Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 13 Aug.

Nachts im Sender, in Cicely, in Köln, und anderswo

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 4 Comments

 

 
 
 

Chris am Mikrofon. Cicely, Alaska. Die hintersinnig-komische Serie „Northern Exposure“. Vor langer Zeit. Heute sah ich zwei alte Folgen auf grosser Leinwand, in einer ging es um Bella Italia, Dante, und die Tücken, eine neue Sprache zu lernen. In der anderen, „Fish Story“, traten drei Rocker auf, mit Motorrädern, am Ende der Welt. Und es war wunderbar, in der Kneipe lief plötzlich ein alter Song der Allman Brothers Band. Stunden vorher hatte ich daran gedacht, wieder mal im Fillmore East aufzutauchen, an diesen drei Abenden, 1971, an denen sie für die Ewigkeit spielten, Monate, bevor Duane tödlich verunglückte. Ich werde mich nie satt hören an diesem Doppelalbum. Diese Musik erfüllt mich, dabei war ich nie ein Blues Brother. Ich hätte gerne nachts im Sender diesen Blick nach draussen, eine Sendestation an der West Coast würde mir auch gefallen, es muss ja nicht gleich ein Leuchtturm sein, und, wie einst bei John Carpenter, der Nebel des Grauens aufziehen. In der Morgendämmerung vom Samstag kommen grosse alte Langspielplatten, produced by Manfred Eicher, 1973, 1974, 1977, ins Spiel, eine leider fast vergessene Solopianoplatte wird den Abspann bilden, und neben Mitschneidern und Nachteulen auch einige Frühaufsteher beglücken, „Ecstasy“, von Steve Kuhn. Die Siebziger Jahre waren die wahren Sechziger.

 

„I will bring you through the night“ (Laura Nyro)  NEULAND: Flying Saucer Attack / Mike Cooper / Hilde Marie Holsen / Dino Saluzzi / Sokratis Sinopoulos / „Eine Olive des Nichts“ / Robert Forster / Codex // Moritz von Oswald Trio (w. Tony Allen) / Fennesz + Ozmotic / Monkey Plot / Brutter (w. Christian Wallumrod) / Radio Vietnam / Heitor Oliveros // NAHAUFNAHME: Terje Isungset // ZEITREISE: Arthur Russell / Brian Eno / Michael Mantler / Dieter Moebius / Lloyd McNeill / David Toop / Michael Head / Terry Riley // Art Lande / Jan Garbarek / Peter Rühmkorf / Steve Kuhn — (… from friday night till saturday morning – 1.05 ‚til 6’oo) – www.dradio.de (live stream) 

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4 Comments

  1. Uwe Meilchen:

    Dein Blogeintrag erinnert mich an eine Fernsehserie aus den 1980iger Jahren: im ZDF lief immer „Der Nachtfalke“ in der ein Ex-Polizist, (nachdem er im Dienst versehentlich einen Kollegen erschossen und seinen Dienst quittiert hat und die daraus herruehrende Lebenskrise ueberwunden hat), eine Radiosendung moderiert: Eine Talkshow, die ab Mitternacht gesendet wird, Zubehoerer live „on air“ á la Juergen Domian.

    Und dieser DJ Jack Killian (sehr gut von Gary Cole verkoerpert) wurde immer in jeder Folge – wie bei Enid Blyton ;-) – in Kriminalfaelle verwickelt, die er dann in den einzelnen Folgen der Serie aufklaerte. Und jede Folge endet mit dem von Jack Killian ins Mikrofon gesprochenen Satz „Gute Nacht Amerika – wo immer Sie sind“.

    Und sehr gefallen hat mir auch immer, wenn Alan Bangs am fruehen Sonntagmorgen, so gegen 01:55 Uhr als letzten Song im „Nightflight“ dann „Looking For The Heart Of Saturday Night“ von Tom Waits auflegte …

  2. Lajla Nizinski:

    Heute Nacht konnte für die lange Klanghorizontenacht bereits geübt werden. Es war die Nacht der Tränen des Hl. Laurentius. Der Sternenregen wird so genannt, weil besonders viele Sternschnuppen zu seinem Fest zu sehen sind. Man konnte – vorausgesetzt man hat die Geduld und Lust auf Staunen – den Sternen Staub – We are stardust – mit bloßem Auge sehen.

    Um den Großen Wagen beendeten zahlreiche Staubkörnchen oder Trümmer ihre letzte Reise, die sie allein oder im Schwarm, willkürlich und unterschiedlich schnell antreten.

    A stary stary Night ~. Fridaynight

  3. Uwe Meilchen:

    Muss sagen: hoere auch immer ganz aufmerksam zu wenn in der „Klanghorizonte Radionacht“ die „Sternzeit“ nach den Nachrichten folgt und allerlei zum Tagesdatum ueber die Sterne, Sternbilder etc. erzaehlt wird. Und wieviele (schoene) Geschichten sich um diese Naechte ranken: die Traenen des Hl. Laurentius …, sehr schoen.

  4. Sonator:

    dazu die passende Musik:
     
    George Crumb, Makrokosmos III

    (Music for a Summer Evening)

    5. Satz: „Music of the Starry Night“


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