Als Gregs kürzlich in meiner Gegend war, hatte ich ein Picknick vorbereitet. In der Nähe des Dreiländerecks gibt es grosse Wiesen mit Panoramablick, die um die Mittagszeit, auch im Sommer, nur wenig frequentiert sind. Wir hatten einiges zu besprechen: die Vorführung von drei Jukeboxen, ich vermittle die Lokalität, und kassiere bei Geschäftsabschluss eine ordentliche Provision. Der einzige, der eine Jukebox letztlich kaufte, war mein Freund Hans G. In Bergisch-Gladbach. Nach dem etwas anstrengenden Transport in eine Dachgeschosswohnung waren wir wieder zurück, die Temperaturen stiegen auf 34 Grad, und wir verlegten unser Picknick nah an schattenspendende Bäume. Wie teilten uns, neben Weissbrot und Camembert, einen Spitzensauvignon Blanc aus Marlborough, der wohl auch Brian Enos Gefallen gefunden hätte. Frisch, spritzig, verschwenderisch in Frucht mit Aromen von Cassis (aber richtig mächtig!), Stachelbeere, und ein wenig grüne Paprika! Tropische Früchte sind auch im Spiel. Das war unser „psychedelischer Neuseeländer“. Ein Sauvignon Blanc, der aus dem Glas springt. Wie mein Dealer im Aix Vinum erzählt, gilt dieses Weingut als eines der Besten in Marlborough, und es werden nur wenige Flaschen produziert.
Dann kamen wir auf Filme und Musik, die uns jüngst begeistert hatten. Gregs erzählte mir Erstaunliches über die Geschichte dieses sehr speziellen Klaviers, auf dem Andras Schiff Franz Schubert interpretierte, ich versuchte ihn für Yann Demanges Spielfilm “ ’71 “ zu begeistern, aber auch für die Noir-Serie „Justified“ (fünf Staffeln), und die beiden Staffeln von „Black Sails“. Kein Problem, in fünfzehn Minuten von einem historischen Piano zu dem coolsten Marshall der Fernsehgeschichte und historischen Piratensagen zu wechseln. Ich hatte gerade das gemischte Vergnügen, die neue Arbeit von David Gilmour zu hören, und riet ihm dringend vom Erwerb dieser uninspirierten Erhabenheiten ab. Irgendwann landeten wir, wo sonst, in den 70er Jahren, und stellten uns vor, was für inspirierende Abende John Martyn einst mit Lee Perry verbracht hatte. Auf Jamaika, und im Süden Englands. Those were the days.
„I was having breakfast with Chris Blackwell and Lee Perry, and we had this tea set and all the cups were little pigs and horses with legs. And Scratch is going, Boy, look at the muff on that!, looking at this horse. Now put this with the pig, see? Now boy, this is one big muff! And he was going on about his big muff, and how it was going to get away with the powder puff and everything.“ (John Martyn über die Entstehung des Songs „Big Muff“ aus dem Album „One World“)