelic‘ eventually became – he’s just the real thing. It’s just wide open and sprawling. Sincerely yours, Kurt Vile! 

2015 11 Nov

Unglaublich, alle Quellen sind fehlerhaft …

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

 

Wenn jemand eine gute Aufnahme der JazzFacts vom letzten Donnerstag hat, möge er den link oder download bitten senden an: manafonistas@gmx.de, damit wir sie hier in den Blog „stellen“ können. Das wäre ausgesprochen nett. Danke!

 

2015 10 Nov

Orientales, la patria o la tumba

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

 
 
 
Das Estadio Centenario in Montevideo
 


Manafonistas | Impressum | Kontakt | Datenschutz