Ein Männlein steht im Walde und überreicht uns den Ehrenbambi, weil wir jetzt so richtig alt aussehen? Oder ist es der Bambi in der Kategorie Pop International? Nein, natürlich nicht! Hier schreibt auch nicht der Fan des „Einzigen“, geschweige denn des „Einfachen“ oder „Eintönigen“. Es geht um die Würdigung einer Musik, die in ihren Vocals gibt, und die in ihrer instrumentalen (Schlag-)Seite wieder nimmt. Aber das Ganze hebt sich nicht auf; die menschliche Stimme hat noch alles niedergerungen, was ihr zu Ohren kam, ganz gleich, ob dabei das harmonische Prinzip zur Anwendung gekommen ist oder nicht! David Sylvian macht seine Sache sehr gut: Seine Stimme hat etwas Tröstliches, etwas Lichtspendendes, etwas Vertrautes. Und die Musik macht das einzig Richtige: Sie transportiert in der Vielzahl ihrer Möglichkeiten die inneren Stimmen unseres Waldemigranten, der sich scheinbar im Unterholz der Töne verlaufen hat. Aber schon sehen wir die nächste Lichtung, die sich vor unseren Ohren auftut: seine Gesangskunst. Wer löffelt nun die ganze Ratlosigkeit aus, die die Kritiker umtreibt, seitdem das Rabbit seine Löffel abgab? Ich denke, rückbesinnend auf den o. g. Titel, daß der, dem sich diese Musik erschließt, der die Polarität überwindet, in all ihrem Wechselspiel von Anziehung und Abstoßung -, ein-geweiht zu nennen ist, und somit … ein Geweihter. Allen anderen – mit Blick auf das Cover von „Manafon“ – sind die Hörner aufgesetzt. Sie sind die mit sanften Augen und schweren Herzen ausgestatteten Geweihträger.