The emptiness that we confess
in the dimmest hour of day
in Automatown they make a sound
like the low sad moan of prey
The bitter taste the hidden face
of the lost forgotten child
the darkest need the slowest speed
the debt unreconciled
These photographs mean nothing
to the poison that they take
before a moment´s glory
the light begins to fade …
(T Bone Burnett, „The Angry River“)
True Detective wirkt nach: Darsteller, Drehbuch, Bildkompositionen, Filmmusik – alles vom Feinsten. Seit Twin Peaks damals in den Neunzigern ist dies die erste amerikanische Serie, die ich mit Genuss, Hingabe und Inspiration geschaut habe. Auch Mad Men´s First Season war kürzlich ein grosses Vergnügen, nach anfänglich irrtümlichem Misstrauen, dies sei nur eine Art Stromberg-Bürowelt ins New York der Sechziger Jahre verlegt. Weit gefehlt, auch hier optischer Hochgenuss, erstklassige Schauspieler, Erzählung auf diversen zeitlichen Ebenen, originelle Filmmusik (im Abspann erklingt Bob Dylans „Don´t Think Twice“, ein anderes Mal ein netter Jazzstandard oder ein Bossa Nova). Weitere Serien werden folgen, das sei hier feierlich verkündet, denn eine neue Ära hat begonnen: mit dem Videoplayer als Festinstallation („Fest“ im doppelten Sinne). Qualitätsfilme statt Biedermannskost, Ende der televisionären Deutschtümelei: Originalversionen nun – ggf mit deutschen Untertiteln als Netz und doppeltem Boden (mit „dem Zweiten“ sieht man lange nicht so gut). Dabei nebenher Englischkenntnisse verbessern, das ist der Mehrwert oder, wie Lacan und Zizek sagen würden: das Mehr-Geniessen.
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TD Season 1 – „The Angry River“ by The Hat ft. Father John Misty & S.I. Istwa (HBO)
„The Angry River“ (short snapshot cover, rhythm guitar track with 2 overdubs)