1975, eine Imbissbude irgendwo: Elendes Gejaule aus einem verstaubten Minilautsprecher, ich bestelle einen Hamburger und eine Cola. Ziemlich geistlose Leute hier, Bildzeitung überall, ein netter älterer Herr, ein flinker Kellner, man verschlingt Pommes und Curry-Würste, einer raucht HB, einer Roth-Händle, der alte Herr ähnelt Henry Miller, schon wieder werden Curry-Würste verteilt, dreckige Biergläser tauchen in schon lange nicht mehr ausgewechseltes Wasser, der Kellner klemmt sich ein Kaugummi zwischen die Zähne, nimmt die Gläser aus dem trüben Wasser, ein neuer Schlager ertönt, der Schmalz tropft aus dem Minilautsprecher, man mampft Pommes, manche fallen auf den Fußboden, werden festgetreten, einige, die an der Theke stehen, wiegen den Körper im Takt zu den `schwierigen´ Melodien, immerhin, die Cola ist schön kühl, hält mich wach. Tage, wie diese, häufen sich in letzter Zeit, ich will allein sein, lesen, Dylan Thomas, Handke oder Musik hören:
David Bowie: Space Oddity; Roxy Music: Love Is The Drug; Ralph McTell: Streets of London; Steve Harley & Cockney Rebel: Make Me Smile (Come Up And See Me); John Lennon: Imagine; vielleicht aber auch mal eine meiner neuen LPs auflegen, etwa die neue Platte von Led Zeppelin: Physical Graffity (grandios!!!) oder die von Bob Dylan: Blood On The Tracks …
„Und einst, da sie an einem warmen aber trüben Morgen vors Tor hinausgingen, sagte Iffland, dies wäre gutes Wetter, davonzugehen – und das Wetter schien auch so reisemäßig, der Himmel so dicht auf der Erde liegend, die Gegenstände umher so dunkel, gleichsam als sollte die Aufmerksamkeit nur auf die Straße, die man wandern wollte, hingeheftet werden.“ (Karl Philipp Moritz: Anton Reiser, zitiert nach Handke, Peter: Der kurze Brief zum langen Abschied)