Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

MHQ: Michael, was hörst du gerade?

 

Michael: Nun, ich habe die Musik ausgemacht, als du angerufen hast, aber da lief die neue CD von David Rawlings Machine. Da denken manche womöglich an Techno, aber die Musik enthält folkorientierte amerikanische Lieder vom feinsten.

 

MHQ: Was gefällt dir daran?

 

Michael: Rawlings ist der Lebenspartner von Gillian Welch, das Duo steht für mich für die Kunst, in diesem rostigen Genre emotionale Direktheit zu produzieren, die einen nicht ständig in unzählige Dejavues entwickelt. Und wenn schon mal ein Dejavue vorkommt, bei den dezenten Streicherarrangements, dann ist es Neil Youngs „Harvest“, oder, an anderer Stelle, Bob Dylan aus den späten Sechzigern.

 

MHQ: Gregor hat erzählt, du hast auf einer langen Autofahrt einen Tag lang Robert Forsters „Songs To Play“ gehört?

 

Michael: Genau, und da lag noch eine CD mit allen Top One-Hits der Beatles im Handschuhfach. Aber, bei aller Liebe, die hatte dann gegen eine neue Arbeit des Ex-Gobetween aus Brisbane keine Chance :)

 

MHQ: Thomas Weber vom Kammerflimmer Kollektief schrieb hier, er würde auf Anhieb einen Text von Robert Forster erkennen.

 

Michael: Erstaunlich, woll? Aber, ich glaube, ich würde die Quelle auch oft identifizieren. Ein sehr dezidierter Stil, scheinbar umgangssprachlich, dann wieder mit lakonischem Humor, ach, das ist schwer, genau zu umschreiben. Ich veröffentliche hier jedenfalls bis zur Veröffentlichung alle Texte des Albums. Sich den Song vorzustellen, wenn man nur den Text hat, und weiss, da hat einer Guter dran gearbeitet, das ist ein grosse Freude! Ich habe alle Texte in Ruhe auf mich wirken lassen, mir Roberts Stimme dabei vorgestellt, und dann erst die CD aufgelegt. Eine kreative Geduldsprobe. Aber dann geht das Hören gleich viel tiefer.

This entry was posted on Dienstag, 25. August 2015 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

2 Comments

  1. Lajla Nizinski:

    Komisch, ich stelle mir beide Stimmen vor: beide ‚Go betweeners‘. Dead or alive. Sie sangen so leise, zurueckhaltend – wie oft habe ich mir ‚Cattle and Cane‘ angehoert und bin nach der ersten Songzeile: I recall a schoolboy coming home … in die totale Acoustic version ge/verfallen.

  2. Michael Engelbrecht:

    Bei mir gesellt sich auch oft Grants Stimme dazu. Wenn ich nur ein Quartett benennen dürfte der wichtigsten Bands meines Lebens, es wären die Kinks, die Beatles, die Go-Betweens, und (bis zu Remain In Light) die Talking Heads.


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