Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 28 Juli

Erinnern: Bob Kaufman – Anregen: Drew Lesso

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | 5 Comments

„I live alone, like pith in a tree,
My teeth rattle, like musical instruments.
In one ear a spider spins it’s web of eyes,
In the other a cricket chirps all night,
This is the end.
Which art, that proves my glory has brought me.
I would die for Poetry.“

 

Jeder aus der Beatgeneration kennt das Gedicht HOWL von Allen Ginsberg. Wenigen ist Bob Kaufmann in Erinnerung. Er (1925-86) war der einzige Schwarze unter den Dichtern der Beatniks. Seine Nähe zum Jazz, er nannte seinen Sohn Parker, spürt man auf in seinen Gedichten. Seine ästhetische Quelle war Miles Davis. Er improvisierte meist frei und laut … Er rief seine Gedichte in die Fenster von North Beach/S.F. hinein …

Gestern Abend sah ich einen Film über den Maler Henry Lautrec im belgischen TV. Ich dachte an Bob Kaufman, den man auch wegen seiner Possen und Originalität für verrückt erklärte und wie Lautrec eine Elektroschocktherapie aufzwang.

Was für feine drives und illusions in seinen Gedichten herrschen:
 

„O man in inner basement core of me, maroon obliteration smelling future of green anticipated comings, pasts denied, now time to thwart time, time to frieze illusionary motion on far imagined walls, stopped bleeding moon dial clocks, booming out dead hours – gone … gone … gone … gone …“ (poem SECOND APRIL)

 

Als Bob Kaufmann starb, spielte KJAZ, der Jazz Sender von San Francisco nur Stücke von Charlie Parker.

And now let’s jump on the FLYING MUSHROOMS von Carsten Höller and fly to  L.A., um unsere Musicmind zu erweitern, genauer gesagt zu Drew Lesso. Was für einen großartig vorzeigbaren Bogen hat er von der Beatmusik bis zur Computermusik gespannt.

Drew Less ist 1949 in Pittsburgh (?) geboren. Er beherrscht alle Musikrichtungen. Sein Studium bei Stockhausen, sein Interesse für Astronomie und PCS waren ausschlaggebend für das, was er heute ist: a computer music composer. Er komponiert, was er in der visuellen Art weltweit sieht.

Wer sich für Algorithmus Musik interessiert, sollte in die Welt von www.drew lesso.com Almost music eintauchen … – Eine hoffentlich vielversprechende Anregung.

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5 Comments

  1. Martina Weber:

    Woher hast du das zauberhafte Zitat aus „Second April“, Lajla? Das Buch ist unavailable, selbst auf der britischen Amazonseite. Ich kannte Bob Kaufman bisher nicht, in einem umfangreichen Band zur US-amerikanischen Lyrik wird er nicht erwähnt, das Buch ist trotzdem empfehlenswert:
    Franz Link: Make it new. US-amerikanische Lyrik des 20. Jahrhunderts. Ferdinand Schöningh 1996.

    Es gibt aber einiges über Bob Kaufman auf „Poetryfoundation“, unter anderem ist da zu lesen, dass Kaufman nach der Ermordung Kennedys ein Schweigegelübde antrat, eine Art Schweigestreik, der bis zum Ende des Vietnamkrieges dauerte.
    http://www.poetryfoundation.org/bio/bob-kaufman#poet

  2. Lajla Nizinski:

    Martina, guck mal, ob du was bei CITY LIGHTS findest, das ist ein Buchladen in SF, in dem sich Vieles von den Dichtern aus der Beatgeneration findet.

  3. Michael Engelbrecht:

    Ist Martina in San Francisco? Sieht aus wie ein Foto von 2001.

  4. Martina Weber:

    @ Michael: Der Audi im Vordergrund stammt aus der Zeit der beginnenden 1980er Jahre. Es hat ein New Yorker Kennzeichen :)

    @ Lajla: Ja, ich kenne den Laden.

  5. Martina Weber:

    Wenn man sich den rechten Rand des Fotos ansieht, dann ist da ein Straßenschild und eine Straßenbezeichung, beides sieht nicht so amerikanisch aus. Die Atmosphäre dort ist aber sehr amerikanisch und in dem Cafe gibt es Pancakes.


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